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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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einmal begegnet, aber die scharfe Zunge und die Hochnäsigkeit hatte er nicht vergessen. Vielleicht war es das Katzenvampirblut, das ihn so unausstehlich machte.
    »Was willst du, Damien?«, fragte der Wolf. »Wenn die Shades mich sprechen wollen, gäbe es sicherere Möglichkeiten, das zu tun.«
    Der andere schnaubte verächtlich. »Ich bin hier nicht in Gefahr. Du hingegen schwebst in umso größerer, wenn du nicht besser achtgibst.«
    »Keine Ahnung, wovon du sprichst.«
    Doch die Angst streckte bereits die Fühler nach seinem Herzen aus. An die Shades hatte er sich gewandt, um seinen Horizont zu erweitern, um zu erfahren, wie die wirklich Mächtigen ihre Geschäfte führten … und wie sie sich gegenseitig vernichteten. Die kurze Spanne, die er bei ihnen verbracht hatte, war sehr lehrreich gewesen.
    Und hatte ihn zu weitaus Größerem geführt als zu einer kriminellen Vereinigung.
    »Ach, ich glaube doch. Als Erstes will ich dir sagen, dass es das Haus der Schatten nicht gern sieht, wenn Lehrlinge uns als Sprungbrett für bessere Positionen missbrauchen.«
    »Ich habe niemanden missbraucht«, schnauzte er zurück und malte sich das Vergnügen aus, das es ihm bereiten würde, Damien Tremaine den Hals umzudrehen und ihm den Kopf abzureißen. Vampire waren durch die Bank Wichser, aber Damien war eine Klasse für sich. »Abgesehen davon, was interessiert es dich, wenn ich nützliche Kontakte knüpfe? Ihr habt mich fortgeschickt. Schon vergessen? Drake hat behauptet, ihm gefalle mein Stil nicht.«
    »Wie wahr«, entgegnete Damien regungslos. »Weil dein Stil eine deutlich größere Zahl an Todesopfern verursacht hat als befohlen. Nicht zu vergessen die Gossenblut-Jungfer, die du in Stücke gerissen hast. Genau betrachtet war das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, nicht wahr?«
    Der Wolf wünschte, er wüsste nicht, wovon der Vampir redete, aber das war nicht so leicht zu vergessen. »Sie war mir im Weg«, knurrte er. »Ich habe bloß meinen Auftrag erfüllt.«
    »Inakzeptabel. Das war Pfusch, und das Haus der Schatten hat den Ruf, schnell, sauber und diskret vorzugehen. Ich weiß nicht, wie oft Drake mit seinen grandiosen Ideen noch Schiffbruch erleiden will, aber ich hatte ihn gewarnt, dass du als Lehrling ungeeignet bist.«
    »Weil ich ein Wolf bin?« Er schnaubte. »Ihr Vampire seid doch alle gleich. Ihr glaubt, eure Scheiße würde nicht stinken.«
    »Der eigentliche Grund war, dass du ein unzuverlässiger Schläger mit soziopathischen Zügen bist. Dass du ein Wolf bist, ist zwar lästig, war aber nicht ausschlaggebend. Du warst sein erster Versuch mit einem Wolf, aber ich bezweifle, dass du der letzte sein wirst.« Damien seufzte. »Ich verstehe ja, dass er auf vielen Hochzeiten tanzen will, aber deine Gattung verfügt nicht über das, was wir brauchen. Als Nächstes kommt wohl ein Kobold oder sonst eine Missgeburt.«
    Das Blut des Wolfs kam immer mehr in Wallung. Er hatte es sich gründlich überlegt, bevor er sich an das Haus der Schatten gewandt hatte, die Gilde der Meuchelmörder und Diebe unter den Vampiren. Und es war ihm gelungen, Alistair Drake, den Meister der Shades, zu überzeugen, ihm eine Chance als Lehrling zu geben. Letztlich hatte es zwar nicht geklappt, aber reine Zeitvergeudung war es nicht gewesen. Zum Glück war es nicht so weit gekommen, dass sie ihn als Risiko für die Shades eingestuft hätten. In dem Fall ließen sie einen kaum wieder gehen.
    Er öffnete die Fäuste, fuhr die Klauen aus, dann wieder ein und zwang sich, die Nerven zu bewahren.
    »Bist du den ganzen Weg hierhergekommen, nur um mich runterzuputzen?«, fragte er ruhig. »Oder hast du noch was Sinnvolles anzubieten?«
    Die blauen Augen wurden eiskalt, dem Wolf wurde unwohl in seiner Haut. Mit Damien hatte er nicht gearbeitet. Der hatte sich geweigert, wie man ihm berichtet hatte. Aber er war sicher nicht ohne Grund einer von Drakes Lieblingen. Und die Shades waren sehr viel kaltblütiger, als er sich das vorgestellt hatte. Er bezweifelte, dass sie ihm noch in die Quere kämen, wenn er erst einmal das Alphatier war, zumindest nicht offen. Aber noch war er kein Alphatier.
    »Drake hat mich mit einer Botschaft zu dir geschickt. Er ist ein Mann, der seit Jahrhunderten die Dynastien beobachtet und, nicht zu vergessen, ihnen gegen Bezahlung auch dazwischenfunkt. Ich empfehle dir deshalb, dir seinen Rat zu Herzen zu nehmen.«
    Ungeduldig zuckte der Wolf mit den Schultern. Er wollte laufen, wollte diesen Monat

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