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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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König: »Das ist eine Bohrmade. Sie ist nicht, was sie zu sein scheint. Nur wenige Dinge sind das, aber im Fall der Bohrmaden gilt das ganz besonders. Man findet sie nur an einem einzigen Ort in Alagaësia und sie sind viel schwerer zu fangen, als Ihr vielleicht vermutet. Nehmt es also als Zeichen meiner Wertschätzung für Euch, Nasuada, Tochter von Ajihad, dass ich mich dazu herablasse, eine bei Euch anzuwenden.« Seine Stimme wurde leiser und noch vertraulicher. »Ich würde allerdings ungern mit Euch tauschen.«
    Das Sirren der Bohrmade wurde lauter, als Galbatorix sie auf die nackte Haut von Nasuadas rechtem Arm fallen ließ, direkt unterhalb des Ellbogens. Nasuada zuckte zusammen, als die abscheuliche Kreatur auf ihr landete. Sie war schwerer, als sie aussah, und ihre Unterseite krallte sich mit etwas fest, was sich anfühlte wie Hunderte kleiner Haken.
    Die Bohrmade sirrte noch einen Moment länger, dann zog sich ihr Körper eng zusammen und hüpfte Nasuadas Arm mehrere Zoll hinauf.
    Sie zerrte an ihren Fesseln und wand sich, weil sie hoffte, die Made abschütteln zu können, aber die Kreatur klammerte sich an sie.
    Noch einmal hüpfte sie.
    Und noch einmal.
    Jetzt war sie auf Nasuadas Schulter angelangt und zwickte und grub die Haken wie einen Streifen winziger Kletten in Nasuadas Haut. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie die Bohrmade ihren augenlosen Kopf hob und ihn in Richtung ihres Gesichtes drehte, als prüfe sie die Luft. Ihr winziger Mund öffnete sich und Nasuada konnte scharfe, schneidende Kiefer zwischen ihrer Ober- und Unterlippe erkennen.
    »Skrie-skrie?«, sirrte die Bohrmade. »Skrie-skra?«
    »Nicht dort«, erwiderte Galbatorix und sagte ein Wort in der alten Sprache.
    Als sie das Wort hörte, drehte sich die Bohrmade zu Nasuadas Erleichterung von ihrem Kopf weg. Dann machte sie sich wieder auf den Weg ihren Arm hinunter.
    Nur wenige Dinge machten Nasuada Angst. Die Berührung des heißen Eisens auf ihrer Haut machte ihr Angst. Der Gedanke, dass Galbatorix für immer in Urû’baen herrschen könnte, machte ihr Angst. Der Tod machte ihr natürlich Angst, wenn auch nicht deshalb, weil sie das Ende ihrer Existenz fürchtete, sondern weil sie Angst hatte, all die Dinge unerledigt zurücklassen zu müssen, die sie noch hatte zu Ende bringen wollen.
    Aber aus irgendeinem Grund verstörte der Anblick und das Gefühl der Bohrmade auf ihrer Haut sie so sehr, wie sie es bis zu diesem Augenblick noch nie erlebt hatte. Jeder Muskel ihres Körpers schien zu brennen und zu kribbeln. Sie verspürte einen übermächtigen Drang, wegzurennen, zu fliehen, einen so großen Abstand zwischen sich und diese Kreatur zu bringen wie nur möglich, denn mit der Bohrmade schien etwas auf ganz grundsätzliche Art und Weise nicht zu stimmen . Sie bewegte sich nicht so, wie sie sollte, und ihr abstoßender kleiner Mund erinnerte Nasuada an den eines Kindes, und das Geräusch, das sie machte, dieses schreckliche Sirren, weckte in Nasuada einen tief verwurzelten Ekel.
    Die Bohrmade hielt an ihrem Ellbogen inne.
    »Skrie-skrie! «
    Dann zog sich ihr fetter Körper zusammen und hüpfte vier, fünf Zoll hoch in die Luft, um anschließend mit dem Kopf voraus auf Nasuadas Ellbogen zuzustürzen.
    Als sie aufkam, teilte sich die Bohrmade in ein Dutzend kleiner, leuchtend grüner Tausendfüßler, die über Nasuadas Arm ausschwärmten, bevor jeder von ihnen eine Stelle auswählte, an der er seine Kiefer in ihr Fleisch grub und sich in ihre Haut bohrte.
    Der Schmerz war zu groß, als dass sie ihn ertragen konnte. Sie wehrte sich gegen ihre Fesseln und schrie, aber sie konnte den Qualen nicht entkommen, nicht in diesem Moment und scheinbar endlos lange Zeit nicht. Das glühende Eisen hatte schlimmere Schmerzen verursacht, doch lieber hätte sie das heiße Metall gespürt, denn es war unpersönlich, unbelebt und berechenbar, was für die Bohrmade nicht galt. Es lag ein besonderes Grauen darin, zu wissen, dass der Schmerz von Geschöpfen verursacht wurde, die an ihr nagten, und schlimmer noch, die sich in sie hineingefressen hatten.
    Schließlich verlor sie ihren Stolz und ihre Selbstbeherrschung und flehte die Göttin Gokukara weinend um Gnade an. Dann begann sie zu plappern wie ein Kind, außerstande, den Strom willkürlicher Worte zu bremsen, der aus ihrem Mund kam.
    Und hinter sich hörte sie Galbatorix lachen und seine Freude über ihr Leid ließ ihren Hass auf ihn noch größer werden.
    Sie blinzelte und kam langsam zu sich.
    Nach

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