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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Bredow
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ist das auch irgendwann so, ich weiß es nicht. Ich frag mich nur, ob sie jetzt meint? Ob sie mir signalisieren will, dass sie jetzt ein Kind will. Hat sie dir gegenüber mal so was erwähnt?«
    Ich schüttele den Kopf. »Ich kann mich nicht erinnern. Nein. Aber, also … wäre es nicht besser, sie selber zu fragen?«
    Er verzieht den Mund. »Du musst echt denken, ich hab sie nicht alle.«
    »Ach was, ich verstehe nur nicht ganz, worauf du hinauswillst.«
    Adrian seufzt. »Vielleicht hofft sie ja, dass ich sie darauf anspreche, aber ich habe Angst, dass sie dann begeistert darauf reagiert. Und wenn ich es anspreche, ohne dass sie darauf gewartet hat, wecke ich womöglich schlafende Hunde, und ihr fällt plötzlich ein, dass sie das ganz toll findet.«
    »Und das wäre genauso schlimm, meinst du?«, sage ich.
    Er zuckt mit den Schultern. »Nein … doch, vielleicht. Wenn ich mit ›noch nicht‹ oder womöglich mit ›nein‹ antworte, stelle ich damit wahrscheinlich nur einmal mehr unter Beweis, dass ich ›unsere Beziehung nicht ernst genug nehme‹ und nicht ›unsere Zukunft im Blick habe‹ und was sie mir sonst noch vorwirft.«
    »Und ist es so?«
    Adrian sieht mich an. Fragend, als hoffe er, die Antwort von mir zu bekommen. Die ich ihm natürlich nicht geben kann.
    »Nein, das finde ich nicht«, sagt er nach ein paar Sekunden Bedenkzeit. »Immerhin bin ich mit ihr zusammengezogen. Das ist doch auch ein Zeichen, dass ich mich ›für uns entschieden‹ habe, oder? Ich bin die ganze Zeit treu gewesen, obwohl unser Sexleben nicht das wildeste ist, und ich will wirklich, dass sie zufrieden und glücklich
ist.«
    Durch meinen Brustkorb flattert ein Kolibrischwarm, als er das sagt, und ich hake nach, obgleich mich das überhaupt nichts angeht.
    »Was heißt, nicht das wildeste ?«
    »Auch das liegt wahrscheinlich eher an mir. Ich bin wohl nicht der Hit im Bett. Oder … na ja, sie findet es jedenfalls nicht so toll. Hat sie sich darüber noch nicht beklagt?«
    Ich denke nach. Ellinor und ich haben noch nie über so intime Dinge zwischen ihr und Adrian gesprochen. Wenn wir über Sex reden, dann eher allgemein.
    Adrian fährt sich mit der Hand durchs Haar und schiebt seinen Stuhl ein Stück nach hinten. »Ich will gar nicht wissen, worüber ihr euch unterhaltet, keine Ahnung, wieso ich das gefragt habe. Es ist nur, dass man so unbeschwert mit dir reden kann. Na ja, so kam das wohl.« Er steht auf. »Zeit, nach Hause zu fahren. Danke für den Tee.«
    Ich stehe ebenfalls auf und bringe ihn zur Tür.
    »Kein Problem«, sage ich, als er seine Street-Schuhe anzieht. »Ich musste nur einen Moment überlegen. Eigentlich hast du recht, dass wir nicht darüber reden sollten, was Ellinor und ich miteinander austauschen. Oder, na ja, kommt ganz drauf an. Wenn es dazu beitragen würde, dass es euch wieder besser geht, hätte ich ihr damit indirekt ja auch geholfen, das wäre natürlich toll. Mit dir kann man übrigens auch entspannt reden …«
    Er lacht. »Dann nimmst du es mir nicht übel?«
    »Natürlich nicht. Und ich freu mich riesig über das Regal. Danke.«
    »Du hast dich schon bedankt, mehrfach. Bis dann.«
    Ich nicke. Dann mache ich einen Schritt nach vorn und umarme ihn. Rein freundschaftlich. Ich streife mit meiner Schläfe seine Wange und habe wieder seinen Citrusduft in der Nase und plötzlich ist da was anderes. Eigentlich ganz harmlos. Ein Atemzug in meinem Haar, ein leiser Seufzer, aber mir gefällt, was ich fühle, und ich verharre eine Sekunde zu lange. Eine Sekunde länger, als die Situation es zulässt. Seine Hände liegen auf meinen Oberarmen, und in dem Augenblick, als wir die Umarmung lösen wollen, verhärtet sich sein Griff kaum spürbar und ich begegne seinem Blick. Verwirrt. Dann ist es auch schon wieder vorbei. Mehr passiert nicht. Trotzdem ist mir ganz schwindelig, als sich die Tür hinter ihm schließt. Schwindelig, warm, aufgekratzt und gleich darauf panisch.
    Ich laufe wie ein aufgescheuchtes Huhn durchs Zimmer.
    Rede mir ein, dass ich mir das nur einbilde, dass es ganz normal ist, dass es einen nicht kalt lässt, wenn ein Typ wie Adrian einen umarmt, dass die Grenze nur einen winzigen Augenblick lang überschritten wurde, was rein gar nichts zu bedeuten hat. Das hätte genauso gut bei meinem Einweihungsfest passieren können, im Beisein aller anderen. In Ellinors Anwesenheit. Kein Grund zur Aufregung. Und nachdem ich all das gedacht habe, bin ich ganz furchtbar aufgeregt.
    Ich nehme den

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