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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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kundtun und ihm die Gelegenheit geben, einen Frieden auszuhandeln.«
    Roran starrte den Mann entgeistert an. Dann wandte er sich verärgert ab und fragte Jörmundur: »Könnt Ihr ihn nicht zur Vernunft bringen?«
    Roran und Jörmundur hatten sich auf König Orrins Ruf hin in dessen Pavillon eingefunden.
    »Euer Majestät«, begann Jörmundur, »Roran hat recht. Es wäre das Beste, noch zu warten, bevor wir mit dem Imperium Kontakt aufnehmen.«
    »Aber sie können uns sehen«, protestierte Orrin. »Wir lagern direkt vor ihren Mauern. Es wäre … unhöflich, keinen Gesandten auszuschicken, um unsere Position klarzumachen. Ihr seid beide keine Männer von Stand. Ich erwarte nicht, dass ihr das versteht. Königliches Blut verlangt gewisse Höflichkeiten, selbst wenn wir uns im Krieg befinden.«
    Roran verspürte den Drang, auf den König loszugehen. »Seid Ihr so arrogant, zu glauben, dass Galbatorix Euch als gleichrangig betrachtet? Pah! Für ihn sind wir nur Insekten. Er schert sich nicht um Eure Höflichkeit. Ihr vergesst, dass Galbatorix ein Mann aus dem gemeinen Volk war wie wir, bevor er die Reiter stürzte. Seine Bräuche sind nicht Eure Bräuche. Es gibt niemanden wie ihn auf der Welt und Ihr denkt, Ihr könntet sein Verhalten voraussehen? Ihr denkt, Ihr könntet ihn beschwichtigen? Pah!«
    Orrin lief rot an und schleuderte seinen Weinkelch beiseite. »Ihr geht zu weit, Hammerfaust. Kein Mann hat das Recht, mich so zu beleidigen.«
    »Ich habe das Recht, zu tun, was immer ich will«, grollte Roran. »Ich bin keiner Eurer Untertanen. Ich bin Euch keine Rechenschaft schuldig. Ich bin ein freier Mann und ich werde jeden beleidigen, den ich beleidigen will, wann und wie ich will – selbst Euch. Es wäre ein Fehler, diesen Boten zu schicken, und ich …«
    Ein leises Schleifen war zu hören, als König Orrin sein Schwert aus der Scheide zog. Für Roran kam das nicht gänzlich unerwartet – seine Hand ruhte bereits auf seinem Hammer, und als er das verräterische Schleifen hörte, riss er die Waffe aus dem Gürtel.
    Die Klinge des Königs war nur ein silbriger Schatten in dem fahlen Licht des Zeltes. Roran sah, wohin Orrin zielte, und wich dem Stich mit einem Schritt aus. Dann schlug er gegen die flache Seite von Orrins Schwert, sodass es mit einem hellen Klang vibrierte und dem König aus der Hand sprang. Die juwelenbedeckte Waffe fiel auf den Teppich, wo die Klinge noch immer zitterte.
    »Herr!«, rief einer der Wachposten draußen. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ich habe nur meinen Schild fallen lassen«, antwortete Jörmundur. »Es besteht kein Grund zur Sorge.«
    »Jawohl, Herr.«
    Roran starrte den König an. Auf Orrins Gesicht stand ein wilder, gehetzter Ausdruck. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, schob Roran den Hammer wieder zurück in seinen Gürtel. »Es ist dumm und gefährlich, mit Galbatorix Kontakt aufzunehmen. Wenn Ihr es versucht, werde ich denjenigen töten, den Ihr ausschickt, noch bevor er die Stadt erreicht.«
    »Das würdet Ihr nicht wagen!«, entrüstete sich Orrin.
    »Ich würde und ich werde. Ich werde nicht zulassen, dass Ihr uns alle in Gefahr bringt, nur um Euren königlichen … Stolz zu befriedigen. Wenn Galbatorix reden will, dann weiß er, wo er uns findet. Anderenfalls lasst ihn in Ruhe .«
    Roran stürmte aus dem Pavillon. Draußen stützte er die Hände auf die Hüften und betrachtete die Wolkenfetzen, während er darauf wartete, dass sein Puls sich beruhigte. Orrin war wie ein Maultier: stur, vollkommen von sich überzeugt und nur allzu bereit, jemanden in die Magengrube zu treten, wenn man ihm die Gelegenheit dazu gab.
    Und er trinkt zu viel, dachte Roran.
    Er ging vor dem Pavillon auf und ab, bis Jörmundur herauskam. Bevor der andere Mann etwas sagen konnte, meinte Roran: »Es tut mir leid.«
    »Das sollte es auch.« Jörmundur strich sich mit einer Hand übers Gesicht, dann nahm er eine Tonpfeife aus dem Beutel an seinem Gürtel und begann sie mit Carduskraut zu stopfen, das er mit dem Daumen in die Pfeife drückte. »Es hat mich große Mühe gekostet, ihn davon abzubringen, einen Gesandten zu schicken, nur um dir zu trotzen.« Er hielt einen Moment inne. »Würdest du wirklich einen von Orrins Männern töten?«
    »Ich spreche keine leeren Drohungen aus«, erwiderte Roran.
    »Nein, das habe ich auch nicht gedacht … Nun, hoffen wir, dass es nicht so weit kommt.« Jörmundur setzte sich in Bewegung und Roran begleitete ihn. Immer wieder machten ihnen Männer auf dem Pfad

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