Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
Vom Netzwerk:
mit mir?
    Auch Darian sah mir schmerzerfüllt in die Augen.

Die Entscheidung
    Dorian
    I ch konnte den Fluch spüren. Wie er sich über meinen Körper brannte. Vic sah ebenso schmerzerfüllt aus wie ich. Nur ich wusste, was hier gerade mit uns geschah.
    „Wir werden gebranntmarkt.“ Ich konnte ein keuchendes Aufstöhnen nicht vermeiden. „Ein böser Fluch, der uns gegenüber allen anderen Hexen als Verräter ausweist.“
    „Aber ich war niemals eine von euch. Wie kann ich da Verräter sein“, warf sie voller Schmerz ein.
    Mein gesamtes Gesicht brannte, als hätte ich es mit kochendem Wasser übergossen.
    „Ich wurde als Verräter gebranntmarkt. Du als Feind des Zirkels. Die Seher meines Vaters haben ganze Arbeit geleistet. Von nun an sind wir sozusagen zum Abschuss freigegeben. Es tut mir so leid. Genau davor wollte ich dich beschützen.“ Ich atmete tief ein. „Doch mein Vater war schneller als ich dachte.“ Ich strich Vic behutsam über die Wange. „Sobald der Schmerz nachlässt, wirst du das Zeichen genau hier tragen. Eine schwarze Feder. Der Legende nach, die diesem Fluch zugrunde liegt, hat eine Krähe durch ihr Rufen Hexenjäger zu einem Zirkeltreffen geführt. Die Hexen waren so in ihr Ritual vertieft und miteinander verbunden, dass sie nicht spürten, wie ihr Schutzkreis durchbrochen wurde. Die Jäger haben ihre Köpfe abgetrennt und alle getötet.“
    Der Schmerz in meinem Körper ließ nach. Ich fühlte nur noch die heiße Stelle an meiner rechten Wange. Auch Vics Gesichtsausdruck beruhigte sich.
    „Und was machen wir jetzt? Gibt es einen Gegenzauber?“
    „Soviel ich weiß, haben es schon etliche versucht, aber gefunden wurde letztendlich jeder einzelne von ihnen.“
    Was sollte ich nur tun? Wie konnte ich sie schützen? Im Gegensatz zu ihr konnte ich mich wenigstens verteidigen, wenn ich auf jemanden der dunklen Seite träfe. Mir zeigt der Onyx, wer zu ihnen gehört. Und ich wurde seit meinem zehnten Lebensjahr in Verteidigung ausgebildet.
    Aurelia trat in das Zimmer. „Ich habe etwas Dunkles hier im Raum gespürt. Ist bei euch alles in Ordnung?“
    „Wir wurden gebranntmarkt“, erwiderte ich nur knapp.
    „Und was heißt das?“, fragte Aurelia neugierig. Sie konnte ja nicht wissen, dass dies einem Todesurteil gleich kam.
    „Vic und ich werden nun gejagt. Wir sind, von jeder Hexe und jedem Hexer erkennbar, als Feinde gekennzeichnet und dürfen ohne Tribunal oder Gericht getötet werden.“
    Aurelia stöhnte auf. „Und so was gibt es wirklich? Ich habe ja schon davon gehört, dachte aber immer, dass es nur eine Gruselgeschichte wäre. Soviel ich weiß, ist der Fluch durch nichts zu brechen. Stimmt das?“
    Ich nickte nur. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Mein eigener Vater wollte meinen Tod! Undden meiner ersten Liebe. Ich wusste nicht, was ich schlimmer finden sollte.
    „Dann sollte ich euch wohl sofort die gute Nachricht überbringen. Meine Freundin ist der sicheren Überzeugung, dass wir volle Unterstützung vom Rat erhalten. Wir müssen ihn nur noch einberufen.“
    „Und meinen Vater damit vorwarnen? Selbst im Rat sitzen welche von uns“, warf ich ein. Was dachte sie denn? Die Hexen sitzen überall. In den höchsten Ämtern, als Leiter der Häuser. Überall. Ich konnte fast wetten, dass selbst unsere Selena eine davon war. Ich konnte nie ihre Kette sehen. Ständig hielt sie sie zufällig mit der Faust wie zum Gebet umfasst, oder sie war von einem Schal oder einem Kleidungsstück bedeckt. Ich war mir aber nicht absolut sicher, deshalb konnte ich auch keine Anschuldigung machen.
    „Ist es wirklich so schlimm?“, Aurelia klang ungläubig.
    „Schlimmer noch. Ich kann dir nicht sagen, wie viele im Rat sitzen, aber es wäre definitiv jemand dabei, der meinem Vater Bescheid geben würde.“
    „Und was sollen wir jetzt tun? Wir können doch nicht tatenlos rum sitzen und warten, bis sie euch kriegen. Oder das Buch.“ Aurelia hielt sich den Finger an die Schläfe, schloss die Augen und dachte nach. Oder meditierte? Oder betete?
    „Vielleicht kannst du deine engsten Vertrauten im Rat unter einem Vorwand hierher bestellen…“ begann ich.
    „Eine ausgezeichnete Idee, Kleiner. Ich sehe, was du vor hast. Und du könntest sie alle erkennen?“
    „Erzählt mir bitte auch jemand davon. Ich krieg hier nur die Hälfte mit, weil ich Aurelias Gedanken nicht lesen kann.“ Vic klang schon leicht angesäuert.
    „Dein Gefährte möchte, dass ich meine Vertrauten einlade und er dann prüfen

Weitere Kostenlose Bücher