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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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tatsächlich hinein- und wieder heraustragen konnten. Ihr tat alles weh. Selbst an Stellen, von denen sie gar nicht gewusst hatte, dass dort Muskeln saßen. Und heute Abend, nach fast einer Woche unablässiger Folter, waren sie und ihre ächzenden Muskeln erneut auf dem Weg zu diesem verdammten Feld, um das ganze Programm zu absolvieren.
    Noch eine Woche weiter so, und sie wäre tot. Oder würde herumtaumeln wie Quasimodo.
    Schon traurig, wo es für ihn doch kaum mehr als Aufwärmtraining war. Andererseits war sie ein Wolf, was sie ihm immer und immer wieder zu erklären versucht hatte. Durch die Luft zu schnellen und anmutig mit den Krallen um sich zu schlagen, das war ihr einfach nicht in die Wiege gelegt. Leute zu Boden zu schleudern und zu zerfleischen … das schaffte sie blind.
    Jetzt wusste sie auch wieder, wieso sie beim Ballett versagt hatte.
    Einen Moment lang genoss sie die rotgoldene Farbe der Sonne, die langsam hinter der Passage versank. Als ihr dann bewusst wurde, was das bedeutete, stöhnte sie kurz auf. Jaden würde in zwei Stunden wach werden. Und sie wäre immer noch nicht wieder zu Kräften gekommen. Vielleicht konnte sie sich heute hier irgendwo verstecken, zusammengekauert zwischen den Imbissbuden, und vor sich hinmampfen. Da würde er sie nie finden …
    Ein Klopfen am Fenster ließ sie zusammenfahren. Peinlicherweise konnte sie ein Quietschen nicht unterdrücken. Doch als sie den Kopf umwandte, entdeckte sie zum Glück ein freundliches, wenn auch belustigtes, auf jeden Fall aber bekanntes Gesicht. Da sie immer noch wacklig auf den Beinen war, stieg sie lieber nicht aus, sondern kurbelte das Fenster herunter.
    »He, Gerry, was gibt’s?«
    Gerry McFarlaine grinste sie an und zwinkerte mit seinen blauen Augen. Der stämmige Wolf mit dem breiten Brustkorb war eigentlich Polizeipräsident in Silver Falls, in der Praxis aber der Chef der Thorn-Wachen. Außerdem war er einer der engsten Freunde ihres Vaters und nutzte jede Gelegenheit, sie zu necken.
    Wie gerade jetzt.
    »Ich sehe dich so selten rumsitzen und Löcher in die Luft starren, da konnte ich einfach nicht widerstehen.« Er kicherte. »Du drückst dich wohl vor deinen Pflichten als Gastgeberin, oder?«
    Lyra rang sich ein gequältes Lächeln ab. Die ganze Woche hatte sie sich schon aufziehen lassen müssen, weil sie den neuen Gast in Falls zu betreuen hatte. Zumindest bot ihr das reichlich Gelegenheit zu betonen, dass sie ganz bestimmt nicht in den hübschen Vampir verliebt war. Gleichzeitig eine gute Methode, sich selbst davon zu überzeugen. Oder es zumindest zu versuchen.
    »Ja, könnte man so sagen.« Erneut deutete sie ein Lächeln an. »Aber er ist eigentlich ganz in Ordnung, ehrlich. Nett … für einen Vampir.«
    Das entsprach der Wahrheit, kam ihr dennoch merkwürdig vor. Dass sie scharf auf ihn war, nun gut. Aber dass sie ihn wirklich gern hatte, das war schon eine andere Nummer. Da war Vorsicht geboten. Deshalb hatte sie seit jenem verlockenden Angebot jeden körperlichen Kontakt vermieden.
    Jedes Mal, wenn sie ihm zu nahe kam, schrillten die Alarmglocken los.
    »Na ja, neulich Abend in der Kneipe hat er sich einige Sympathien erkauft, das muss ich zugeben«, entgegnete Gerry. »Und er hat seine Fangzähne bei sich behalten. Immerhin ein Anfang, obwohl mir immer noch nicht einleuchten will, dass seine Leute ausgerechnet uns aussuchen, um einen auf nett zu machen.«
    Lyra zuckte mit den Schultern. Ihr war nicht ganz wohl in ihrer Haut, weil sie Leute anlog, die ihre Freunde waren. Noch drei Wochen so weitermachen, und die Schuldgefühle würden sie erdrücken.
    »Wir sind innerhalb der Wölfe doch recht angesehen«, sagte sie. »Wieso also nicht wir?«
    »Na ja«, sagte Gerry und lehnte sich bequem an den Wagen, als richte er sich auf eine längere Plauderei ein, »wir haben so lange rumgemeckert und uns beschwert, dass wir ausgegrenzt werden, da kommt es einem schon seltsam vor, wenn man plötzlich so viel Aufmerksamkeit genießt. Aber was soll ich mich aufregen, solange der Vamp sich benimmt.«
    »Jaden«, erinnerte ihn Lyra. Es störte sie, wenn von ihm immer nur als dem Vamp die Rede war. Gerry hob leicht die Augenbrauen, nickte aber.
    »Richtig. Jaden. Dein Vetter hält ja nicht so viel von der ganzen Sache.«
    Lyra schaute hoch. »Was du nicht sagst. Im Ernst?«
    Gerry gluckste. »Ja. Zumindest steht er nicht auf diesen speziellen Vampir«, fuhr er fort, und Lyra konnte sich ein spöttisches Grinsen nicht verkneifen. Nein,

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