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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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endlich hinter sich bringen, wollte ganz bestimmt nie wieder mit einem Cait Sith oder einem Lilim zu tun haben. Wenigstens nicht, um zu reden. Sie zu jagen und zu erlegen, das wäre ihm ein Vergnügen.
    »Sag, was du zu sagen hast, und dann verschwinde von hier, bevor ich die Wache rufe.«
    Damien starrte ihn an, und kurz schlich sich Mitleid in seinen Blick. Dann sprach er langsam und gelassen, ohne jede Gefühlsregung.
    »Drake wollte dir mitteilen, du solltest vorsichtig sein, wem du dein Vertrauen schenkst. Dass Freunde aus den Dynastien nur selten das sind, was sie zu sein scheinen, und dass niemand, vor allem nicht deine neuen … Geschäftspartner … etwas tun, wenn sie sich keinen Vorteil davon versprechen. Ein Angebot, jemandem zur Macht zu verhelfen, ist normalerweise ein Angebot, jemanden als Marionette einzusetzen … oder als besseren Sklaven. Wenn du willst, dass dein Rudel überlebt, ohne Schaden zu nehmen, trennst du dich von ihnen.«
    Das Lachen des Wolfs klang eher wie ein kurzes, scharfes Bellen. »Soll das ein Witz sein? Vielleicht hat Drake ja Angst, dass wir Wölfe irgendwann mal mehr Macht und Schlagkraft haben als seine lächerliche kleine Organisation. Und weißt du was? Zu recht. Bestell ihm bitte, wo er sich seinen Rat hinstecken kann. Mit verbindlichstem Dank meinerseits, selbstverständlich.«
    Damien seufzte und kniff die Augen zusammen. »Genau die Antwort, die ich ihm vorhergesagt habe. Trotzdem, er wollte es versucht haben. Ich glaube, es tut ihm leid, dass es mit dir nicht geklappt hat. Es spricht immer irgendwas für hirnlose Muskelkraft und die Bereitschaft, die Gegenseite zu verschlingen.«
    Der Wolf grinste, vor allem, um seine zugespitzten Zähne zu zeigen. »An diese Worte wirst du noch denken, Katze. Und zwar ab dem Zeitpunkt, wenn ihr euch alle in den Schatten verkriecht aus Angst vor den großen bösen Wölfen. Ich kenne deinen Geruch, und wenn die Zeit gekommen ist, werde ich mich an ihn erinnern.«
    Damien wirkte nicht im Mindesten eingeschüchtert, und das machte den Wolf wütender als alles andere. Er hatte die Schnauze voll davon, dass Typen wie der da ihn als Versager abstempelten und auf ihn hinabsahen. Schließlich war er von Wesen auserwählt worden, die alles ändern konnten. Und ihnen – ihr – galt unwiderruflich seine Loyalität und die seines Rudels. Wenn dessen Mitglieder erst einmal kapiert hatten, was auf dem Spiel stand. Und das würde nicht mehr lange dauern.
    »Wie vorhersehbar«, sagte Damien. »Du bist ja sehr von dir selbst überzeugt. Aber sobald jemand ein Kopfgeld auf deinen blöden, zerzausten Schädel aussetzt, melde ich mich als Erster für den Job. Lange wird es nicht mehr dauern. Du bist zu dumm, um lange am Leben zu bleiben. Ich bezweifle stark, dass du den Tag noch erleben wirst, an dem deine Leute in Ketten geschlagen werden. Schade eigentlich.«
    »Du wertloses Fellknäuel, wieso regeln wir die Sache nicht gleich an Ort und Stelle, wenn du schon so scharf darauf bist, mich um die Ecke zu bringen?«
    Damien lachte spöttisch. »Weil ich nur für Geld töte. Und wenn ich mich gedulde, verdiene ich an dir ein hübsches Sümmchen.«
    Mit einem rauen Knurren sprang er auf Damien zu, seine Gestalt verwandelte sich in der Luft zu einem riesigen, muskelbepackten Wolf. Er war geboren, um zu jagen und zu töten. Warum dagegen ankämpfen? Warum? Wenn er doch nur davon träumte, seine Klauen in Fleisch zu schlagen und zu schwelgen wie die Wölfe in grauer Vorzeit.
    Aber als er auf dem Boden aufsetzte und mit den Vorderpfoten zuschlug, traf er nur Luft und harte, unnachgiebige Erde. Laut grunzend blieb er einen Moment vor hilflosem Zorn und vor Verwirrung liegen. Der Vampir war weg. Aber wie?
    Egal. Sobald die Jagd begann, wäre Damien Tremaine der Erste auf seiner Liste. Das Mal der Katze würde in einem Meer aus Blut weggeschwemmt werden. Und er stünde an der Spitze des ersten Rudels seit Hunderten von Jahren, das die restlichen Geschöpfe der Nacht wirklich respektieren und wirklich fürchten würden.
    Langsam rappelte er sich auf. Er wusste, was er zu tun hatte. Er war das künftige Alphatier der Thorn. Er würde sich nicht aufs Abstellgleis drängen lassen, egal was Damien behauptete.
    Der Gedanke besänftigte ihn, und er setzte sich wieder in Bewegung, um unter dem abnehmenden Mond zu rennen.
    Der Freiheit entgegen.

12
    Der Mann war ein Sadist.
    Lyra saß in ihrem Auto, starrte auf die Einkaufspassage und fragte sich, ob ihre Beine sie

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