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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Henshaw
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es in einem großen Kampf wie diesem nicht versucht. Jetzt spiel dich nicht so auf und geh wieder in Position. Lass deinen Rottenmann den Angreifer von der Bildfläche fegen. Es gibt noch so viele Ziele. Du wirst deinen Treffer schon noch landen.
    Der MiG-Pilot war besser, als Nagin erwartet hätte. Er erkannte die 180-Grad-Wende des Amerikaners und flog in die Kurve, um sich auf den Abschuss vorzubereiten. Einen Moment lang hing die Hornet fast regungslos in der Luft. Doch die MiG war zu nah, und der Pilot überschätzte die Zeit, die ihm blieb, um den Abstand zu verringern. Die Hornet wurde noch langsamer und der Bogen der Kehrtwende flacher. Der MiG-Pilot erkannte schließlich die Gefahr, doch es war zu spät, um sich zurückzuziehen. Die MiG-27 verpasste den Rumpf der Hornet nur knapp, stattdessen rissen die beiden Flugzeuge sich gegenseitig die Flügel ab.
    Nagin hielt den Atem an und kippte sein Flugzeug zur Seite, um die defekte Hornet im Auge zu behalten. Keines der beiden Flugzeuge war beim Aufprall explodiert, doch die Hornet wirbelte in einer von brennendem Treibstoff schwarzen Wolke durch die Luft, bevor sie in einer Todesspirale durch ihren eigenen brennenden Treibstoff nach unten trudelte und eine Rauchsäule hinter sich herzog.
    Steig aus , flehte Nagin in Gedanken. Er hoffte, der andere Pilot war noch bei Bewusstsein.
    »Jumper ist getroffen!«, rief jemand über Funk.
    Alle Alarmmeldungen in dem abstürzenden Kampfflugzeug sprangen gleichzeitig an, und Jumper, obwohl noch Anfänger, brauchte niemanden, der ihm sagte, dass es Zeit zum Gehen war. Er griff zwischen seine Beine, zog am Griff und kreuzte die Arme. Die Bolzen am Fenster explodierten und lösten die Scheibe vom Rumpf. Die Raketenmotoren unter ihm zündeten und stießen den Schleudersitz auf den Schienen nach oben und aus dem Flugzeug. Anschließend verbrannten die Raketen ihren Treibstoff, der Sitz fiel ab, und der Fallschirm öffnete sich automatisch. Jumper überlegte, ob die chinesischen Schleudersitze genauso zuverlässig waren. Die Antwort lautete allem Anschein nach nein.
    » Lincoln , ich bestätige einen Fallschirm«, meldete Nagin, als läse er aus der Zeitung vor. Wieder war ein Pilot der US-Marine lebenslanges Mitglied des Schleudersitz-Fanclubs geworden, auch wenn seine Wirbelsäule um einen Zentimeter kürzer war. Doch darüber wollte der Pilot sich nicht beschweren. Der chinesische Pilot musste erfahren, dass die Alternative weit schlimmer war.
    Operationszentrale
    USS Abraham Lincoln
    » CSAR , los!«, ertönte der Befehl aus der Operationszentrale. Einer der Such- und Rettungshubschrauber, die den Flugzeugträger umrundeten, entfernte sich in Richtung Kampfzone. Bei einer Flughöhe von dreißig Metern über dem Meeresspiegel konnten sich die Hubschrauber so lange wie möglich von den chinesischen Radaren fernhalten. Sie hätten höher fliegen können, da die MiGs dringendere Probleme zu lösen hatten, als auf die Jagd nach Hubschraubern zu gehen. Doch auch ansonsten hätten sich die CSAR -Piloten nicht abschrecken lassen. Kein Amerikaner würde in den Gewässern der Formosastraße sterben, wenn es sich vermeiden ließ. Auch feindlicher Beschuss konnte die Hubschrauberpiloten nicht davon abhalten, wenigstens einen Versuch zu unternehmen.
    Tactical Flag Command Center
    USS Abraham Lincoln
    Zwei Dreiecke auf dem Hauptbildschirm bewegten sich aus der Kampfzone heraus und kamen in einem Bogen zu nah auf die Lincoln zu. »Zwei feindliche Flugzeuge nähern sich auf Kurs zwo-drei-null, Entfernung vierzig Meilen!«, rief einer der jüngeren Offiziere.
    »Sie haben es auf die Eskorte abgesehen. Wahrscheinlich versuchen sie, eine Lücke zum Flugzeugträger zu öffnen«, erklärte Jonathan, an Kyra gewandt. »Haben die Kampfzone von Südwesten umrundet und müssen sich knapp über dem Wasser halten.« Keines der Lincoln -Flugzeuge befand sich in der Position einzuschreiten, und keines war in der Lage, rechtzeitig aufzuschließen, bevor die MiGs so nah sein würden, um eine Rakete zünden zu können.
    »Das klappt doch prima«, sagte Pollard. Das Radarrücksignal der beiden Flugzeuge war intermittierend. Die Shiloh befand sich zwar näher an diesen Flugzeugen, aber nicht auf dem Annäherungsvektor. Anders die Gettysburg – sie war in direkter Linie voraus. Pollard machte sich nicht die Mühe, das Vorpostenschiff anzufunken. Jeder Kommandant in der Schlachtgruppe wusste: Hauptaufgabe war, die Lincoln zu schützen, auch wenn ihr eigenes

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