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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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als jedes andere bekannte Metall«, beantwortete Sommu Seth die umgestellte Frage.
    Mina hob die Waffe in die Höhe. Nirvan hatte nicht übertrieben. Das Schwert lag leicht in der Hand. Und als habe sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht, führte sie die Waffe von links nach rechts, als ob sie spüren wollte, was mit ihr möglich war.
    »Sie sind unsere Geschenke an dich, Drachentochter. Dafür wünschen wir nur, dass du lernst, an dich selbst zu glauben, und dich nicht aufgibst. Dir ist ein besonderer Weg vorbestimmt, und Cor Keto weiß das auch. Wir sind uns sicher, dass du die Einzige bist, die ihm gefährlich werden kann.« Er blinzelte. »Und wir möchten dir noch ein altes Geheimnis verraten. Cor Keto glaubt, es wüsste keiner, aber wir … wir wissen es!«
    »Ein Geheimnis?« Mina wurde hellhörig. »Ja, etwas, was nur sehr wenige wissen können, denn alle Zeugen aus der Vergangenheit hat er ausgelöscht. Doch wir haben einen Weg gefunden, eines seiner Geheimnisse zu lösen: Cor Keto war nicht immer das, was er heute ist.« Nirvan hörte auf, das Schwert zu schwingen.
    Sommu Seth fuhr fort: »Alle Geschichten über Leviathane sind erfunden. Es gab und gibt gar keine. Cor Keto wurde als Drache geboren, und irgendetwas oder -jemand hat ihn später verändert!«
    »Was? Er ist ein Drache?«, fragte Mina. »Das kann ich kaum glauben.«
    »Nein, er war einst ein Drache, und ein weiteres Gerücht besagt, dass er nicht für das Verschwinden von Terranus´ Sohn gesorgt hat, sondern dass er selbst der sagenumwobene Sohn ist.«
    »Nein, nein, nein«, widersprach Nirvan. »Das ist Blödsinn! Von dem Gerücht habe ich noch niemals gehört. Du irrst dich, Sommu Seth!«
    »Mein kleiner Magier, du bist es, der sich irrt. Etwas hat ihn verändert. Etwas, das mächtiger ist als alles andere auf unserer Welt. Wir wissen nicht genau, um was es sich dabei handelt, aber es schwingt die Macht der Götter darin.«
    Mina wirkte tief erschüttert. »Wie kann das sein? Und was heißt das für unsere Mission?«
    »Wir wissen es nicht, zumindest nicht genau. Uns wurde allerdings berichtet, dass der Standort seiner Festung etwas damit zu tun haben soll. Der Grundstein seiner Macht soll dort tief im Erdboden schlummern. Er hat dort etwas gefunden und geweckt. Man sagt, dass es ganze Bereiche in Crudus Cor gibt, bei deren Betreten die Todesstrafe droht, um sein Geheimnis zu wahren.«
    Mina schaute zu Nirvan. »Selbst wenn es stimmt, ändert das etwas für uns? Was wollen wir jetzt tun? Sommu Seth, wirst du uns begleiten?«
    »Nein, wird er nicht«, erwiderte Nirvan anstelle des Drachen, »aber er kennt einen Weg, der uns auf sichere Art und Weise so nah wie möglich an Cor Keto heranbringen kann. Wir müssen somit nicht das Risiko eingehen, die Stadt oder gar die Festung zu durchqueren.« Er schaute zu dem mächtigen Lindwurm. »Zeig uns das magische Tor, Sommu Seth.«
    Der Drache setzte ein breites Grinsen auf. »Nichts lieber als das, kleiner Magier.«

    v v v v v
    »Sie haben uns verraten! Die Elben haben uns verraten! Das Nordtor wurde geöffnet!«
    Der Ausruf hallte durch die Straßen. Zados drehte den Kopf eilig in Richtung des Ausrufers und sah er gerade noch einen Pfeil durch die Kehle des Mannes dringen. »Schnell, Nexus, wir müssen die Straße runter, zum Tempel von Gaia. Wenn wir uns dort unten links halten, kommen wir in eine schmale Gasse, die besser zu verteidigen ist!«, rief er laut in das Getümmel hinein.
    Kinder schrien, Mütter weinten, Verteidiger der Stadt drückten sich gegen die Menge, gegen den Strom, Richtung Nordtor.
    Es hatte in der Nacht begonnen. Das Ultimatum der Elben war abgelaufen, der Rat der vereinten Völker hatte es abgelehnt, und Salvatorus hatte das Vorgehen Xsanthanis schwer verurteilt. Es war zu handgreiflichen Tumulten im Rat gekommen, und bevor Salvatorus für Ruhe sorgen konnte, hatten alle anwesenden Elben mit Xsanthani den Saal verlassen. Kurz darauf hatte der oberste Ratssprecher erfahren, dass die Elben innerhalb Tempelburgs zu den Waffen gegriffen hatten und sich ein fremdes Heer von Süden der Stadt näherte. Die über ihren Köpfen wehenden Fahnen waren noch nicht erkennbar, aber Salvatorus war sich mit trauriger Gewissheit im Klaren, dass sie die Zeichen der Elbenfürsten tragen würden.
    Die führenden Greifenreiter hatten geglaubt, dass sich die innerhalb der Stadt befindlichen Aufrührer auf das Südtor konzentrieren würden, daher war die Mehrzahl der Wächter dorthin geschickt

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