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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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das war im Augenblick alles, was ihn interessierte.
    Irgendjemand reichte ihm einen anderen Schild. Er schulterte ihn grimmig, drängte mit seinen Männern weiter vorwärts und zwang die Soldaten, sich in die breite Straße zurückzuziehen, die von dem Platz wegführte.
    Die Soldaten hielten dem Angriff nicht lange stand. Angesichts der überwältigenden Stärke der Varden ergriffen sie die Flucht und verschwanden in den unzähligen Nebenstraßen und Gassen, die von der Straße abzweigten.
    Erst jetzt hielt Roran inne, überlegte kurz und schickte fünfzig seiner Männer zurück, um das Fallgitter und die Ausfallpforte zu schließen und zu bewachen, damit keine feindlichen Truppen aus der Unterstadt den Varden ins Zentrum von Aroughs folgen konnten. Die meisten Soldaten der Stadt waren sicher in der Nähe der äußeren Mauer stationiert, um Belagerer abzuwehren, und Roran verspürte nicht den Wunsch, sich ihnen im offenen Kampf zu stellen. Das wäre angesichts der Stärke von Halsteads Streitkräften reiner Selbstmord gewesen.
    Die Varden stießen nur noch auf geringen Widerstand, als sie anschließend durch die Oberstadt zu dem stattlichen Palast vorrückten, in dem Graf Halstead residierte.
    Vor dem Palast lag ein geräumiger Schlosshof mit einem künstlichen Teich, auf dem Gänse und weiße Schwäne schwammen. Der mehrere Stockwerke über der Oberstadt aufragende Palast war ein schönes, kunstvolles Gebäude mit offenen Bögen, Säulengängen und breiten Balkonen, die für Bälle und Feste gedacht waren. Anders als die Burg im Herzen von Belatona war dieser Palast offensichtlich erbaut worden, um sich darin zu vergnügen, nicht zum Zweck der Verteidigung.
    Sie müssen angenommen haben, dass niemand ihre Mauern überwinden kann, ging es Roran durch den Kopf.
    Mehrere Dutzend Wachen und Soldaten im Innenhof gingen planlos und unter lautem Kriegsgebrüll auf die Varden los, sobald sie sie entdeckten.
    »Bleibt in Formation!«, befahl Roran, als seine Männer vorwärtsstürmten.
    Ein oder zwei Minuten erfüllte das Klirren und Kreischen aufeinandertreffender Waffen den Hof. Die Gänse und Schwäne fauchten und schrien und schlugen erschrocken mit den Flügeln auf das Wasser, aber keiner von ihnen wagte es, den Teich zu verlassen.
    Die Varden brauchten nicht lange, um die Soldaten und Wachen in die Flucht zu schlagen. Dann stürmten sie in die Eingangshalle des Palastes, die so großzügig mit Wand- und Deckenmalereien, goldenen Deckenleisten, kunstvoll geschnitzten Möbeln und gemusterten Böden ausgestattet war, dass Roran Mühe hatte, alles gleichzeitig in sich aufzunehmen. Das Vermögen, das nötig war, um ein solches Gebäude zu errichten und zu unterhalten, ging über seine Vorstellungskraft. Der ganze Bauernhof, auf dem er aufgewachsen war, war nicht so viel wert gewesen wie ein einziger Stuhl in dieser prächtigen Halle.
    Durch eine offene Tür sah er drei Dienstmägde einen langen Gang hinunterlaufen, so schnell es ihre Röcke zuließen.
    »Lasst sie nicht entkommen!«, rief er.
    Fünf Schwertkämpfer lösten sich aus der Gruppe der Varden, verfolgten die Frauen und holten sie ein, bevor sie das Ende des Gangs erreicht hatten. Die Frauen stießen durchdringende Schreie aus, schlugen wild um sich und kratzten die Männer, während die sie bereits zu Roran zurückschleiften.
    »Genug!«, schrie Roran, als sie vor ihm standen, und die Frauen hörten auf, sich zu wehren, auch wenn sie weiter wimmerten und stöhnten. Die älteste der drei, eine stämmige Matrone, die sich das silberne Haar zu einem unordentlichen Knoten zurückgebunden hatte und einen Schlüsselbund an der Taille trug, schien die vernünftigste zu sein, daher fragte Roran sie: »Wo ist Graf Halstead?«
    Die Frau richtete sich auf und reckte das Kinn vor. »Macht mit mir, was Ihr wollt, Herr, aber ich werde den Grafen nicht verraten.«
    Roran ging auf sie zu und trat vor sie, bis sie nur noch eine Handbreit voneinander trennte. »Hör mir gut zu«, knurrte er. »Aroughs ist gefallen, und du und alle anderen in dieser Stadt sind meiner Gnade ausgeliefert. Daran kannst du nichts ändern. Sag mir, wo Halstead ist, und wir werden dich und deine Gefährtinnen laufen lassen. Du kannst ihn nicht vor seinem Schicksal bewahren, aber du kannst dich und die anderen Frauen retten.« Seine aufgesprungenen Lippen waren so angeschwollen, dass er sich kaum verständlich machen konnte, und bei jedem Wort spritzte ihm Blut aus dem Mund.
    »Mein eigenes Schicksal ist

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