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Er lockte mit dem Jenseits

Er lockte mit dem Jenseits

Titel: Er lockte mit dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein frisches Hemd übergezogen. Es ist sogar neu.«
    »Stimmt, das kenne ich noch nicht.«
    »Heute gekauft.«
    »Stark. Dann kann ja nichts schief gehen.«
    »Das hoffe ich.«
    Wir stiegen in den Wagen. Der Fahrer schaute Glenda ebenfalls länger an als gewöhnlich und fragte: »Wo soll es denn hingehen?«
    Ich schloss die hintere Tür. »Zum Savoy Pier.«
    »Okay. Flussfahrt?«
    »Ist bei diesem Wetter doch ideal.«
    »Da sagen Sie was.«
    Der Mann schwieg, startete und fuhr an. Ich sah jetzt, dass Glenda noch eine kleine Handtasche mitgenommen hatte. Sie war seitlich an ihrem breiten hellen Gürtel befestigt, dessen Leder mit zahlreichen Nieten bestückt war.
    »Ist alles klargegangen?«, fragte sie.
    »Was meinst du?«
    »Die Sache mit Suko. Die Rückendeckung, wenn du verstehst. Er ist derjenige, der ein Auge auf uns haben soll.«
    »Wird er haben.«
    »Sehr gut.« Sie räusperte sich. »Was da passiert ist, das ist nicht normal, John. Das ist auch nicht harmlos, und das kann sogar sehr gefährlich werden. Ich glaube diesem Mike Dublin übrigens. Der erzählt keinen Mist.«
    »Richtig.«
    Sie stupste mich an. »War nicht abgemacht, dass du noch mal mit ihm telefonierst?«
    »Das habe ich auch eingehalten.«
    »Aber...«
    Ich hob die Schultern an. »Ich konnte ihn leider nicht erreichen. Es hob niemand ab.«
    Glenda schwieg. Sie senkte nur ein wenig den Kopf und fragte: »Wie soll man das deuten?«
    »Dass er nicht zu Hause ist.«
    »Schon. Ist er freiwillig gegangen oder...« Sie ließ alles Weitere unausgesprochen, sodass ich mir meinen eigenen Reim darauf machen konnte.
    »Glaubst du, dass er Probleme hat?«
    »Keine Ahnung. Er wollte sich mit einer Person aus dem Jenseits zusammentun. Das wird er nicht so leicht vergessen und nach immer neuen Möglichkeiten suchen. Es kann auch sein, dass diese Barbara plötzlich wieder auftaucht.«
    »Um ihn zu holen?«, hakte ich nach.
    »Ja.«
    »Ist mir alles zu vage, Glenda. Allerdings denke ich mehr an die Kraft, die dahinter steckt und Menschen in ihr Reich holt. Wer ist das? Wer kann das sein?«
    »Keine Ahnung. Und ich muss gestehen, dass ich auch keinen Verdacht habe. Dracula II und Saladin sind mir nicht in den Sinn gekommen. Da muss schon jemand anderer mitmischen.«
    »Und wer?«
    Glenda lachte. »Wenn du als Fachmann keine Ahnung hast, wieso sollte ich sie haben?«
    »Stimmt auch wieder.«
    Die Fahrt dauerte recht lange. Der Fahrer bekam Probleme mit den Staus in der City. Zum Glück hatten wir genügend Zeit. Durch die Klima-Anlage war es zudem recht kühl im Fahrzeug.
    Ich sah, dass Glenda noch etwas auf dem Herzen hatte und sagte: »Los, spuck’s schon aus.«
    »Nein, nein, da ist nichts Besonderes. Ich habe nur versucht, noch mehr Infos über diese Single-Fahrten zu bekommen, aber da war nothing . Über Erfolgschancen fand ich keine Details im Netz. Und auch nicht darüber, ob vielleicht etwas passiert ist.«
    »Wo? Bei den Parties?«
    »Ja. Es hätte ja sein können. Ich hatte mich auf den Organisator gestürzt, aber auch dieser Marty Modine scheint ein unbeschriebenes Blatt zu sein.«
    »Scheint...«
    Sie hob die Schultern und verkündete lächelnd: »Ich bin richtig gespannt auf diesen Womanizer.«
    »Heh, aber nicht zu gespannt!«
    »Keine Sorge. Aber ein kleiner Flirt ist nicht schlecht. Da weiß man, was man als Frau wert ist.«
    »Richtig.«
    Wir näherten uns dem Ziel allmählich. Der Savoy Place mit seiner in die Länge gestreckten Grünanlage kam bereits in Sichtseite. Jenseits davon lag das breite Victoria Embankment, die IN-Route am nördlichen Ufer der Themse.
    Direkt bis an den Pier heranfahren konnten wir nicht. Wir stiegen vorher aus, ich zahlte, dann machten wir uns auf den Weg. Glenda trug offene Schuhe mit halbhohen Absätzen, in denen sie auch gut laufen konnte. Wir befanden uns zwischen zahlreichen Touristen, die London im Sommer bevölkerten. Für sie war die Themse immer ein Anziehungspunkt, besonders bei warmem Wetter. Sie ließen sich auch von einer drückenden Schwüle nicht aufhalten.
    Der Himmel hatte sich bezogen. Graue Wolken lagen schichtweise übereinander, und die Sonne war nicht mehr zu sehen. Nur die am Tage abgestrahlte Hitze hielt sich noch, und da brachte auch der Wind so gut wie keine Kühlung. Er trieb eher den Geruch des Flusses gegen unsere Nasen, und der war nicht eben angenehm.
    Es herrschte viel Betrieb, der auf dem Pier zwar etwas ausdünnte, aber schon noch störend war, denn so mussten wir das Boot erst

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