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Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Titel: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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blätterte.
    Lily fuhr sich mit der Zunge über die geschwollenen Lippen. »Weswegen?«, fragte sie. Ihre Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern.
    Daisy stand auf und gab kaltes Wasser in einen Plastikbecher. »Wegen des Unfalls?«
    Lily schluckte. »Nein. Mom sagt, ich habe meinen Taurus zu Schrott gefahren.«
    »Du erinnerst dich also nicht daran?«
    Sie schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht. »Ich mochte den Wagen sowieso nicht.«
    »Hat Mom dir auch gesagt, wie du ihn zu Schrott gefahren hast?«
    »Nein. Habe ich ein Stoppschild übersehen?«
    »Lily, du hast deinen Taurus in Ronnies Wohnzimmer gesetzt.«
    Sie starrte Daisy an und blinzelte mit ihren schwarzblau geränderten Augen. »Im Ernst?«
    »Die Polizei wollte von Mom und mir wissen, ob du selbstmordgefährdet bist.«
    »Wegen Ronnie Darlington würde ich mich nie im Leben umbringen«, erklärte sie, wie aus der Pistole geschossen.
    »Wolltest du Ronnie umbringen?«
    »Nein.«
    »Was hast du dir dann dabei gedacht? Ist irgendwas passiert? «

    Dieses Mal zögerte sie tatsächlich und wandte den Blick ab. »Ich weiß es nicht.«
    Daisy hatte den Verdacht, dass sie es durchaus wusste und dass dieser Gedächtnisverlust ihr sehr gelegen kam. Irgendetwas war vorgefallen, aber Lily wollte offenbar nicht darüber reden. Na schön, morgen war auch noch ein Tag.
    Nach dem Krankenhaus fuhr Daisy in die Stadt und kaufte einen Kindersitz für Pippen, da seiner noch im Taurus war, den man mittlerweile auf den Schrottplatz gebracht hatte.
    Als sie an der Kreuzung Third und Main Street an einer Ampel halten musste, drang ein tiefes, sattes Grollen an ihr Ohr, ehe Jacks Mustang über die Kreuzung brauste. Sie war zwei Wagen hinter ihm und bezweifelte, dass er sie gesehen hatte. Doch allein sein Anblick für den Bruchteil einer Sekunde löste ein beunruhigend flaues Gefühl in ihrem Magen aus, als wäre sie wieder in der Highschool und warte neben seinem Spind auf ihn. Beim Gedanken an ihn überfiel sie eine konfuse Mischung aus alten Gefühlen und neu erwachtem Begehren, und es war besser, sich nicht weiter damit zu beschäftigen.
    Um halb vier an diesem Nachmittag schnallte Daisy Pippen im Cadillac ihrer Mutter in seinem Kindersitz fest und machte sich auf den Weg nach Amarillo, um Nathan abzuholen.
    Pippen trug winzige Jeans-Shorts, Cowboystiefel und ein T-Shirt mit dem Aufdruck DON’T MESS WITH TYRANNOSAURUS TEX. Daisy trug ihn auf dem Arm, während sie bei der Gepäckausgabe warteten. Die halbe Stunde des Wartens erschien ihr endlos lang, doch als sie Nathans vertrautes Gesicht sah, war es, als hätte die Sonne nach einer Woche trüben Wetters plötzlich beschlossen, sich am Himmel zu zeigen.

    Sein grüner Irokesenschopf war verschwunden, stattdessen hatte er die Spitzen seines kurzen Haars weiß gebleicht. Er sah aus wie ein hoch gewachsenes, dünnes Stachelschwein mit einem Rucksack, an dem sein Skateboard festgeschnallt war. Sie war so froh, ihn zu sehen, dass sie das ungeschriebene Gesetz, in der Öffentlichkeit keine Gefühle zu zeigen, völlig vergaß. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, legte den freien Arm um seinen Nacken, küsste ihn auf die Wange und drückte ihn an sich. Offenbar hatte er das Gesetz ebenfalls vergessen, denn er ließ seinen Rucksack fallen und nahm sie in die Arme – sie und Pippen, in aller Öffentlichkeit, mitten auf dem Flughafen von Amarillo.
    »Mom, lass mich ja nie wieder so im Stich.«
    Sie lachte und trat zurück, um in seine blauen Augen sehen zu können. »Ich lasse dich nicht im Stich. Versprochen«, sagte sie und deutete auf Pippen. »Das hier ist dein Cousin. Ist er nicht süß?«
    Nathan musterte ihn eine Weile. »Mom, der Kleine hat einen echt kranken Haarschnitt, vorn kurz, hinten lang!«
    Ihrer Meinung nach sollte jemand mit einer Stachelschwein-Frisur nicht mit dem Finger auf einen Jungen mit Achtzigerjahre-Haarschnitt zeigen. »Er kann nichts dafür«, erklärte sie und blickte Pippen an. »Seine Mutter bringt es nicht über sich, ihm die Babylöckchen abzuschneiden. «
    Pippen sah sie mit seinen großen blauen Augen an, die so sehr an Lilys erinnerten, ehe er sich seinem großen Cousin zuwandte. Daisy wusste nicht, ob Pippen ihm so viel Beachtung schenkte, weil er dasselbe Geschlecht besaß wie er selbst, oder weil ihn der Lippenring und die Hundeketten so faszinierten.
    »Hallo, Kleiner. Schicke Frisur.«

    »Mach dich nicht über ihn lustig«, warnte Daisy.
    »Tu ich doch gar nicht.« Nathan fuhr

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