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Er lockte mit dem Jenseits

Er lockte mit dem Jenseits

Titel: Er lockte mit dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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suchen.
    »Hat es auch einen Namen?«, fragte ich.
    »Ja, Lucky Love.«
    »Wie sinnig.«
    »Du hast eben keinen Draht zur Romantik, John Sinclair.«
    Glenda blieb stehen und machte ihren rechten Arm lang. »Da liegt es übrigens.«
    »Perfekt.«
    »Wenn du mich nicht hättest.«
    Der Fluss selbst war nicht mehr interessant für uns. Die Lucky Love wartete auf ihre Gäste. Ein Mann in weißer Seemannskluft und mit kahlem Kopf war als Kontrolleur eingeteilt worden. Bevor jemand die Planken des Stegs betreten durfte, musste er seine Legitimation vorzeigen.
    Glenda drückte mir die Ausdrucke aus dem Internet in die Hand. Sie wurden kontrolliert und einbehalten. Dann wünschte man uns einen angenehmen Aufenthalt und viel Glück.
    Ich musste noch eine Frage loswerden. »Wann legen wir eigentlich ab?«
    »Das lässt sich nicht genau bestimmen, Sir. Kann sein, dass wir noch eine halbe Stunde hier liegen.«
    »Dann sind noch nicht alle an Bord ?«
    »So ist es.«
    Wir betraten das Boot und mussten uns in eine Liste eintragen. Ein Klemmbrett hielt sie fest, und dieses Brett war auf einem kleinen Tisch befestigt.
    »Du zuerst, Glenda.«
    »Klar, mache ich gern.«
    Wir mussten nur unsere Vornamen eintragen, so blieb eine gewisse Anonymität bewahrt.
    Als ich mich aufrichtete, hörten wir hinter unseren Rücken eine Männerstimme. »Willkommen an Bord.«
    Wir drehten uns um, und in der Bewegung noch flüsterte Glenda mir zu: »Das ist er.«
    Den Namen brauchte sie nicht auszusprechen. Ich wusste auch so, dass es sich um Marty Modine handelte – den Organisator der Parties –, dem wir nun ins Gesicht schauten.
    Ja, er passte perfekt auf das Boot. Da war der Womanizer, der Latin Lover. Bekleidet mit einer rehbraunen Hose, dazu ein weißes, weit geschnittenes und offenes Hemd und natürlich eine Kette um den Hals geschlungen, die aus goldenen Achten bestand. Das sonnenbraune Gesicht, das schwarze Haar, der dicke Ring am rechten Mittelfinger, das strahlende Lächeln, zu dem die weißen Zahnreihen perfekt passten. Bei einer derartigen Begrüßung sollte sich jeder wie unter Freunden fühlen.
    »Sie sind Marty Modine?«, fragte Glenda.
    »Ja, das bin ich. Aber hier duzen wir uns alle und reden uns mit den Vornamen an.«
    »Das find’ ich toll.«
    »Noch mal, Glenda, willkommen.« Er hatte wohl unsere Einträge gelesen. Glenda wurde umarmt, ich bekam einen Händedruck und einen scharfen prüfenden Blick aus seinen Augen. Das künstliche Lächeln war für diese Augenblicke aus seinem Gesicht verschwunden, und ich fragte mich, ob er etwas ahnte.
    Es schien nicht so zu sein, denn er holte aus einer offenen Schachtel unsere beiden Namensschilder hervor. Es war von ihm alles vorbereitet worden.
    Wir hefteten uns die Schilder an, und wie nebenbei fragte ich: »Sind wir die Ersten?«
    »Nein, nein, es sind schon einige da. Auch heute sind es sechs Frauen und sechs Männer.«
    »Das ist perfekt.«
    »Aber ihr beide kennt euch, nicht?«
    Glenda und ich tauschten einen Blick. Jetzt war es von Vorteil, dass wir gut zusammen arbeiteten, und so hörte sie, wie ich sagte: »Nein, eigentlich nicht.«
    »Wir lernten uns auf dem Pier kennen und sind gemeinsam hier an Bord gegangen.«
    »Ja, das gibt es auch. Dann wünsche ich euch zunächst mal viel Spaß, bis wir ablegen.«
    »Und da geht es dann richtig mit dem Kennenlernen los?«, fragte ich. »Oder sehe ich das falsch.«
    »Nein, das siehst du richtig.«
    »Okay.«
    »Auf dem Hinterdeck sind die Plätze für euch reserviert.«
    »Danke«, rief ich, bevor wir uns in Bewegung setzten. Es war zwar nicht besonders still, der Fluss war immer zu hören, und er war zudem auch gut befahren. Trotzdem sprachen wir leise und gingen recht langsam.
    »Wie siehst du ihn?«
    Glenda verzog die Lippen. »Das ist einer, der sich einbildet, dass er jede haben kann. Der typische Urlaubscharmeur, den du in den südlichen Ländern findest.«
    »Er ist also nicht dein Fall?«
    »Nein. Und deiner?«
    Ich blieb an der Reling stehen und schaute über das Wasser. Die Brücke in der Nähe sah ich auch. Über sie rollte der endlose Strom der Autos. »Bei mir stimmt die Chemie auch nicht.«
    »Warum?«
    »Kann ich schlecht sagen. Es ist auch möglich, dass ich mich geirrt habe, aber mir gefiel der Blick nicht, mit dem er mich anschaute. Der war einfach nicht offen und klar.« Ich stieß die Luft aus. »Man kann auch sagen, dass er voller Misstrauen steckte, und da vermute ich mehr dahinter.«
    »Das habe ich nicht so

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