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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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deutlich machen.
    Nur Jaden, dachte sie kläglich, konnte ihr schmeicheln und sie gleichzeitig stinkwütend machen.
    Dann war sie allein. Leise ging sie die Treppe hinauf, einem weiteren Abschied entgegen. Sie wusste nicht genau, was sie tun würde … in dem Punkt war sie völlig ehrlich gewesen. Aber eins wusste sie tief in ihrem Herzen, auch wenn sie sich davor fürchtete, es Jaden sagen zu müssen: Egal was geschehen war, das Rudel war ihre Familie, und wenn es in Schwierigkeiten steckte …
    … und wenn es sie brauchte, würde sie sich seinem Ruf nicht verweigern.

25
    »Du musst dich entspannen, Jaden. Heute Nacht fährt sie nirgendwo mehr hin.«
    Jaden, der in Lilys Salon auf und ab tigerte, blieb stehen und wandte sich um. Vor nicht einmal zwei Stunden war er in diesem Raum noch unsagbar glücklich gewesen. Jetzt hatte er das Gefühl, ihm müsste gleich der Schädel platzen.
    »Sie wird ihm helfen. Ihnen. Elendige Kreaturen, zu feige zu sagen, was sie denken, und ihrem Führer viel zu hörig. Was kann sie da schon für sie tun?«
    Ty lehnte sich auf dem Sofa zurück und betrachtete Jaden forschend aus seinen silberfarbenen Augen. »Du hast recht, in gewisser Weise. Sie hatte allerdings auch recht, als sie gesagt hat, dass du den Zusammenhalt eines Rudels noch immer nicht verstehst. Wir sind zwar auch sehr auf einen Anführer ausgerichtet, aber es gibt unter Vampiren trotzdem viel mehr offenen Widerspruch als unter den Wölfen. Sie arbeiten als Einheit, leben als Einheit. Und seit die Menschen sie damals fast ausgerottet hatten, sind sie sehr darauf bedacht zu schützen, was sie haben. Dazu gehört auch, dass Frauen sich nicht mit Männern einlassen dürfen, mit denen sie keine Kinder haben können. Und die dem Rudel vielleicht das Blut aussaugen oder aber ein paar Menschen aussaugen und die Schuld dann den Wölfen in die Schuhe schieben.«
    »So ein Schwachsinn!«, fuhr Jaden ihn an. Es nervte ihn, wenn Ty mit seinen klugen Belehrungen daherkam. Er hatte keine Lust, sich das anzuhören, aber das war Ty regelmäßig egal.
    »Das bestreite ich ja nicht. Vor ein paar Jahrhunderten waren diese Vorschriften vermutlich noch ganz sinnvoll, als die Rudel noch kleiner und verletzlicher waren und als viel mehr Gefahren lauerten. Also brauchen sie bessere Anführer, die gewillt sind, ein paar Dinge zu ändern.«
    Jaden starrte ihn böse an. »Wie Lyra, meinst du wohl?«
    »Genau. Es klingt so, als würden das viele von ihnen erkennen, auch wenn sie sich nicht offen dazu bekannt haben. Das ist ein Schwachpunkt in ihrem System, Jaden, aber einer, den man mit etwas Zeit und viel Ermutigung durchaus beheben kann.«
    »Und indem meine Frau ihr Leben riskiert.«
    Das brachte Ty nun doch ein wenig aus der Fassung. »Ja«, gab er zu. In seiner Stimme schwang ein feierlicher Ton mit. »Das auch. Aber diese Entscheidung kannst nicht du für sie treffen.«
    »Und ob ich das kann!«
    Ty schnaubte. »Ich wette, Lyra vertritt da einen ganz anderen Standpunkt.«
    Jaden fing wieder an, auf und ab zu tigern. »Tynan, verdammt noch mal, Lyra ist nicht der William Wallace der Wölfe! Sie wird nicht mit blau bemaltem Gesicht mitten unter ihr Rudel springen und ›Freiheit!‹ brüllen. Sie muss sich entscheiden, ob sie in dieses Wespennest zurückkehren und das versuchen will, was sie von Anfang an wollte. Nur dass jetzt die Ausgangslage ganz anders ist. Jetzt muss sie sich auch noch mit den Ptolemy rumschlagen, die garantiert ihre Finger im Spiel haben. Und mit ihrem durchgeknallten Cousin und diesem kleinen Mistkerl Simon, dem ich nicht über den Weg traue, und mit –«
    »Dir«, ergänzte Ty und trank einen Schluck aus einem Glas mit einer hellroten Flüssigkeit. Er legte den Kopf auf die Seite und betrachtete Jaden mit spöttischem Blick. »Sag mal, Jaden … du liebst diese Frau.«
    »Ja«, erwiderte Jaden, der ganz tief in seiner Seele spürte, wie sehr das stimmte. »Mit jeder Faser meines Herzens.«
    »Und nach allem, was du mir erzählt hast, hast du sie doch genau dafür trainiert, stimmt’s?«
    »Stimmt.«
    »Und hast du es ihr zugetraut, bevor man euch beide rausgeschmissen hat?«
    »Auf jeden Fall.« Jaden war sich nicht sicher, worauf das hinauslaufen sollte.
    »Und warum führst du dich dann so auf? Wenn sie beschließt zurückzugehen – mit dir zusammen, nehme ich mal an –, dann hat sich doch nichts verändert. Außer dass auf deiner Liste jetzt vielleicht ein paar Wölfe mehr stehen, die du gern windelweich prügeln

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