Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town
dass sie schwanger war.«
»Stimmt. Sie hat sich Steven anvertraut und nicht dir, weil du Schluss gemacht hattest.«
»Ich hatte nicht Schluss gemacht.« Meine Güte, allmählich ging Billy ihm mächtig auf die Nerven. »Ich habe nur Zeit zum Nachdenken gebraucht. Hätte ich es gewusst, hätte ich auch das Richtige getan.«
»Das weiß ich.«
Wie schön, endlich ein wenig Bestätigung aus der eigenen Familie zu bekommen.
»Aber sie hatte trotzdem das Gefühl, fallen gelassen worden zu sein. Deshalb ist sie zu Steven gegangen, und er hat ihr an deiner Stelle aus der Patsche geholfen.«
»Was soll das? Du bist mein Bruder. Du solltest auf meiner Seite sein.«
»Das bin ich auch. Immer. Aber ich fürchte, dass dir in deiner Wut einfach nicht klar ist, wie die Dinge liegen. Ich verstehe ja, wie du dich fühlst, aber irgendjemand muss dir vor Augen halten, dass du selbst deinen Teil dazu beigetragen hast, dass Daisy Steven geheiratet hat.«
»Mag sein«, räumte er um des lieben Friedens willen ein, auch wenn er nicht recht überzeugt davon war. »Aber das entschuldigt nicht, dass die beiden mir nichts von meinem Sohn gesagt haben. Das werde ich Daisy nie verzeihen.«
»Du weißt doch, was Tim McGraw über das Wörtchen ›nie‹ sagt?«
Es war ihm völlig egal, was Tim McGraw worüber auch immer zu sagen hatte. Tim war mit Faith Hill verheiratet, und Faith war nicht mit seinen Kindern abgehauen und hatte sie nicht fünfzehn Jahre lang vor ihm geheim gehalten.
Nach einem kräftigen Schluck Bier verriet Billy es ihm trotzdem. »Der alte Tim sagt, das Problem mit dem Wörtchen ›nie‹ ist, dass es nie nie zutrifft. Da ist wirklich was dran, finde ich.«
Und Jack fand, Billy sollte nicht so viel Bier trinken. »Ich überlege, ob ich das Boot flottmachen und mit Nathan zum Lake Meredith angeln fahren soll«, sagte er, um das Gespräch von Daisy abzulenken. »Vielleicht könnten wir eine Nacht dort im Zelt schlafen.«
»Rhonda und ich haben letzten Sommer mit den Mädchen am See campiert, auf dem Stanford-Yake-Campingplatz direkt beim Jachthafen. Die Waschräume für die Mädchen waren vorbildlich.«
»Es ist mir völlig egal, wie die Toiletten dort aussehen.« Billy legte großen Wert auf solche Dinge, da er mit vier weiblichen Wesen zusammenlebte, die sonst nörgeln würden.
»Vielleicht solltest du Nathans Mutter fragen, ob sie mitkommen will.«
Jack stand auf und trat ans andere Ende der Terrasse. »Was ist denn in dich gefahren?« Er wollte seinen Sohn kennen lernen und brauchte keine weitere Gesellschaft. Nachdem er nun erfahren hatte, wie er reagierte, wenn Nathan von Daisy oder Steven sprach, würde er sich im Zaum halten können. »Stellst du dich die ganze Zeit gegen mich, um mich zu ärgern?«
Billy lachte und erhob sich ebenfalls. »Nein, ich dachte nur, Nathan würde sich wohler fühlen, wenn sie dabei wäre. Vielleicht wäre er dann aufgeschlossener.«
Möglich, aber es würde nie so weit kommen, dass er mit Daisy in einem Zelt schlief. Ausgeschlossen. Und es hatte nichts mit Sex zu tun, sondern eher mit der Gefahr, dass er ihr im Schlaf ein Kissen aufs Gesicht drücken könnte. Er
ging zum Mülleimer neben dem Haus, hob den Deckel hoch und warf seine Bierflasche hinein. »Wir kommen prima allein zurecht.« Er verschloss den Deckel sorgfältig wieder. »Wir fangen ein paar Hechte und Barsche.«
»Klingt gut.«
»Hey, ihr zwei«, rief Jack über den Rasen hinweg. »Kommt mal rüber und gebt mir ein Küsschen, damit ich nach Hause fahren kann.«
Lacy glitt von der gelben Plastikrutsche herunter, und wenige Sekunden später sprang Amy Lynn von der Schaukel. Beide rannten über den Rasen. Lacy wie üblich mit gesenktem Kopf, worauf Jack sich auf ein Knie niederließ, um seine Weichteile in Sicherheit zu bringen.
Billy überquerte die Terrasse und warf seine Flasche ebenfalls in die Mülltonne. »Vielleicht sollten wir Nathan irgendwann nächste Woche zu uns einladen, damit er seine Cousinen kennen lernt.«
»Damit er deine zwei Gartenzwerge kennen lernt?«, neckte Jack, packte Lacy und setzte sie auf sein Knie.
»Ich bin kein Gartenzwerg«, empörte sich Amy Lynn, ehe sie die Arme um Jacks Nacken schlang und ihm einen Kuss auf die Wange drückte.
»Was bist du denn? Ein Gartenscharrer?«
»Was ist das?«
»Ein Huhn.«
»Nei-ein.«
»Doch, ich schwöre. Deine Großmutter Parrish hat ihre Hühner immer Gartenscharrer genannt. Sie ist ja auch auf einer Farm in Tennessee aufgewachsen, und
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