Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
Vom Netzwerk:
schon gar nicht wegen irgendwelchem Blödsinn, den sie selbst verbockt hatte, selbst wenn sie damit alles ruiniert hatte.
    Hatte sie wirklich geglaubt, sie sei nicht bis über beide Ohren verliebt? Irgendwie hatte sie sich mit Jaden verbandelt.
    Mit einem
Vampir!
    Minutenlang saß sie fassungslos da, und diese Minuten kamen ihr vor wie Stunden. Schließlich zwang sie sich aufzustehen und sich abzutrocknen. Das Gesicht, das ihr aus dem Spiegel entgegensah, war vom Schock gekennzeichnet. Es konnte einfach nicht möglich sein. Andererseits … vielleicht war noch nie jemand so dumm gewesen, die Theorie zu überprüfen, dass Wölfe und Vampire nicht zusammenpassten. Bis jetzt jedenfalls.
    Ob auch Jaden ein Mal hatte? Oder hatte nur sie solch ein vermutlich einzigartiges Mal bekommen, als Strafe, weil sie sich dummerweise etwas gegönnt hatte, das ihr nicht zustand?
    Wieder berührte sie das Band, das sich um ihren Arm wand. Es war schwächer als die meisten Partnerbänder, die sie gesehen hatte, aber es war unverkennbar. Auch als sie darüberstrich, ließ die Erinnerung an Jaden sie nicht los – sein Blick, während er sich in ihr bewegte, die Art und Weise, wie er sie berührte, als wäre sie etwas äußerst Wertvolles, Zerbrechliches. Die seltenen Male, wenn er lächelte – nur für sie. Die Sehnsucht, die sie überkam, zwang sie beinahe auf die Knie zurück.
    Eine der wenigen Wahlmöglichkeiten, die sie überhaupt hatte, war ihr für immer genommen. Ein verbotener Partner.
    Was zum Teufel sollte sie jetzt tun?
    Eine verräterische Träne glitt ihre Wange hinab, und ausnahmsweise gab sich Lyra diesem Impuls hin.
    Sie lehnte sich gegen das Waschbecken und weinte.
    Sobald Lyra ihre Fassung wiedergewonnen hatte, trug sie ein wenig Abdeckcreme auf, zog die Nase hoch und tat, was ihr in der Vergangenheit noch immer geholfen hatte: Sie machte einfach weiter.
    Sie stieg in ihren kleinen Pick-up, lenkte ihn aus der Auffahrt und fuhr ohne Umwege zu einem der Orte, wo sie vielleicht Hilfe finden würde. Innerhalb von fünf Minuten war sie an der Larison Silver Memorial Bibliothek, und noch einmal fünf Minuten später stand sie im Untergeschoss, dem Teil der Bücherei, der nur einer bestimmten Öffentlichkeit zugänglich war. Die Treppe lag versteckt, und das Untergeschoss roch muffig genug, um jeden mit einer halbwegs empfindlichen Nase abzuschrecken. Lyra ließ sich davon nicht abhalten, obwohl sie über einen ausgezeichneten Geruchssinn verfügte.
    Sie konnte gar nicht verstehen, warum ihr das nicht früher eingefallen war. Wenn es eine Lösung für ihr Problem gab, dann hier, wo die Geschichte der Thorn aufbewahrt wurde.
    Teresa McFarlane saß am Fuß der Treppe an einem zerschrammten Schreibtisch, völlig vertieft in ein Buch, bei dem es sich offensichtlich um einen Roman voll von großen Gefühlen handelte. Lyra warf neugierig einen Blick auf den Umschlag.
    »Hallo Teresa. Na, wie läuft die Dreiecksbeziehung?«
    Teresa, eine rundliche, hübsche Frau Anfang fünfzig, die aussah, als müsse sie bei dem Wort »Dreiecksbeziehung« eigentlich in Ohnmacht fallen, schaute erschreckt hoch. Als sie sah, wer vor ihr stand, grinste sie.
    »Es wird gerade richtig gut. Und ich kann mich einfach nicht entscheiden, was mir lieber wäre; dass Rafe sich mit dem attraktiven Motorradfahrer einlässt, der ihn immer aus der Ferne anhimmelt, oder mit der schönen Verführerin, die den beiden immer wieder dazwischenfunkt.«
    Lyra lachte. Sie war froh, dass sie dazu noch fähig war. Bei Teresa, die so ganz anders war, als man sich eine Hüterin der Geschichtsbücher vorstellte, konnte man sich immer darauf verlassen, dass sie einen in bessere Stimmung versetzte. Lyra war sich ziemlich sicher, dass Teresa den Job vor allem übernommen hatte, um stundenlang ungestört lesen zu können. Einige ihrer Lieblingsthemen hatten Lyra eine völlig neue literarische Welt eröffnet.
    Eine mit wechselnden Partnern bevölkerte, ziemlich unbekleidete literarische Welt. Manchmal fragte Lyra sich, was Gerry wohl von der lebhaften Fantasie seiner Frau hielt, aber vermutlich hatte er nichts dagegen einzuwenden. Einiges von dem Geschreibsel konnte glatt die Buchseiten in Brand setzen.
    »Vielleicht muss er sich ja gar nicht entscheiden«, sagte Lyra.
    »Genau das hoffe ich auch«, erwiderte Teresa und setzte ihre Lesebrille ab, um Laura anzusehen. »Was gibt’s, Liebes? Womit kann ich dir helfen?«
    »Ich, äh, interessiere mich für Partnerschaften.« Sie hatte

Weitere Kostenlose Bücher