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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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hatte bisher nicht darüber nachgedacht, doch die einzige Chance für die Verbannten, sich zu befreien, war es, einen Weg zu finden, den göttlichen Schutzschild zu beeinflussen. Niemand konnte das … niemand außer Xsanthani. Er hatte es mit Hilfe seiner engsten Anhänger gelernt.
    Zados‘ Augen funkelten. Ein sarkastisches Lächeln spiegelte sich auf seinen Lippen wider. »Ja, ich sehe es! Ich sehe, dass du verstehst.«
    SinSans Lippen bildeten eine schmale Linie. Er würde nichts mehr sagen.
    Eilige Schritte näherten sich ihnen. Zados schwang seine Klinge in die entsprechende Richtung, doch dann entspannte er sich, als er Salvatorus erkannte. Schlitternd kam er zum Stehen. »Ich habe keinen Weg gefunden, die Fürsten zu Kontaktieren.«
    SinSan bewegte seinen Kopf nicht, doch seine Augen wanderten von einem zum anderen. »Ihr wollt Eure niederen Lügen an die Ohren der Fürsten tragen? Damit werdet Ihr keinen Erfolg haben. Alle Elbenkrieger in Tempelburg stehen loyal hinter ihnen und Xsanthani.«
    »Du Narr!«, fauchte Nexus, »du hast es noch immer nicht verstanden, oder? Xsanthani ist kein Freund der Elben! Er ist wahrscheinlich nicht einmal ein Elb!«
    Jetzt blickten ihn alle an. Zados ließ seine Schwertspitze leicht sinken. Eine steile Falte erschien auf seiner Stirn. Salvatorus öffnete fragend den Mund, wusste aber nicht, was er sagen sollte. Und SinSan schenkte ihm einen ironischen Blick.
    »Habt ihr es nicht gemerkt? Hat es denn wirklich keiner gesehen?« Nexus schüttelte ungläubig seinen Kopf, bis seine Ohren wackelten. »Als er in der magischen Energiesphäre stand und das Tor zum dunklen Kontinent geöffnet hatte …«
    »So etwas hätte er nie getan!«, unterbrach ihn SinSan aufgebracht, doch Nexus beachtete seinen Zwischenruf nicht weiter. »Na, auf jeden Fall sind seine Umrisse dabei nicht nur einfach verschwommen. Nein! Ich sah, wie seine Körperform pulsierte und seine Ohren schrumpften. Es waren nur Sekunden, wirklich, aber ich erkannte deutlich einen Menschen, keinen Elben!«
    »Kobolde sind die Herren der Lügen. Das ist das Einzige, was ihr gut beherrscht!« SinSan spie aus.
    Zados aber neigte sich leicht zu Nexus und blickte ihm tief in die Augen. »Meinst du das ernst? Bist du wirklich davon überzeugt, dass Xsanthani nicht das ist, was er vorgibt zu sein?«
    Nexus nickte eifrig. »Klar! Denkt doch mal nach! Wer ist er denn schon? Niemand kannte ihn, er stammt aus keiner königlichen Familie, und er hat auch nicht mit irgendwelchen rühmlichen Taten Ansehen erworben, dennoch hat er in Kürze das Vertrauen aller Elbenfürsten errungen und die Macht bekommen, in Tempelburg als ihr Vertreter zu sprechen. Ich frage euch: Warum?«
    »Weil er ein göttlicher Prophet ist«, beantwortete SinSan die an niemand Speziellen gestellte Frage. »Er ist der Messias unseres Volkes, und er wird uns, sowie auch Euch, den Ungläubigen, die Erlösung bringen!«
    Salvatorus trat einen Schritt zurück. »Ich frage mich, was Xsanthani getan hat, dass ihr so blind seid.« Er wandte sich an den Waldkobold. »Aber glauben kann ich die Geschichte auch nicht. Was soll Xsanthani denn sein, wenn er kein Elb ist?«
    Nexus steckte seine zwei Dolche in die Scheiden und reckte sich. »Ganz einfach, ein Anhänger von Cor Keto, der eine solche Macht innehat, dass er sogar die Fürsten so beeinflussen kann, dass sie es nicht bemerken, oh ja! Und ganz nebenbei: Kein Elb wurde jemals auf den dunklen Kontinent verbannt. Also, was will er dort?«
    Alle schwiegen, und in SinSans Augen wechselten sich Wahnsinn und Verstehen ab. Er schwankte, zu welchem Ergebnis er kommen wollte, doch er widersprach Nexus nicht mehr mit solcher Leidenschaft. Mehrmals begann er einen Satz, den er dann aber offen stehen ließ. Er zweifelte.
    »Kann uns die Information helfen?«, überlegte Salvatorus laut. Seine Aufmerksamkeit war geweckt. Wenn er die Elben davon überzeugen könnte, dass Xsanthani ein doppeltes Spiel spielte, gab es vielleicht eine Chance, sie zum Rückzug zu bewegen.
    Zados deutete ein Kopfschütteln an. »Selbst wenn sie uns zuhören würden, würden sie uns genauso wenig wie SinSan Glauben schenken. Sie haben jahrelang unter Xsanthanis Einfluss gestanden und sind von seinen Worten absolut überzeugt. Wir haben nicht die Zeit, dem entgegenzuwirken, und wir haben keine einflussreiche Persönlichkeit der Elben auf unserer Seite, die uns zuhören würde.« Er fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. »Salvatorus, ich weiß

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