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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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nicht mehr lange dauern und der dunkle Kontinent erhebt sich aus seiner Gefangenschaft. Wie sollen wir etwas dagegen tun, wenn wir uns gegenseitig niedermetzeln?´
    Eine Schöpfungssängerin trat zu ihm. Sie neigte den Kopf leicht vor Ehrerbietung und faltete bedachtsam die Hände. »Niemals hat sich ein Elb gegen die anderen freien Völker gestellt, doch Xsanthani tut es. Mir ist zwar nicht bekannt, mit welchen Lügen und Intrigen er die Elbenfürsten auf seine Seite gebracht hat, aber wenn eine solche Allmacht hier gegen uns steht, müssen sie ihn unterstützen. Entweder das, oder er hat sich selbst über alle anderen erhoben.«
    Interessiert wandte sich Salvatorus zu ihr um. »Sinnoan, was sagt Ihr da? Selbst der ehrgeizigste Elb kann unmöglich drei Elbenfürsten ablösen. Wenn er versuchen würde, einen zu stürzen, gäbe es einfach zu viele, die sich gegen ihn und für die Familie entscheiden würden. All die Elbenstämme würden niemals dem Ruf eines Familienlosen folgen.«
    »Ja«, stimmte die Schöpfungssängerin zu, »so mag es scheinen. Aber schaut Euch um, Salvatorus. Das hier geht weit über jeden Verstand.« Sie streckte den Arm aus. »Er ist der Meister des Chaos und scheint das auch zu genießen.« Die letzten Worte der Schöpfungssängerin klangen in den Ohren des Ratssprechers nach. In einem Punkt musste er ihr recht geben. Wie konnte es sein, dass man von den Elbenfürsten seit Monaten nichts mehr gehört hatte? Aber ein Mann alleine, gleich wie mächtig er war, konnte doch unmöglich ein komplettes Volk unter seiner Kontrolle bekommen haben … oder war es doch möglich? Xsanthani war der Vertreter der Elbenfürsten, dennoch war Salvatorus stets im Hintergrund aktiv gewesen, hatte den Volksvertretern Boten geschickt, ihre Aktivitäten erklärt und sich auf magischem Wege zu Samanthas Regentschaft geäußert. Doch dann war jede Kommunikation abgebrochen. Der Einzige, der seitdem noch in Erscheinung trat, war Xsanthani. Aber die Erkenntnis half Salvatorus auch nicht. Die Elben hatten sich zu Hunderten, gar zu Tausenden vor den Toren der Stadt versammelt, und ihre Botschaft war klar: Übergebt uns die Macht, oder wir nehmen sie uns! Salvatorus konnte das nicht zulassen, aber konnte er die erloschenen Lebenslichter rechtfertigen, die diesen Konflikt zur Folge hatten? Er wünschte, er wüsste, wo sich Mina befand. Aber er wusste es nicht. So konnte er nur handeln, wie er es unter Samanthas Regentschaft gelernt hatte, und den Weg gehen, den sie nach seiner Meinung für den richtigen gehalten hätte. Und Samantha hätte die Stadt nicht kampflos aufgegeben, gleich welcher Opfer es bedurfte.

    v v v v v
    Sommu Seth reckte sein Haupt. Es sah aus, als lausche er, doch weder Nirvan noch Mina konnten etwas außer den regelmäßigen Atemzügen des Drachens hören. Er legte den Kopf schief.
    »Hast du etwas, mein Freund?«, fragte Nirvan den Drachen. Sorge schwang in seiner Stimme mit. Sommu Seth zögerte, dann schüttelte er seinen mächtigen Schädel. »Hm, wir dachten, wir hätten etwas gespürt. So etwas wie eine Erschütterung.«
    »Eine Erschütterung?« Mina beugte sich vor.
    »Ja! Etwas von Bedeutung geschieht dort draußen in der Welt.«
    Mina versuchte, auch in sich hineinzulauschen, doch da war nichts. »Ich kann nichts spüren«, erwiderte sie leise.
    Der Drache legte sein Augenmerk auf sie. »Du bist noch sehr, sehr jung. Und wir sind viel älter, als wir nach Jahren erscheinen. Unser Leben ist eine Geschichte für sich, doch du kannst uns vertrauen, wenn wir dir sagen, dass gerade jetzt etwas Besonderes auf Dra'Ira geschieht.« Er seufzte. »Wir spüren den Tod von Unzähligen. Irgendwo auf dem Festland tobt eine Schlacht.«
    Entsetzt blickten sich Mina und Nirvan an. »Wie kann das sein?« Mina klang flehend, doch Nirvan wirkte genauso unwissend.
    Sommu Seth wurde lebhaft. Er führte sie in einen verborgenen Gang am hinteren Ende der Höhle. Dort angekommen, entzündete Nirvan eine Fackel, um besser sehen zu können. Im Grunde glich der Teil der Höhle dem Rest, aber dennoch war hier etwas anders.
    »Hier ist das besagte Portal«, sagte Sommu Seth. »Es wird euch bis in das ungenutzte Labor des obersten Hofmagiers bringen. Näher heran könnt ihr nicht gelangen. Das Labor haben wir erwählt, weil Nirvan die Möglichkeit hatte, dort die Zielrunen im Verborgenen zu setzen. Zudem ist dort die Magie schon im Allgemeinen sehr stark vertreten. Wohl durch die jahrzehntelangen Experimente des

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