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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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verkrochen.
    Als die Brise nachließ, nahm er einen weiteren Schluck aus dem Kelch. Er schüttete sich den Wein direkt in die Kehle, um nicht schlucken zu müssen. Als ein Tropfen auf seine aufgesprungene Unterlippe fiel, spannte er seine Muskeln an und keuchte, während er darauf wartete, dass der schlimmste Schmerz vorüberging.
    Dann stellte er den Kelch auf dem Schreibtisch neben dem Teller mit Brot und Lammfleisch und der halb leeren Weinflasche ab und blickte in den Spiegel, der zwischen den beiden Kerzen stand. Der Spiegel zeigte noch immer nichts weiter als Rorans eigenes erschöpftes Gesicht, voller Prellungen und blutverschmiert. Außerdem fehlte ihm auf der rechten Seite ein guter Teil seines Barts.
    Er wandte den Blick ab. Sie würde sich schon irgendwann mit ihm in Verbindung setzen. In der Zwischenzeit würde er warten. Das war alles, was er tun konnte. Er hatte zu große Schmerzen, um zu schlafen.
    Er nahm wieder den Kelch und drehte ihn zwischen den Fingern.
    Die Zeit verstrich.
    Spät in der Nacht schimmerte der Spiegel wie ein sich kräuselnder Teich aus Quecksilber und veranlasste Roran, zu blinzeln und mit trüben, halb geschlossenen Augen auf das Glas zu starren.
    Nasuadas tropfenförmiges Gesicht erschien vor ihm, ihre Miene so ernst wie immer. »Roran«, sagte sie statt eines Grußes mit klarer, kräftiger Stimme.
    »Herrin.« Er richtete sich auf, so weit er es wagte, was nicht mehr als ein paar Zoll waren.
    »Hat man dich gefangen genommen?«
    »Nein.«
    »Dann nehme ich an, dass Carn entweder tot ist oder verletzt.«
    »Er ist im Kampf gegen einen anderen Zauberer gefallen.«
    »Es tut mir leid, das zu hören … Er war ein anständiger Mann und der Verlust auch nur einer unserer Magier trifft uns schwer.« Sie hielt einen Moment inne. »Und was ist mit Aroughs?«
    »Die Stadt ist unser.«
    Nasuada zog die Augenbrauen hoch. »Wirklich? Ich bin beeindruckt. Erzähl mir von der Schlacht. Lief alles nach Plan?«
    Roran öffnete den Kiefer so wenig wie möglich, um die Schmerzen beim Sprechen gering zu halten, und berichtete von den vergangenen Tagen. Er begann mit seiner Ankunft in Aroughs, erwähnte den Einäugigen, der ihn in seinem Zelt angegriffen hatte, das Brechen der Dämme an den Mühlen, ihre Erstürmung der äußeren und inneren Mauer der Stadt bis zum Einzug in den Palast des Grafen Halstead einschließlich Carns Duell mit dem feindlichen Magier.
    Dann erzählte Roran, wie er von einem Pfeil in den Rücken getroffen worden war und wie Brigman ihm den Pfeil herausgeschnitten hatte. »Ich kann von Glück sagen, dass er da war. Er hat seine Sache gut gemacht. Ohne ihn wäre ich praktisch nutzlos gewesen, bis wir einen Heiler gefunden hätten.« Er erschauderte, als für eine Sekunde die Erinnerung an das Ausbrennen der Wunden wieder hochkam, und er spürte noch einmal das heiße Metall in der offenen Wunde.
    »Ich hoffe, du hast einen Heiler gefunden, der sich das angesehen hat.«
    »Ja, später, aber er war kein Magier.«
    Nasuada lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und musterte ihn eine Weile. »Es erstaunt mich, dass du immer noch die Kraft hast, mit mir zu reden. Die Bewohner von Carvahall sind tatsächlich aus einem harten Holz geschnitzt.«
    »Anschließend haben wir den Palast sowie den Rest von Aroughs gesichert, obwohl es noch einige Bereiche gibt, auf die unser Einfluss schwach ist. Es war recht einfach, die Soldaten dazu zu bringen, sich zu ergeben, sobald sie begriffen hatten, dass wir hinter ihre Linien gelangt waren und die Oberstadt eingenommen hatten.«
    »Und was ist mit Graf Halstead? Habt ihr ihn gefangen nehmen können?«
    »Er ist unseren Männern bei dem Versuch, aus dem Palast zu fliehen, in die Arme gelaufen. Halstead hatte nur wenige Wachen bei sich, nicht genug, um unsere Krieger abzuwehren. Deshalb sind sie in einen Weinkeller geflohen und haben sich dort verschanzt …« Roran rieb mit dem Daumen über einen in den Weinkelch eingelassenen Rubin. »Sie wollten sich nicht ergeben und ich habe es nicht gewagt, den Raum stürmen zu lassen. Es hätte einen zu hohen Preis gefordert. Also … habe ich den Männern befohlen, Töpfe mit Öl aus der Küche zu holen, sie anzuzünden und gegen die Tür zu werfen.«
    »Du hast also versucht, sie auszuräuchern?«, fragte Nasuada.
    Er nickte langsam. »Einige der Soldaten sind herausgelaufen, sobald die Tür niedergebrannt war, aber Halstead hat zu lange gewartet. Als wir ihn auf dem Boden fanden, war er erstickt.«
    »Das

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