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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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Nähe lauerte. Sie hatte ihren schwarzen Spitzenschleier gesenkt, sodass er ihr Gesicht verbarg.
    Diese Leute, begriff Eragon, mussten stundenlang gewartet haben und er hatte nichts von ihrer Anwesenheit gespürt. Er war natürlich sicher gewesen, da Saphira und die Elfen Wache hielten, aber das war keine Entschuldigung dafür, dass er sich gestattet hatte, so nachlässig zu sein.
    Ich muss besser werden, ermahnte er sich.
    Ganz vorn standen Horst und seine Söhne. Sie sahen besorgt aus und Horst hielt den Blick auf das Bündel in Eragons Armen gerichtet, wobei sich seine Brauen zusammenzogen. Er öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen, aber kein Laut kam über seine Lippen.
    Ohne großen Pomp ging Eragon auf den Schmied zu und drehte das Mädchen etwas, sodass er ihr Gesicht sehen konnte. Einen Moment lang rührte Horst sich überhaupt nicht. Dann begannen seine Augen zu glänzen und in seinen Zügen spiegelte sich so große Erleichterung und so tief empfundenes Glück wider, dass man es mit Trauer hätte verwechseln können.
    Als er Horst das Mädchen übergab, sagte Eragon: »Meine Hände sind zu blutbefleckt für diese Art von Arbeit, aber ich bin froh, dass ich helfen konnte.«
    Horst berührte mit dem Mittelfinger die Oberlippe der Kleinen, dann schüttelte er den Kopf. »Ich kann es nicht glauben … Ich kann es nicht glauben.« Er sah Eragon an. »Elain und ich stehen für immer in deiner Schuld. Wenn …«
    »Es gibt keine Schuld«, unterbrach Eragon ihn freundlich. »Ich habe nur getan, was jeder getan hätte, der die Fähigkeit dazu besitzt.«
    »Aber du bist derjenige, der sie geheilt hat, also bin ich dir dankbar dafür.«
    Eragon zögerte, dann neigte er den Kopf und nahm Horsts Dank an. »Wie werdet ihr sie nennen?«
    Der Schmied strahlte seine Tochter an. »Wenn es Elain recht ist, dachte ich, wir könnten sie vielleicht Hope nennen.«
    »Hope … Hoffnung … ein guter Name.« Brauchen wir nicht alle ein wenig Hoffnung in unserem Leben? »Und wie geht es Elain?«
    »Sie ist erschöpft, aber es geht ihr gut.«
    Dann drängten Albriech und Baldor sich um ihren Vater und besahen sich ihre neugeborene Schwester, genau wie Gertrude, die kurz nach Eragon aus dem Zelt gekommen war. Und sobald sie ihre Schüchternheit überwunden hatten, gesellten sich auch die übrigen Dörfler zu ihnen. Sogar eine Gruppe neugieriger Krieger drängte sich um Horst, und die Männer reckten den Hals, um einen Blick auf das Mädchen zu erhaschen.
    Nach einer Weile kam auch in die Elfen Bewegung und sie näherten sich leichten Schrittes. Die anderen Neugierigen traten rasch beiseite und bildeten so eine Gasse bis zu Horst. Der Schmied versteifte sich und reckte das Kinn vor wie eine Bulldogge, während die Elfen sich einer nach dem anderen vorbeugten und das Mädchen begutachteten. Manche wisperten ein oder zwei Worte in der alten Sprache in ihr Ohr. Dabei schienen sie die argwöhnischen Blicke der Dorfbewohner nicht zu bemerken oder sie machten ihnen nichts aus.
    Als nur noch drei der Elfen vor dem Kind standen, kam Elva hinter dem Zelt hervorgeschossen und stellte sich am Ende der Prozession an. Sie brauchte nicht lange zu warten, bis sie vor Horst stand. Obwohl es ihm zu widerstreben schien, ließ der Schmied die Arme sinken und beugte die Knie, aber er war so viel größer als Elva, dass sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste, um den Säugling zu sehen. Eragon hielt den Atem an, als sie das ehemals verunstaltete Kind musterte, außerstande, ihre Reaktion durch den Schleier zu erahnen.
    Nach einigen Sekunden ließ Elva sich zurück auf die Fersen sinken. Bedächtig ging sie den Pfad entlang, der an Eragons Zelt vorbeiführte. Zwanzig Schritte weiter blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um.
    Er legte den Kopf schräg und zog eine Augenbraue hoch.
    Sie nickte, eine kurze, ruckartige Bewegung, dann setzte sie ihren Weg fort.
    Während Eragon ihr nachschaute, kam Arya herangeschlendert. »Du kannst stolz auf das sein, was du vollbracht hast«, murmelte sie. »Das Kind ist gesund und wohlgestaltet. Nicht einmal unsere begabtesten Magier könnten deine Gramarye verbessern. Es ist etwas Großes, was du diesem Mädchen geschenkt hast – ein Gesicht und eine Zukunft –, und ich bin sicher, sie wird es nicht vergessen … keiner von uns wird es vergessen.«
    Eragon bemerkte, dass sie und alle Elfen ihn mit einem Ausdruck neu erworbenen Respekts betrachteten – aber es war Aryas Bewunderung und Anerkennung, die ihm am

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