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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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zunehmend eine kühle, undurchdringliche Entschlossenheit an den Tag.
    Eragon kämpfte bis nahe an die Grenze seiner Fähigkeiten und fand sich häufiger in der Defensive wieder, als ihm lieb war.
    Nach einer Weile ließ Murtagh sein Schwert sinken und wandte sich dem Thron und Galbatorix zu.
    Eragon blieb wachsam, doch er zögerte, unsicher, ob es gegen die Regeln war, jetzt anzugreifen. In diesem Moment des Zögerns sprang Murtagh aus der Drehung wieder auf ihn zu. Eragon hielt seine Position und schwang sein Schwert. Murtagh fing den Schlag mit seinem Schild ab, aber statt seinerseits einen Streich folgen zu lassen, wie Eragon es erwartet hatte, schmetterte er seinen Schild gegen Eragons und drückte.
    Eragon knurrte und drückte dagegen. Er wollte um Murtaghs Schild herum einen Schlag gegen seinen Rücken oder seine Beine führen, aber Murtagh drückte zu fest, als dass Eragon es hätte riskieren können. Sein Halbbruder war ein oder zwei Zoll größer, was ihm erlaubte, etwas von oben gegen Eragons Schild zu drücken, sodass es für Eragon schwierig war, sich nicht über den glatten Boden zurückschieben zu lassen.
    Schließlich drängte Murtagh Eragon mit einem Brüllen und einem mächtigen Stoß zurück. Während Eragon rückwärtsstolperte und mit den Armen ruderte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, stach Murtagh nach seinem Hals.
    »Letta!«, sagte Galbatorix.
    Zar’rocs Spitze hielt weniger als einen Fingerbreit von Eragons Haut inne. Er erstarrte keuchend, nicht sicher, wie es dazu gekommen war.
    »Beherrsche dich, Murtagh, oder ich werde es für dich tun«, erklärte Galbatorix von seinem Platz aus. »Ich schätze es nicht, mich wiederholen zu müssen. Du sollst Eragon nicht töten und er dich ebenso wenig … Jetzt fahrt fort.«
    Die Erkenntnis, dass Murtagh gerade versucht hatte, ihn zu töten – und dass er ohne Galbatorix’ Eingreifen Erfolg gehabt hätte –, schockte Eragon. Er suchte in Murtaghs Zügen nach einer Erklärung, aber Murtaghs Miene blieb vollkommen ausdruckslos, als bedeute Eragon ihm nur wenig oder gar nichts.
    Eragon konnte das nicht verstehen. Murtagh spielte das Spiel definitiv anders, als er sollte. Irgendwie hatte er sich verändert, aber wie, konnte Eragon nicht sagen.
    Zu wissen, dass er verloren hatte – und dass er eigentlich hätte tot sein müssen –, erschütterte Eragons Selbstbewusstsein. Er hatte dem Tod schon viele Male ins Auge gesehen, aber nie auf eine so direkte und kompromisslose Art. Es bestand keine Frage, Murtagh hatte ihn bezwungen und einzig Galbatorix’ Barmherzigkeit – soweit es die gab – hatte ihn gerettet.
    Eragon, grüble nicht darüber nach, riet ihm Arya. Du konntest nicht ahnen, dass er versuchen würde, dich zu töten. Und du hast nicht versucht, ihn zu töten. Wenn du es versucht hättest, wäre der Kampf anders ausgegangen und Murtagh hätte niemals die Möglichkeit gehabt, dich auf diese Weise zu attackieren.
    Zweifelnd sah Eragon zu ihr hinüber, wo sie zusammen mit Elva und Saphira am Rand des Lichtkreises stand. Dann sagte Saphira: Wenn er dir die Kehle aufreißen will, dann durchtrenne ihm die Sehnen an den Beinen und sorge dafür, dass er es nicht noch einmal tun kann.
    Eragon nickte zum Zeichen, dass er sie verstanden hatte.
    Er und Murtagh traten auseinander und nahmen wieder ihre Ausgangspositionen einander gegenüber ein, während Galbatorix zustimmend nickte.
    Diesmal war Eragon der Erste, der angriff.
    Es fühlte sich so an, als kämpften sie stundenlang. Murtagh versuchte keine weiteren tödlichen Streiche mehr, während es Eragon – zu seiner Befriedigung – gelang, Murtagh am Schlüsselbein zu berühren, obwohl er seinen Schlag bremste, bevor Galbatorix selbst eingriff. Murtagh schien der Treffer verunsichert zu haben und Eragon gestattete sich ein kurzes Lächeln über Murtaghs Reaktion.
    Es gab noch andere Schläge, die der eine oder andere nicht abwehren konnte. Trotz all ihrer Schnelligkeit und ihres Geschicks waren weder er noch Murtagh unfehlbar, und ohne einen einfachen Weg, den Kampf zu beenden, war es unausweichlich, dass sie Fehler machten und dass diese Fehler zu Verletzungen führten.
    Die erste Wunde war ein Schnitt, den Murtagh Eragon am rechten Oberschenkel zufügte, zwischen dem Rand seines Kettenhemdes und dem oberen Teil seiner Beinschiene. Es war ein oberflächlicher Schnitt, aber äußerst schmerzhaft, und jedes Mal wenn Eragon das Bein belastete, quoll Blut aus der Wunde.
    Beim zweiten Mal traf

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