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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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ich glaubte, ich könnte ihm vertrauen. Wie gewöhnlich habe ich mich geirrt, obwohl ich das erst später herausfand, nachdem die Zwillinge mich hierher zurückgebracht hatten. Galbatorix wusste, wo ich war, und er wusste, dass ich wegen Tornacs Tod noch immer wütend war. Daher gab er sich zufrieden damit, mich auf dem Gut leben zu lassen, während er Jagd auf Eragon und Brom machte … Doch ich habe ihn überrascht. Ich bin von dort weggegangen, und als er von meinem Verschwinden erfuhr, war ich bereits auf dem Weg nach Dras-Leona. Das war übrigens der Grund, warum Galbatorix damals nach Dras-Leona kam. Er hat es nicht getan, um Fürst Tábor wegen seines Verhaltens zu tadeln – obwohl er das ganz sicher getan hat –, sondern um mich zu suchen. Aber er kam zu spät. Als er die Stadt erreichte, hatte ich bereits Saphira und Eragon getroffen und wir waren nach Gil’ead aufgebrochen.«
    »Warum seid Ihr fortgegangen?«, fragte sie.
    »Hat Eragon Euch das nicht erzählt? Weil …«
    »Nein, nicht aus Dras-Leona. Warum habt Ihr das Gut verlassen? Ihr wart dort in Sicherheit oder zumindest dachtet Ihr das. Also, warum seid Ihr fortgegangen?«
    Murtagh schwieg eine Weile. »Ich wollte mich an Galbatorix rächen und ich wollte mir unabhängig von meinem Vater einen Namen machen. Mein Leben lang war ich für alle anderen nur der Sohn von Morzan. Ich wollte, dass sie mich um meiner Taten willen respektieren, nicht wegen seiner.« Endlich sah er sie an, ein schneller Blick aus den Augenwinkeln. »Ich nehme an, ich habe bekommen, was ich wollte. Aber auch hier hat das Schicksal wieder seinen grausamen Sinn für Humor bewiesen.«
    Sie fragte sich, ob es sonst irgendjemanden an Galbatorix’ Hof gegeben hatte, der Murtagh etwas bedeutete, aber sie kam zu dem Schluss, dass es gefährlich wäre, dieses Thema anzuschneiden. Also fragte sie stattdessen: »Wie viel weiß Galbatorix wirklich über die Varden?«
    »Alles, soweit ich informiert bin. Er hat mehr Spione, als Ihr denkt.«
    Sie presste die Arme auf den Bauch, als ihre Eingeweide sich zusammenzogen. »Kennt Ihr irgendeine Möglichkeit, ihn zu töten?«
    »Ein Messer. Ein Schwert. Ein Pfeil. Gift. Magie. Die üblichen Möglichkeiten. Das Problem ist, er hat sich mit zu vielen Zaubern umgeben, als dass irgendjemand oder irgendetwas eine Chance hätte, ihm etwas anzutun. Eragon hat dabei mehr Glück als die meisten, denn Galbatorix will ihn nicht töten. Also wird er vielleicht mehr als einmal die Gelegenheit bekommen, den König anzugreifen. Aber selbst wenn Eragon ihn hundertmal angreifen würde, könnte er keinen Weg an Galbatorix’ Schutzzaubern vorbei finden.«
    »Jedes Rätsel hat eine Lösung und jeder Mann hat eine Schwäche«, beharrte Nasuada. »Liebt er irgendeine dieser Konkubinen?«
    Murtaghs Gesichtsausdruck war Antwort genug. Dann fragte er: »Wäre es so schlimm, wenn Galbatorix König bleibt? Die Welt, die er sich ausmalt, ist eine gute Welt. Wenn er die Varden besiegt, wird in ganz Alagaësia endlich Frieden herrschen. Er wird dem Missbrauch von Magie ein Ende bereiten. Elfen, Zwerge und Menschen werden keinen Anlass mehr haben, sich zu hassen. Und vor allem könnten Eragon und ich, wenn die Varden verlieren, zusammen sein, wie es sich für Brüder gehört. Aber wenn sie siegen, wird das für Dorn und mich den Tod bedeuten. Es wird nicht anders gehen.«
    »Oh? Und was ist mit mir?«, fragte sie. »Wenn Galbatorix siegt, soll ich seine Sklavin werden, damit er mich nach Belieben herumkommandieren kann?« Murtagh antwortete nicht, aber sie sah, wie sich die Sehnen auf seinem Handrücken spannten. »Ihr dürft nicht aufgeben, Murtagh.«
    »Was für eine Wahl habe ich denn?«, rief er und füllte den Raum mit Echos.
    Sie stand auf und starrte auf ihn hinunter. »Ihr könnt kämpfen! Seht mich an … Seht mich an!«
    Widerstrebend hob er den Blick.
    »Ihr könnt Wege finden, gegen ihn zu arbeiten. Das könnt Ihr! Und wenn Eure Gelübde Euch auch nur die kleinsten Rebellionen erlauben, könnten diese am Ende doch zu seinem Untergang beitragen.« Sie wiederholte seine Frage. »Was für eine Wahl Ihr habt? Ihr könnt Euch für den Rest Eures Lebens hilflos und elend fühlen. Ihr könnt zulassen, dass Galbatorix Euch in ein Monster verwandelt. Oder Ihr könnt kämpfen!« Sie breitete die Arme aus, sodass er alle Brandwunden an ihrem Körper sehen konnte. »Macht es Euch Spaß, mich zu verletzen?«
    »Nein!«, rief er aus.
    »Dann kämpft, verflucht noch mal! Ihr

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