Eragon 04 - Das Erbe Der Macht
vollständig benutzen konnte, nachdem die Elfen sie wieder angebracht hatten – und mehrere andere Dorfbewohner befanden.
Eragon war ziemlich überrascht, dass die Bewohner von Teirm sich weigerten, sich zu ergeben, selbst nachdem er sie von ihren Gelübden Galbatorix gegenüber befreit hatte und obwohl offensichtlich war, dass die Varden mit Saphiras und Eragons Hilfe die Stadt mühelos erobern konnten. Stattdessen verlangte der Stadtherr von Teirm, Fürst Risthart, die Unabhängigkeit. Teirm sollte zu einem Stadtstaat werden, mit dem Recht, seine eigenen Herrscher zu wählen und seine eigenen Gesetze zu erlassen.
Nach mehreren Tagen des Verhandelns stimmte Nasuada seinen Bedingungen schließlich zu, vorausgesetzt, dass Fürst Risthart ihr als Hoher Königin Gefolgschaft schwor, wie König Orrin es getan hatte, und sich bereit erklärte, sich an ihre Gesetze bezüglich Magiern zu halten.
Von Teirm begleiteten Eragon und Saphira die Krieger nach Süden, entlang der schmalen Küste, bis sie die Stadt Kuasta erreichten. Sie wiederholten die Prozedur aus Teirm, aber im Gegensatz zu Teirm ergab sich der Stadtherr von Kuasta und erklärte sich bereit, sich Nasuadas neuem Königreich anzuschließen.
Dann flogen Eragon und Saphira allein nach Narda, hoch oben im Norden, und nahmen seinen Bewohnern das gleiche Versprechen ab, bevor sie endlich nach Ilirea zurückkehrten, wo sie einige Wochen in einem großen Gebäude neben dem von Nasuada untergebracht waren.
Wenn die Zeit es ihnen erlaubte, verließen er und Saphira die Stadt und flogen zu der Burg, wo Bloëdhgarm und die anderen Magier die Eldunarí bewachten, die sie vor Galbatorix gerettet hatten. Dort halfen Eragon und Saphira, den Geist der Drachen zu heilen. Sie machten Fortschritte, aber es war ein langwieriger Prozess und einige Eldunarí reagierten schneller als andere. Viele von ihnen, so fürchtete Eragon, hatten einfach kein Interesse mehr am Leben oder hatten sich so sehr in den Labyrinthen ihres Geistes verloren, dass es unmöglich war, mit ihnen verständlich zu reden, selbst für die älteren Drachen wie Valdr. Um zu verhindern, dass die vielen Hundert wahnsinnigen Drachen auf diejenigen losgingen, die ihnen zu helfen versuchten, hielten die Elfen die meisten der Eldunarí in einem tranceähnlichen Zustand und nahmen bewusst immer nur mit wenigen gleichzeitig Kontakt auf.
Eragon nahm außerdem zusammen mit den Magiern der Du Vrangr Gata die schwere Aufgabe in Angriff, die Schätze der Zitadelle zu bergen. Ein Großteil der Arbeit fiel ihm zu, da keiner der anderen Magier über das Wissen oder die Erfahrung verfügte, die nötig war, um mit vielen der verzauberten Artefakte umzugehen, die Galbatorix hinterlassen hatte. Aber Eragon machte das nichts aus. Er genoss es, die beschädigte Festung zu erkunden und die Geheimnisse ans Licht zu bringen, die darin verborgen lagen. Galbatorix hatte im Laufe des vergangenen Jahrhunderts eine Vielzahl von Wundern angesammelt, manche davon gefährlicher als andere, aber allesamt interessant. Eragons Lieblingsstück war ein Astrolabium, mit dem er selbst bei Tageslicht die Sterne sehen konnte, wenn er es sich ans Auge hielt.
Die Existenz der meisten wirklich gefährlichen Artefakte hielt er geheim und erzählte nur Saphira und Nasuada davon, weil er es für zu riskant hielt, das Wissen um diese Dinge zu verbreiten.
Die Reichtümer, die sie aus der Zitadelle bargen, nutzte Nasuada sofort, um ihre Krieger mit Nahrung und Kleidung zu versorgen. Außerdem baute sie die Verteidigungsanlagen der Städte wieder auf, die sie während ihres Marschs durch das Imperium erobert hatten. Zusätzlich schenkte sie jedem ihrer Untertanen fünf Goldkronen: ein lächerlicher Betrag für die Adligen, aber ein regelrechtes Vermögen für die ärmeren Bauern. Mit dieser Geste verdiente sich Nasuada ihren Respekt und ihre Gefolgschaft auf eine Weise, wie Galbatorix es niemals verstanden hätte.
Sie entdeckten in den Kammern der Zitadelle auch mehrere Hundert Reiterschwerter: Schwerter in allen Farben und Formen, sowohl für Menschen als auch für Elfen gefertigt. Es war ein atemberaubender Fund. Eragon und Saphira trugen die Waffen persönlich in die Burg, wo die Eldunarí sich aufhielten, in Erwartung des Tages, an dem die Reiter sie erneut brauchen würden.
Rhunön, dachte Eragon, wäre erfreut, zu hören, dass so viel von ihrem Werk überlebt hatte.
Und dann waren da die vielen Tausend Schriftrollen und Bücher, die Galbatorix
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