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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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aufgezeichnet wurden, stöberte, und …«
    »Es ist ein Werk voller Fehler«, unterbrach Arya ihn. Sie stand auf der linken Seite des Tisches und stützte beide Hände auf eine Karte der Stadt. »Der Autor wusste nur wenig über mein Volk, und was er nicht wusste, hat er erfunden.«
    »Das mag sein«, räumte Jeod ein, »aber er wusste eine Menge über Menschen, und es sind Menschen, für die wir uns interessieren.« Jeod schlug das Buch ungefähr in der Mitte auf und ließ die obere Hälfte des gewaltigen Bandes langsam und vorsichtig nach unten sinken, bis es flach auf dem Tisch lag. »Während seiner Forschungen verbrachte Othman einige Zeit in dieser Region. Hauptsächlich studierte er den Helgrind und die damit verbundenen seltsamen Vorkommnisse, aber er hatte auch etwas über Dras-Leona zu sagen: Die Bewohner der Stadt beklagen sich ebenfalls häufig über seltsame Geräusche und Gerüche, die aus ihren Straßen und unter ihren Häusern emporsteigen, insbesondere bei Nacht, was sie auf Geister und Gespenster und andere unheimliche Kreaturen zurückführen. Aber wenn es sich um Geister handeln sollte, sind sie anders als alle, von denen ich je zuvor gehört habe, da Geister anderswo geschlossene Räume eher zu meiden scheinen.«
    Jeod klappte das Buch zu. »Glücklicherweise war Othman überaus gründlich und hat auf einer Karte von Dras-Leona die Stellen markiert, wo die besagten Geräusche wahrgenommen wurden. Sie bilden, wie Ihr sehen könnt, eine fast gerade Linie durch den alten Teil der Stadt.«
    »Und Ihr denkt, das deutet auf das Vorhandensein eines Tunnels hin«, meinte Nasuada. Es war eine Feststellung, keine Frage.
    »Ja«, bestätigte Jeod nickend.
    König Orrin, der neben Nasuada saß und bisher nur wenig gesagt hatte, ergriff das Wort: »Nichts, was Ihr uns bisher gezeigt habt, Meister Jeod, konnte beweisen, dass es tatsächlich einen Tunnel gibt. Wenn sich unter der Stadt Hohlräume befinden, könnten es genauso gut Keller oder Katakomben sein oder irgendein anderes Gewölbe, das lediglich zu den Gebäuden darüber führt. Selbst wenn es ein Tunnel ist, wissen wir nicht, ob er über die Stadtgrenzen von Dras-Leona hinausführt, doch wenn wir auch das annehmen, wissen wir immer noch nicht, wohin er führen würde. Vielleicht mitten in den Palast? Noch dazu klingt es Eurem eigenen Bericht nach eher so, als wäre die Erbauung dieses hypothetischen Tunnels überhaupt nie abgeschlossen worden.«
    »Es scheint unwahrscheinlich, dass es etwas anderes sein könnte als ein Tunnel, wenn man seine Form bedenkt, Euer Majestät«, gab Jeod zu bedenken. »Kein Keller und keine Katakomben wären so schmal oder so lang. Was die Frage betrifft, ob der Tunnel fertig gestellt wurde … Wir wissen, dass er niemals für seinen ursprünglichen Zweck benutzt wurde, aber wir wissen auch, dass er zumindest bis zu Othmans Zeit überdauert hat, was bedeutet, dass der Tunnel oder Gang oder was auch immer bis zu einem gewissen Grad beendet worden sein muss, anderenfalls hätte das ablaufende Wasser ihn schon vor langer Zeit zerstört.«
    »Was ist dann mit dem Ausgang – oder dem Eingang, wenn Ihr so wollt?«, hakte der König nach.
    Jeod kramte einige Sekunden zwischen den Stapeln mit Schriftrollen, bevor er eine andere Karte von Dras-Leona hervorzog, die einen Teil der umliegenden Landschaft zeigte. »Das kann ich nicht genau sagen, aber wenn der Tunnel tatsächlich aus der Stadt hinausführt, dann würde der Ausgang etwa hier in dieser Gegend liegen …« Er legte den Zeigefinger auf eine Stelle dicht am östlichen Stadtrand.
    Da Dras-Leona am meisten im Westen und am wenigsten im Osten über seine Stadtmauern hinausgewachsen war, lag die Stelle, auf die Jeod zeigte, zwar schon in unbebautem Gelände, war dem Stadtkern von Dras-Leona jedoch näher als irgendein anderer Ort, den man von außen erreichen konnte.
    »Aber das lässt sich unmöglich sagen, ohne dorthinzugehen und es sich selbst anzusehen.«
    Eragon runzelte die Stirn. Er hatte gehofft, dass Jeods Entdeckung auf besser gesicherten Erkenntnissen beruhen würde.
    »Man muss Euch zu Euren Nachforschungen gratulieren, Meister Jeod«, erklärte Nasuada. »Ihr habt den Varden möglicherweise einmal mehr einen großen Dienst erwiesen.« Sie erhob sich von ihrem hochlehnigen Stuhl und trat an den Tisch, um einen Blick auf die Karte zu werfen. Der Saum ihres Kleides raschelte, als er über den Boden schleifte. »Wenn wir einen Späher ausschicken, um Nachforschungen

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