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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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empfand. Für sie roch er angenehm. Richtig angenehm. So angenehm, dass sie sich am liebsten auf den Rücken gewälzt und …
    Rasch trat sie einen Schritt zurück und holte tief Luft. Ihr war klar, was da gerade mit ihr passierte. Ihre Haut war auf einmal ganz warm, ihr Herz schlug schneller, und sie sog gierig Jadens Vampirgeruch ein. Ihre Brustwarzen hatten sich aufgerichtet, und das lag nicht an der Kälte. Sie war erregt, und alles in ihr verlangte danach, dass sie ihn nahm, für ihn ihren Hals entblößte, ihn hinter sich schob, um sich von ihm … von ihm …
    Lyra schnaubte und starrte Jaden an, als wäre er der Höllenhund höchstpersönlich, eine mystische Bestie, die sie zur Strafe für ihre Treulosigkeit ihrem Rudel gegenüber in die Unterwelt verschleppen würde. Er starrte unverwandt zurück, aus Augen, die jetzt viel katzenhafter wirkten. Die Pupillen waren erweitert und hatten eine längliche Form angenommen, die Iriden leuchteten intensiv blau. Als er zwei Schritte auf sie zutrat und nun so nah vor ihr stand, dass sie seinen Atem an ihrem Gesicht spürte, wusste sie, dass sie in großen Schwierigkeiten steckte.
    Allein ihr Stolz hielt sie davon ab, zurückzuweichen. Trotzig blieb sie stehen, selbst als er den Blick seiner ungewöhnlichen Augen auf ihre Lippen richtete. Nervös fuhr sie mit der Zunge darüber. Jadens Kinnmuskeln spannten sich an. Es war nicht unbedingt ein Vorteil, stellte sie fest, dass Jaden höchstens drei Zentimeter größer war als sie. Immer war es ihr zuwider gewesen, wie die Männer ihrer Gattung ihre Größe und Muskelkraft eingesetzt hatten, um sie einzuschüchtern, obwohl sie mit ihren gut ein Meter siebzig auch nicht gerade klein war. Aber ein Gutes hatte dieser Größenunterschied immer gehabt: Wenn diese Männer ihr auf die Pelle gerückt waren, hatte sich ihr Mund nicht so nah an ihrem befunden. Jaden brauchte sich nur noch ein wenig vorzubeugen, und schon hatte er sie.
    Das durfte nicht passieren. Allerdings war der Gedanke daran viel verführerischer, als er das hätte sein dürfen. Ihre Haut prickelte angenehm. Ihre Finger zuckten, weil sie sich am liebsten in seine Schultern, in sein Haar gekrallt hätten.
    »Du bist mir echt eine«, sagte er leise, und sein britischer Dialekt stellte mit den Muskeln tief unten in ihrem Bauch schreckliche, verbotene Dinge an. »Glaubst, mir auf meinem eigenen Territorium befehlen zu können, wohin ich gehen soll. Du dürftest eigentlich gar nicht hier sein, Lyra. Du weißt doch, dass die Wölfe aus unseren Städten verbannt worden sind, und diese Stadt gehört jetzt den Lilim. Schon zum zweiten Mal treffe ich dich an einem Ort, wo ich jedes Recht hätte, dich in Stücke zu reißen.«
    Das war eine Drohung, aber Lyra wusste sofort, dass sie nicht ernst gemeint war. Jaden hatte nicht vor, sie umzubringen, genauso wenig wie sie vorhatte, ihn anzugreifen. Aber ihr war durchaus klar, dass diese Situation irgendwie aufgelöst werden und sie von ihm wegkommen musste, koste es, was es wolle. Und tatsächlich brachten seine nächsten Worte ihre sowieso schon angespannten Nerven der Zerreißprobe ein weiteres Stück näher.
    Er legte den Kopf auf die Seite, was ihm das Aussehen einer neugierigen und nicht gerade wohlgesinnten Katze verlieh.
    »Was treibst du überhaupt hier in der Gegend? Erst versteckst du dich in diesem Sicheren Haus in Chicago, und jetzt kreuzt du auf einmal in einer kleinen Stadt in Massachusetts auf, die zufällig der Sitz der neuesten Vampirdynastie ist. Worauf bist du aus?« Er rückte ihr noch ein bisschen näher. »Du spionierst, um deinem Anführer erzählen zu können, wie eine Dynastie nur aus Katzen aussieht, stimmt’s? Hast du geglaubt, wir merken es nicht, dass du dich hier rumtreibst? Oder versteckst du dich etwa hier? Vor was läufst du davon, Lyra?«
    Lyra schluckte. Ihre Kehle war wie ausgetrocknet, und die Worte wollten einfach nicht kommen. Er würde sowieso glauben, was er glauben wollte, ganz egal was sie sagte.
    Seine Gattung hatte ihre noch nie verstanden und würde es auch nie. Auch die Verzweiflung, gegen die sie ankämpfte, würde er nie verstehen, genauso wenig wie ihre Suche nach Ideen oder wenigstens Fitzelchen von Ideen, die ihr irgendwie weiterhelfen würden.
    Wirklich schade, dass sie nun nicht länger bleiben konnte. Sie hatte gehofft, irgendwie zu Lily vordringen zu können – natürlich ohne dass Lily sie sah –, um sich ein Bild davon zu machen, wie eine Frau mit so viel Macht und

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