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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Seite gedreht, die Arme unter dem Kissen, auf dem ihr Kopf ruhte. Decken und Laken hatten sich ineinander verknäult und reichten ihr nur noch bis zur Taille. Einen kurzen Moment lang freute sie sich über den neuen Tag, so spät sie ihn auch begann – kein Wunder, den gestrigen Tag hatte sie im Auto verbracht, auf der Fahrt nach Hause, und die Nacht davor war ebenfalls sehr aufreibend gewesen.
    Aber als sie zum wohl tausendsten Mal daran dachte, was in der Nacht davor alles passiert war, verging ihr die Freude an der warmen Frühlingssonne sofort wieder.
    Ihre Kette hatte auf dem Boden gelegen. Und sie wettete, dass diese miese Ratte von einem Vampir sie sich geschnappt hatte.
    Lyra stöhnte wütend auf und vergrub das Gesicht im Kissen. Instinktiv fasste sie an ihren Hals, in der unsinnigen Hoffnung, das glatte Metall des Talismans ihrer Mutter zu spüren. Aber nein. Ihr Erstgeburtsrecht, ein Symbol der Stellung, die sie bekleidete, und eine geliebte Erinnerung an ihre Mutter, war in Massachusetts, vermutlich offen zur Schau gestellt in Jadens Schlafzimmer oder Sarg oder wo auch immer diese Vampire schliefen. Wenn ihr Vater merkte, dass sie die Kette verloren hatte, würde er ihr die Hölle heiß machen.
    Als es leise an der Tür klopfte, zuckte sie zusammen. Er sah nach ihr. Natürlich tat er das. Dorien Black schien der festen Überzeugung zu sein, dass sein einziges Kind dabei war, den Verstand zu verlieren – vor allem, seit er herausgefunden hatte, dass sie an der Prüfung teilnehmen wollte. Und jetzt erwartete er von ihr, dass sie einen Rückzieher machte und sich entweder einen Mann suchte, der statt ihrer in den Ring stieg, oder einen der anderen »durchsetzbaren« Kandidaten unterstützte. Zum Beispiel ihren Cousin.
    Lyra knirschte mit den Zähnen. Ihr Vater hatte ihr in aller Deutlichkeit klargemacht – genau wie so ziemlich jeder im Rudel –, dass sie mit ihrer Sturheit eine Menge Sand ins Getriebe streute.
Zu schade aber auch.
Wie es aussah, konnte sie unter Umständen sogar ihre Stellung einbüßen. Und wenn es weiter so mies lief, würde das vielleicht tatsächlich passieren. Aber nichts, für das es sich zu kämpfen lohnte, war einfach.
    Doriens warme, vertraute und trotz allem geliebte Stimme drang durch den Türspalt.
    »Lyra? Geht’s dir gut, Kleines?«
    »Alles bestens, Dad«, erwiderte Lyra und räusperte sich, weil ihre Stimme fürchterlich rau klang. »Komm doch rein.«
    Die Tür ging auf, und Dorien trat ein und setzte sich auf die Bettkante, während Lyra sich in eine sitzende Position hochschob und die Knie anzog. Es war, als wäre sie wieder acht und wartete darauf, wegen schlechten Betragens ausgeschimpft zu werden … vermutlich, weil sie wieder mit den Jungs gerauft hatte. Dass sie meistens gesiegt hatte, zauberte ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen, das allerdings so rasch verschwand, wie es gekommen war.
    Sie war kein Kind mehr. Sie war dreiundzwanzig, und die Jahre, die seit damals vergangen waren, hatten sich in Doriens schönes Gesicht eingekerbt. Noch immer war er für sie der Größte … aber nicht mehr unfehlbar. Und sie würde in dem alten, klebrigen Netz der Werwolftraditionen hängen bleiben, wenn sie nicht bald eine Möglichkeit entdeckte, wie sie sich daraus befreien konnte. Wie sie beweisen konnte, dass man nicht nur dann gute Arbeit leisten konnte, wenn man in einem kräftigen und vor allem männlichen Körper steckte.
    Bis jetzt war ihr die zündende Idee noch nicht gekommen.
    Dorien betrachtete sie prüfend aus Augen, die genauso goldbraun glänzten wie ihre eigenen.
    »Und? Hast du vor mir zu erzählen, wo du diesmal gesteckt hast?«, fragte er schließlich grummelnd.
    Lyra versuchte zu lächeln, was ihr nicht recht gelingen wollte. »Das tue ich doch nie.«
    Dorien konnte das gar nicht lustig finden. Er seufzte so gequält, dass Lyra sofort Schuldgefühle bekam. Dabei war er selbst mit schuld an der Situation, rief sie sich in Erinnerung. So sehr sie ihn auch liebte – er würde die Tradition nie hinterfragen und Lyra unterstützen. Er war ein Black, und er fühlte sich diesem Namen viel zu sehr verpflichtet, um neue Wege einzuschlagen. Wie zum Beispiel seine Tochter zur Kämpferin auszubilden.
    »Wenigstens riechst du diesmal nicht nach Vampiren«, sagte er. »Ich hoffe, nach unserem letzten Gespräch warst du klug genug, dich nicht wieder in solch eine gefährliche Situation zu begeben.«
    Jetzt war es an Lyra zu seufzen, aber bei ihr war es eher ein

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