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Er sieht dich wenn du schläfst

Er sieht dich wenn du schläfst

Titel: Er sieht dich wenn du schläfst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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nächsten Schritt eingeleitet und einen gewissen Killer angerufen.«
Eddie schaute Junior an. »Doch nicht etwa Igor?«
»Doch, Igor«, sagte Junior. »Er macht seine Sache gut. Ich
hab ihm gesagt, dass wir nur wissen, dass sie irgendwo im Westen sind.«
»Da bin ich wieder«, zwitscherte Jewel, als sie auf die Sitzbank schlüpfte und Junior auf die Wange küsste. »Ich hab euch
verziehen, dass ihr nicht zu schätzen wisst, was ich alles tu’, um
Mama Heddy-Anna glücklich und zufrieden zu machen. Aber
ich muss euch was sagen. Ich finde, ihr solltet eure Mama persönlich besuchen, und ihr solltet es tun, bevor es zu spät ist.«
Junior funkelte sie an. »Das kannst du knicken.«
Der Kellner erschien mit einem Tablett Vorspeisen.
Ich habe erfahren, was ich wissen muss, dachte Sterling. Die
Badgett-Brüder sind entschlossen, Nor und Billy ausfindig zu
machen, um sie umbringen zu lassen, damit sie nicht gegen sie
aussagen können.
Sterling beschloss, einen langen Spaziergang zu unternehmen,
ehe er sich an einen anderen Ort versetzen ließ. Eine Stunde
später hatte er seine Entscheidung gefällt. Er schloss die Augen
und flüsterte: Ich möchte, dass es mitten im Sommer ist, und
würde gern Nor und Billy treffen.
S
ie wohnen doch bestimmt nicht hier, dachte Sterling bestürzt. Er stand im ersten Stock auf dem
Balkon eines heruntergekommenen Motels, direkt an einem viel
befahrenen Highway. Die Landschaft war wunderschön, trotz
der sengenden Hitze. Ähnlich wie in Mama Heddy-Annas Dorf
konnte diese Gegend stolz auf herrliche Bergansichten sein.
Vier der sechs Fahrzeuge, die vor dem Motel parkten, hatten
Nummernschilder aus Colorado.
Er bemerkte einen bulligen Mann mit dunkler Brille am Steuer eines Geländewagens. Anscheinend schaute er unentwegt in
den Rückspiegel und beobachtete die Tür direkt hinter Sterling.
Sterling drehte sich um und lugte ins Fenster. Billy stand in
dem schäbigen Zimmer, die Hände in den Taschen. Er schaute
auf Nor, die auf der Bettkante saß und telefonierte.
Sie hatten sich verändert. Nors blondes Haar war jetzt mittelbraun, und sie hatte es im Nacken zu einem strengen Knoten
aufgesteckt. Billy hatte sich einen Bart wachsen lassen, und sein
dunkles Haar war viel kürzer geschnitten.
Vielleicht telefonieren sie von hier aus nach Hause, überlegte
Sterling. Wenn sie im Zeugenschutzprogramm sind, können sie
nur von gesicherten Anschlüssen aus telefonieren. Sie sehen
beide krank vor Sorge aus.
Er ging hinein, nahm den Homburg vom Kopf und hielt das
Ohr an den Hörer. Ich werde immer besser im Belauschen,
dachte er. Er hörte am anderen Ende der Leitung eine vertraute
Stimme. Nor telefonierte mit Dennis.
»Nor, ich muss dir nicht sagen, dass das Lokal mit dir steht
und fällt«, sagte Dennis gerade. »Klar, ich kann Drinks mischen,
und wir haben gute Kellner, und Al ist der beste Koch, den wir
je hatten, aber das alles reicht nicht. Wenn die Gäste kommen,
wollen sie dich an deinem Tisch sitzen sehen.«
»Ich weiß. Wie hoch ist der Verlust in diesem Monat?«
»Sehr hoch. Wir sind nicht einmal an Samstagen zu einem
Viertel ausgelastet.«
»Was natürlich heißt, dass die Kellner weniger Trinkgeld einnehmen«, sagte Nor. »Hör zu, Dennis, es kann nicht mehr allzu
lange dauern. Sobald die Gerichtsverhandlung vorbei ist und die
Badgetts im Gefängnis sitzen, können wir wieder nach Hause.
Rechne aus, wie viel Trinkgeld die Kellner verlieren und schlag
es zur Hälfte auf ihr Gehalt auf.«
»Nor, vielleicht hast du mich nicht richtig verstanden. So wie
es aussieht, machst du enorme Verluste.«
»Vielleicht hast aber auch du mich nicht richtig verstanden«,
versetzte Nor aufbrausend. »Ich weiß, dass das Restaurant mich
braucht. Aber du und Al, die Kellner, die Küchenhilfen und die
Putzkolonne gehören dazu, damit der Laden läuft. Jahrelang hab
ich gebraucht, eine so gute Mannschaft zusammenzustellen, und
ich will sie jetzt nicht verlieren.«
»Schon gut, Nor, ich versuche nur, dir dabei zu helfen, das
Lokal über Wasser zu halten.«
»Tut mir Leid, Dennis«, sagte Nor zerknirscht. »Die ganze
Sache ist so zermürbend.«
»Wie geht’s Billy?«
»Was glaubst du wohl? Er hat gerade Marissa und die Schallplattenfirma angerufen. Marissa weigert sich kategorisch, mit
ihm zu reden – auch mit mir übrigens –, und die Schallplattenfirma hat ihm gesagt, dass sie den Vertrag kündigen müssen,
wenn die Geschichte nicht bald vorbei ist.«
Schweigen am anderen Ende

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