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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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dürft euch gerne an sie wenden. Egal ob ihr einen Reiseführer, Stadtplan oder Eventguide braucht. Oder vielleicht Shoppingtipps? London ist großartig, genießt euren Tag.“ Und puff war sie weg. Einfach verschwunden. Nur ein wenig Rauch war noch von ihr übrig. Was hatte sie denn für eine Begabung? So etwas hatte ich noch nie gesehen. Auch Darian standen Fragezeichen im Gesicht und ich konnte beinahe sehen, wie sich die Rädchen in seinem Kopf drehten. Ich trug mich wie gewünscht in die Liste ein. Ich war nicht die erste, aber die Liste war trotzdem leer.Als ich meinen Namen und unser Heimathaus nieder geschrieben hatte, löste sich die Schrift auf und das Blatt war bis auf die vorgegebenen Felder wieder leer. Unheimlich! Aber auch spannend!
    Die Versammlung in der Eingangshalle löste sich langsam auf und wir schlenderten gemeinsam umher, um das Haus etwas näher zu erkunden. Hier musste es doch auch einen Garten geben, mit Skulptur und dergleichen.
    Leider war das ganze Gebäude wie ein Irrgarten. Einfach viel zu riesig. Wir hatten uns beinahe verlaufen, als wir auf einen Halstuchträger trafen. Er lächelte uns freundlich an und fragte uns, ob er uns behilflich sein konnte.
    „Wir suchen euren Garten“, kam Darian mir zuvor.
    Der Mann deutete in die Richtung, aus der wir kamen. „Folgt dem Hauptgang bis zum Ende, dann biegt ihr nach links ab. Kurz vor dem Ende des Ganges findet ihr auf der linken Seite ein Portal, das nach draußen führt. Und nicht vergessen. Jeder Mondstein führt euch zurück.“
    Was sollte das denn? Ich sah mir den Mann nochmals genauer an, versuchte, seine Gedanken zu sehen, um mir den Weg bildlich einzuprägen. Leider sah ich absolut nichts. Ich überlegte einen Moment, ließ es dann aber auf sich beruhen. Links und noch mal links. Ich traute mir zu, den Garten ohne nochmaliges Fragen zu finden.

Lupine
    W ir folgten der Wegbeschreibung und kamen tatsächlich zu einer großen Tür. Das Fenster daneben gab uns einen Vorgeschmack auf den traumhaften, paradiesgleichen Ort dahinter. Wir rissen beinahe die Tür auf und befanden uns dann in einem wahren Traum. Es gab nichts Vorstellbares, was es hier nicht gab. Der Garten schien endlos zu sein. Und so war es auch. Kaum hatten wir uns zwei Schritte von der Tür entfernt, war auch hinter uns ein endloser Garten. Zahlreiche kleine Wege mit weißem Kies führten wie ein Labyrinth im Garten umher. Die meisten waren gesäumt mit klitzekleinen Buchsbaumhecken. Dahinter waren die schönsten Beete angelegt, die man sich vorstellen konnte. Hier gab es wirklich alles. Mit offenem Mund wanderten wir los. An Tulpen- und Rosenbeeten vorbei. Wir passierten bunte Staudenbeete, auch Sträucher mit Beeren wuchsen ab und an. Dann gingen wir weiter zu den Kräutergärten. Hier gab es alles, was den Kräuterkundestrebern das Herz höher schlagen ließe. Hatten wir etwa schon einmal nachschlagen müssen, woher wir welches Kraut für einen Trank bekamen? Hier konnte das nicht vorkommen. Die Antwort musste hier immer lauten „im Garten“. Echt Wahnsinn. Am Ende des Weges, den wir entlang liefen, sahen wir einen weißen Pavillon. Er lud geradezu ein, sich darin auszuruhen und den Blick über den Garten schweifen zu lassen. Entspannung. Ruhe. Das hatte ich dringend nötig. Wir setzten uns also auf eine der Granitbänke unter dem Dach und bestaunten die Wasseranlage, die hinter demPavillon begann. Ein kleiner Bach entsprang aus dem Nichts und bahnte sich seinen schlängelnden Weg durch Wiesen und Beete, unter Holzbrücken hindurch bis zu einem kleinen Teich direkt im Anschluss an den Holzboden des Pavillons.
    „So würde ich meinen Traumgarten planen“, flüsterte mir Darian zu. Und ich dachte in diesem Moment dasselbe. Aber irgendetwas fehlte mir in dieser Vollkommenheit. Hier gab es keine Mondskulptur. Oder hatten wir sie bislang nur nicht gefunden? Auch Darians Gedanken drehten sich um die Skulptur. Dann flimmerte etwas in meinem Augenwinkel. Ich wollte nachsehen, was es war und drehte mich um. Und da war sie. Schöner und pompöser noch als unsere zuhause, aber ebenso mit dem konzentrisch angelegten Kieswegen darum. Wieso hatten wir sie vorher nicht gesehen? Waren wir von dem Pavillon derart abgelenkt gewesen?
    Plötzlich stieg ein junger Mann die drei Stufen zu uns empor. Er trug ein weißes Halstuch, also musste er zu der London-Delegation gehören.
    „Ihr habt die Skulptur erscheinen lassen. Höchst unglaublich. Meist zeigt sie sich erst, wenn viel

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