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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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es, weil ich hoffe, dass die Einhaltung unseres Pakts mit den Urgals mehr Leben retten als kosten wird … Falls wir Galbatorix besiegen sollten …«
    Orrin stieß einen ungläubigen Ausruf aus.
    »Was keineswegs feststeht«, räumte sie ein, »ich weiß. Aber wir müssen auch für diesen Fall einen Plan haben. Wenn wir ihn besiegen sollten, dann wird es unsere Aufgabe sein, unserem Volk zu helfen, sich von diesem Konflikt zu erholen, und ein starkes neues Land auf der Asche des Imperiums zu errichten. Und Teil dieser Aufgabe wird sein, sicherzustellen, dass wir nach einem hundertjährigen Zwist endlich Frieden erleben. Ich werde Galbatorix nicht stürzen, nur damit die Urgals uns angreifen, wenn wir am schwächsten sind.«
    »Das werden sie vielleicht trotzdem tun. Das haben sie bisher jedes Mal getan.«
    »Gut, was sollen wir stattdessen machen?«, gab sie verärgert zurück. »Wir müssen versuchen, sie zu bändigen. Je enger wir sie an unsere Sache binden, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie sich gegen uns wenden.«
    »Ich werde Euch sagen, was zu tun ist«, knurrte er. »Jagt sie davon. Löst Euren Pakt mit Nar Garzhvog und schickt ihn und seine Gehörnten weg. Wenn wir diesen Krieg gewinnen, können wir immer noch ein neues Bündnis mit ihnen schließen, und vor allem werden dann wir in der Position sein, die Bedingungen zu diktieren. Oder noch besser, wir schicken Eragon und Saphira mit einem Bataillon Männer in den Buckel, um sie ein für alle Mal auszulöschen, wie die Reiter es schon vor Jahrhunderten hätten tun sollen.«
    Nasuada starrte ihn ungläubig an. »Wenn ich unseren Pakt mit den Urgals brechen würde, wären sie wahrscheinlich so wütend, dass sie uns auf der Stelle angreifen würden, und wir können unmöglich gleichzeitig gegen sie und gegen das Imperium kämpfen. Das bewusst herauszufordern wäre der Gipfel der Torheit. Wenn Elfen, Drachen und Reiter in ihrer Weisheit alle beschlossen haben, die Existenz der Urgals zu tolerieren – obwohl es ihnen ein Leichtes gewesen wäre, sie zu vernichten –, dann sollten wir ihrem Beispiel folgen. Sie wussten, dass es falsch wäre, alle Urgals zu töten, und Ihr solltet das auch wissen.«
    »In ihrer Weisheit … pah! Als hätte ihre Weisheit ihnen irgendetwas genutzt! Na schön, lasst einige der Urgals am Leben, aber tötet so viele von ihnen, dass sie es hundert Jahre oder länger nicht mehr wagen, ihre Jagdgründe zu verlassen!«
    Der unüberhörbare Schmerz in seiner Stimme und seine angespannten Gesichtszüge ließen Nasuada stutzen. Sie musterte ihn eindringlicher und versuchte die Ursache für seinen heftigen Ausbruch zu ergründen. Nach einigen Augenblicken bot sich ihr eine Erklärung, die bei genauerer Betrachtung nur allzu offensichtlich schien.
    »Wen habt Ihr verloren?«, fragte sie.
    Orrin ballte eine Faust und ließ sie stark verlangsamt auf das Fenstersims krachen, als wolle er es mit aller Kraft zermalmen, wage es aber nicht. Er schlug noch weitere zwei Male auf das Sims, dann sagte er: »Einen Freund, mit dem ich auf Burg Borromeo aufgewachsen bin. Ich glaube nicht, dass Ihr ihm je begegnet seid. Er war einer der Leutnants meiner Kavallerie.«
    »Wie ist er gestorben?«
    »Wie Ihr Euch denken könnt: Wir waren gerade erst bei den Ställen am Westtor eingetroffen und sicherten sie für unseren eigenen Gebrauch, als einer der Stallburschen herausgerannt kam und ihm eine Mistgabel in den Leib rammte. Als wir den Stallburschen in die Enge trieben, schrie er immer wieder irgendwelchen Unsinn über die Urgals und dass er sich niemals ergeben würde … Selbst wenn, hätte es dem Narren nichts genutzt. Ich habe ihn eigenhändig niedergestreckt.«
    »Das tut mir leid«, sagte Nasuada.
    Die Juwelen an Orrins Krone blitzten, als er ihr Beileid dankend annahm.
    »So schmerzlich das auch ist, Ihr dürft nicht zulassen, dass Eure Trauer Eure Entscheidungen beeinflusst … das ist nicht leicht, ich weiß das nur zu gut, aber Ihr müsst Euch selbst überwinden, zum Wohl Eures Volkes.«
    »Mich selbst überwinden«, wiederholte er in säuerlichem, spöttischem Tonfall.
    »Ja. Von uns wird mehr verlangt als von den meisten anderen, daher müssen wir danach streben, besser zu sein als die meisten, wenn wir uns dieser Verantwortung als würdig erweisen wollen … Die Urgals haben meinen Vater getötet, vergesst das nicht, aber das hat mich nicht daran gehindert, ein Bündnis mit ihnen zu schmieden, das den Varden Unterstützung versprach. Nichts

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