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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Doriens bewusstlosen Körper vorsichtig auf den Boden legten. Lily, die inzwischen angezogen war, warf Lyra einen besorgten Blick zu, während sie Befehle erteilte wie ein erfahrener General.
    »Wir müssen die Verbände wechseln und die Wunden säubern. Bringt ihn ins goldene Zimmer im ersten Stock«, wies sie die Vampire an. Vermutlich frisch gebackene Lilim, nahm Lyra in Anbetracht des Respekts an, den sie Lily entgegenbrachten. Sie nickten und machten sich bereit, ihren Vater hochzuheben. Lily befahl Ty, der gerade aus dem hinteren Teil des Hauses herbeigeeilt kam, Vlad Dracul wegen seines Arztes anzurufen. Lyra hatte den Namen schon ein- oder zweimal gehört, aber sie wusste nicht recht, wozu weitere Vampire nötig sein sollten.
    »Unter seinen Leuten gibt es einen ausgezeichneten Arzt«, erklärte Lily, der Lyras verblüffter Gesichtsausdruck nicht entgangen war. »Ich könnte auch einen Arzt hier aus der Stadt holen, aber es könnte schwierig werden, ihm zu erklären, wieso wir so schnell heilen. Außerdem können die Dracul rasch hier sein, wenn es nötig ist.«
    »Es ist nötig«, erwiderte Lyra und stürzte zu ihrem Vater.
    Was sie sah, versetzte ihr einen Schock.
    Dorien Black sah kaum mehr wie ein Mann aus, eher wie eine Landkarte aus Fleischwunden. An einigen Stellen trug er Verbände, aber offensichtlich waren es einfach zu viele Wunden gewesen, um sie alle zu versorgen. Einige der Verbände wirkten frisch, andere waren blutverkrustet. Sein Gesicht war weiß und mit langen, gewundenen Schorfkrusten überzogen. Seine Lippen hatten eine bläuliche Färbung, und der leise Atem, den Lyra gerade noch hören konnte, war besorgniserregend flach.
    Noch nie hatte er so verletzlich ausgesehen.
    »Dad«, wimmerte sie, während ihre Hände hilflos über den Wunden schwebten. Aber er war abwesend … das spürte sie. Dorien hatte sich entweder ganz tief in sich selbst zurückgezogen oder er war nirgendwo.
    »Kümmern wir uns um ihn«, sagte Lily. »Wir können ihn zumindest säubern und untersuchen, während wir auf den Arzt warten, und dann willst du sicher bei ihm sitzen bleiben. Ich weiß nicht, was sie ihm angetan haben, aber es ist mit Sicherheit mehr, als wir auf den ersten Blick sehen können. Er dürfte eigentlich nicht bewusstlos sein.« Sie strich ihr Haar über die Schultern zurück und gab den Lilim ein Zeichen, Dorien hochzuheben und nach oben zu tragen. Lyra musste sich zwingen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Sie hörte, wie Lily leise vor sich hin fluchte.
    »Was für ein Chaos! Meine Güte!«
    Lyra spürte Jadens Hände auf ihren Schultern, Schutz vor einem weiteren Sturm, für den Fall, dass sie Schutz brauchen würde. Beinahe hätte sie sich umgedreht und sich ihm in die Arme geworfen, aber der Anblick des ausgezehrten Manns, der nach nur einer Woche fast nicht mehr wiederzuerkennen war, hielt sie zurück.
    »Simon«, flüsterte sie und hastete zu ihm hinüber, um sich sogleich in der warmen, tröstenden Umarmung ihres Freundes wiederzufinden. Er zog sie so fest an sich, dass ihr beinahe die Luft wegblieb. Erst in dem Moment wurde ihr klar, wie schlecht die Dinge standen. Simon war kurz vor dem Zusammenbruch.
    Als er sie schließlich losließ, trat sie einen Schritt zurück, um ihn besser betrachten zu können. Außer einer langen roten Narbe, die sich oben von seinem Ohr über seine Wange hinabzog, schien er keine Verletzungen zu haben. Doch sein Blick wirkte gehetzt, und er war fast so bleich wie sie. Die dunklen Ringe unter seinen Augen ließen ihn aussehen, als habe ihn jemand geschlagen.
    »Was ist passiert?«, fragte sie.
    »Das wüsste ich auch gern«, mischte sich Jaden ein. Seine Stimme klang eisig.
    Lyra drehte sich um. Jaden beobachtete Simon und sie mit kaum verhüllter Eifersucht. Sie trat ein paar Schritte zurück, doch es war bereits zu spät.
    Sollte sich die Beziehung zwischen Simon und Jaden jemals normalisieren, dann mit Sicherheit nicht in naher Zukunft. Wie viel Überzeugungskraft würde es wohl brauchen, bis er glaubte, dass sie ihn nicht verließ? Im selben Moment wurde ihr bewusst, dass sie jetzt ja alle Zeit der Welt hatte.
    Trotz aller Widrigkeiten verlieh ihr dieses Wissen Kraft.
    »Ihr hattet Glück, als ihr die Stadt verlassen habt«, sagte Simon, schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Er wirkte völlig besiegt, so ganz anders als der Mann, den sie fast ihr ganzes Leben lang gekannt hatte, und das machte Lyra mehr Angst als alles andere. Er war dabei gewesen. Wenn er

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