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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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kann, ob jemand davon zu den Zirkeln gehört. Diese würde ich dann natürlich nicht in den Plan einweihen.“
    „Du kannst Hexen erkennen? Und was ist ein Gefährte?“
    Vic musste noch so vieles lernen. Aber dafür war jetzt keine Zeit. Ich erklärte nur kurz: „Gefährten werden bei den Kindern des Mondes Paare genannt. Aber eigentlich Paare, die offiziell vermählt wurden. Ein auf ewig geschlossener Bund. Bezeugt durch unseren Gott. Wer weiß, vielleicht werden wir eines Tages Gefährten?“ Bei dem Gedanken musste ich unwillkürlich Lächeln. Und Vic erwiderte es. „Und ich bin ein Hexer. Ich kann, wie jeder andere auch, sehen, wer zu uns gehört. Unsere Kette trägt nicht nur den Mondstein.“ Ich umfasste meinen Hexenstein. „Hier, direkt daneben ist ein Onyx mitsamt seiner Fassung befestigt. Ganz ähnlich der, die den Mondstein trägt. Sie sind nur für uns sichtbar und beherbergen die dunkle Energie von uns. Auch er ändert sich mit dem Hexenstatus.“
    „Wow.“ Mehr viel Vic dazu nicht ein.
    Dann ergriff Aurelia wieder das Wort. „Dann werde ich auf schnellstem Wege meine Kontakte rufen und sie bitten, gleich morgen früh hier einzutreffen, um das neueste Ratsmitglied begrüßen zu können.“ Sie zwinkerte Vic zu. „Und ich hoffe, dass ich nicht allzu sehr daneben lag, wem ich vertrauen kann.“ Nun blickte sie mir lange in die Augen.
    „Sind alle hier aus London? Oder in der Nähe?“
    Ich brauchte kein Telepath zu sein, um Victorias Gedanken zu lesen. Um ihr die Peinlichkeit zu ersparen, erklärte ich ihr auf geheimem Wege, wie sich Ratsmitglieder „fortbewegen“ konnten. Mit der Aufnahme in den hohen Rat wird die Mondsteinkette erweitert. Sie zeichnet einen nun einerseits als Ratsmitglied aus, ist andererseits aber auch der „Notruf“ untereinander und eine Art Portationsschlüssel. Ratsmitglieder können sich praktisch zu einem anderen Ort „beamen“. Daher können auch weltweite Ratssitzungen kurzfristig abgehalten werden.
    Vics große Augen sprachen Bände. „Kann ich also jetzt auch…?“
    Ich nickte. „Da du als Debütant automatisch zum Ratsmitglied wirst, musst du nicht einmal die Zeremonie abwarten. Die Änderung deiner Kette heut Abend macht’s möglich.“
    „Ich habe sie immer noch nicht gesehen. Aurelia…“
    Aurelia hatte bereits einen Spiegel in der Hand und reichte ihn weiter. Telepathie und Präkognition – eine gewöhnungsbedürftige Sache.
    „Wie wunderschön!“ Vic kam aus dem Staunen nicht heraus. Sie drehte und wendete ihren Anhänger in alle Richtungen.
    Ihr Stein war ebenfalls neu eingefasst. Der Mondstein selber war mit zarten silbernen Fäden spiralförmig umrundet. Am unteren Ende der Spirale befand sich der Schlüssel. Ein tropfenförmiger, flacher Anhänger, den man zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen musste, um die Teleportation durchzuführen. Ich hatte es früher schon so oft beimeiner Großmutter gesehen. Ehe sie getötet wurde. Sie war die erste, die ich aus meiner Familie verlor. Jäger hatten auch sie erwischt. Sie war meine Familie. Mehr Familie, als es mir mein Vater jemals war. Ihr Tod hatte mich tief getroffen. Und mein Vater hat diesen Zorn auf die weiße Magie ausgenutzt. So begannen meine Ausbildung und der Übergang in den Zirkel. Sobald ich mir nicht mehr ganz sicher war, ob wir das Richtige taten, ob wir auf der richtigen Seite standen, hatte mein Vater mich wieder und wieder an die Jagd auf meine Großmutter erinnert. Und an ihren Tod. Er verbildlichte mir Erinnerungen von Zeugen, die ihr Ende mit ansehen mussten. Und so wuchs der Hass in mir wieder von neuem.
    Ich schüttelte die Erinnerung an diese dunkle Zeit ab und erfreute mich daran, wie sehr Vic Gefallen an ihrer Kette hatte. Sie betrachtete immer noch jeden Millimeter des neuen Anhängers und strahlte förmlich vor Glück. Doch dann geschah es. Sie griff im einen Moment an den Schlüssel und im nächsten war sie verschwunden.

Eine düstere Vision
    I ch war fasziniert. Mein Anhänger hatte sich total verändert. Unter dem wunderschönen, von Silberfäden umrundeten weißen Stein hing ein silbernes Blatt. Klein, zart, genau passend für… instinktiv griff ich mit Daumen und Zeigefinger an das Blatt. Ich fühlte mich seltsam. Etwas schwindelig als wäre mein Kreislauf von zuviel Hitze oder Sport zusammengeklappt. Dann drangen Gedanken zu mir durch. Oder waren es Schreie?
    „Komm zurück!“
    „Du musst dich konzentrieren!“
    Etwas leiser folgte: „Wenn sie sich nicht

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