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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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unterwegs.
    »Ich glaube, ich spinne«, murrte Jaden, als er den Wagen einparkte und den Motor abstellte. Eine Verabredung, selbst eine zum Schein eingegangene mit irgendeinem verblödeten Werwolfjäger, war nichts Geschäftliches. Vor allem nicht, weil Dorien sich halb totlachte, als er erzählte, wie gut Lyra darin sei, unerwünschte Besucher zu vergraulen. Jaden konnte es sich lebhaft vorstellen, wenn er daran dachte, wie charmant sie bei ihren ersten paar Begegnungen aufgetreten war.
    Er stieg aus und überlegte kurz, ob wohl jemand die Autotür unvorsichtig aufreißen und seinen Wagen beschädigen könnte, sperrte dann ab und ging um das Gebäude herum. Frost lag in der Luft – das Wetter konnte sich nicht entscheiden, ob es länger freundlich bleiben wollte. Letzte Woche hatte es der Stadt erst kalten Regen und Wind, aber auch Temperaturen um die zwanzig Grad beschert. Bei Letzterem schien es sich nun einzupendeln, nur nachts wurde es noch schneidend kalt.
    Sein Magen knurrte, aber ums Essen würde er sich später außerhalb der Stadt kümmern. Im Moment hatte er nichts anderes im Sinn, als Lyra zu sehen. Und wahrscheinlich diesen Idioten zu erdrosseln, Verabredung hin oder her.
    Er ging unter einem schäbigen gelben Schild mit einem abstrakt dargestellten Hund hindurch, stieß die Tür auf und betrat das Café. Mit den Augen suchte er den Raum ab und ließ die Atmosphäre auf sich wirken. Die großen Fenster zum Bürgersteig hin waren von violetten Vorhängen gesäumt. Die schwache Innenbeleuchtung wurde durch das flackernde Licht von Kerzen auf hohen, spindeldürren Tischchen verstärkt, dazu kamen ledergepolsterte Nischen. An den kaffeebraunen Wänden hingen Kunstdrucke, hauptsächlich surreale Traumszenen, die an Dalí erinnerten, dazwischen typische Martini-Bar-Gemälde. Aus den Lautsprechern drang eine heisere männliche Stimme zu Saxofonbegleitung.
    Obwohl das Café das genaue Gegenteil einer altmodischen, derben, aber reizvollen Kneipe war, wirkte es keineswegs protzig, sondern verbreitete ein Gefühl von Wärme. Hier würde er gern einmal herkommen, dachte Jaden, wenn er in der richtigen Stimmung dafür war, es zu genießen.
    Jetzt jedoch galt sein ganzes Interesse der Frau, die mit dem Rücken zu ihm saß, und dem Versager mit dem schwarzen Hut, dem der Sabber schon fast aus dem Mund tropfte.
    Lyra trug eine Art Pullover, der genug seidenweiche Haut an Rücken und Schultern preisgab, dass auch Jaden das Wasser im Mund zusammenlief. Das Haar hatte sie zu einem langen Pferdeschwanz nach hinten gebunden. Ihrer Haltung nach zu urteilen schien sie recht entspannt zu sein. Jetzt warf sie sogar den Kopf in den Nacken und lachte. Ein lautes, kehliges Lachen, das seine Fangzähne wachsen ließ. Die Lust auf sie wälzte sich durch seine Adern wie ein Buschbrand.
    Er konnte sie riechen. Fast schmecken. Und wenn der Hut-Typ nicht aufhörte, sie anzugaffen, als wolle er sich selbst einen Happen sichern, dann würde er …
    »Ach, was soll’s?«, knurrte Jaden, setzte ein – wie er hoffte – freundliches Gesicht auf und ging zu ihrem Tisch. Der Kerl mit dem Hut bemerkte ihn sofort. Jaden musste sich ein Lächeln verkneifen, weil er den Mann schlagartig in höchste Alarmbereitschaft versetzt hatte. Außerdem freute es ihn, dass er dem Spaß, den die beiden offenbar hatten, ein derart abruptes Ende setzen konnte. Lyra drehte sich um auf der Suche nach dem Grund für den plötzlichen Stimmungswandel ihres Gegenübers. Die Neugier in ihren Augen verwandelte sich schnell in eine merkwürdige Mischung aus Ärger und Freude, als sie ihn erkannte.
    Jaden beschloss, nur die Freude zur Kenntnis zu nehmen.
    »Lyra«, schnurrte er und hoffte, sie würde mitziehen. »Was für ein netter Zufall.«
    Ihr Mundwinkel zuckte, noch ehe sie antwortete. Ihr Blick sprach Bände:
Das wirst du mir büßen
.
    »Jaden«, sagte sie. »Was für eine nette … Überraschung.« Sie drehte sich wieder ihrem Gesprächspartner zu, der bereits misstrauisch zwischen ihnen beiden hin- und herschaute. Jaden hielt den Typ für einen von denen, die man wohl jetzt als ansehnlich bezeichnen würde, die als Jugendliche aber viele böse Streiche ertragen mussten. Lyra war ein Preis, den er nicht teilen wollte.
    »Black, das ist Jaden. Jaden …« – sie machte eine kurze Pause und warf ihm einen warnenden Blick zu – »Finkleman. Jaden, das ist mein Freund Blake Torrance.«
    Jaden schüttelte dem Hut-Träger die Hand, nicht ohne Lyra einen ebenso

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