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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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selbst weiß noch als wäre es gestern gewesen, wie viel Druck mit derWahl zum Debütanten entsteht. Und diesen möchte ich unseren Neulingen ersparen. Seid ihr dabei?“
    Ein zustimmendes Nicken ging um den Tisch. Es scheinen mehrere von ihnen unter den Debütanten ihrer Zeit gewesen zu sein.
    „Also lasst uns beginnen. Präsentiert mir bitte eure Steine, damit wir unserem Schöpfer unsere Ehre erweisen und unsere Macht bündeln können.“
    Einige der Personen um den Tisch zögerten. Die anderen schienen sie aber mit ihrem schnellen Präsentieren der Ketten und den verachtenden Blicken zu überzeugen, ebenfalls die Mondsteine zu offenbaren. Ich blickte durch das Obst des Stilllebens und sah mir jede Kette genau an. Es waren sehr schöne und teilweise riesige Mondsteine dabei, selbst der des Werwolfs war bemerkenswert. Er musste über starke Kräfte verfügen. Bislang hatte ich aber keinen Onyx entdecken können. Ich wollte Vic schon mein Okay geben, als meine Augen noch einmal ihre Runde zogen und bei einem Mann verharrten.
    Er hatte seinen Mondstein wie gewünscht auf seiner Handfläche liegen, doch den Rest der Kette bedeckten seine langen dunkelbraunen Haare, die entgegen dem Codex, unserer Art Knigge, für einen offiziellen Anlass nicht zusammengebunden waren. In Windeseile sandte ich die Beschreibung des Mannes und meinen Verdacht an Vic. Sie lief sofort zu dem Ornament zwischen den Bildern und sandte ihre Gedanken an Aurelia.
    Diese reagierte sofort. „Ronaldo, hast du vor lauter Eile etwa vergessen, dass es sich hier um einenoffiziellen Anlass handelt oder machst du neuerdings Werbung für Shampoo?“
    Zwei der weiblichen Ratsmitglieder kicherten und schauten dann verlegen zur Seite. Dieser Ronaldo jedoch fand die Bemerkung nicht sehr amüsant. Für einen klitzekleinen Augenblick verzog sich sein Gesicht, dann legte er wieder ein vermutlich charmantes Lächeln auf. „Für euch mache ich doch alles, meine Damen.“ Dann nahm er sein Haar hinter seinem Kopf zusammen und drapierte ein kleines Haarband darum. In genau diesem Moment sah ich ihn. Ein noch beinahe unsichtbarer Onyx, der in der Fassung eines bisher nicht aufgestiegenen Hexers baumelte. Mein Puls schnellte in die Höhe. Vic trat sofort neben mich und ich deutete auf den Verräter. „Dieser Ronaldo ist ein Abgesandter der Dunkelheit. Er hat einen niederen Stand und muss recht neu dabei sein. Aber er gehört definitiv zu den Hexen.“
    Victoria sandte blitzschnell unsere Entdeckung an Aurelia. Diese reagierte in sekundenschnelle und warf einen Bannkäfig auf Ronaldo, der diesen vor Schmerzen aufkeuchen ließ. Alle Anwesenden waren schockiert von Aurelias Verhalten und sahen sie fragend und teils vorwurfsvoll an.
    „Nun, liebe Freunde, möchte ich euch gleich die Wahrheit über unser heutiges Treffen erzählen. Aber da wir unser Geheimnis gut hüten müssen, muss ich vorher noch eine traurige Mitteilung machen: Unser guter alter Freund Ronaldo hier ist Mitglied eines Hexenzirkels.“
    Schockierte und erstaunte Gesichter unterstrichen die „Was?“ - und „Nein!“ - und „Huch“-Rufe, die die Runde machten. Die silberhaarige Frau fand ihreSprache zuerst: „Wie kommst du darauf? Ronaldo gehört seit Dekaden zu unseren wichtigsten Informanten, wenn es um die Aufdeckung von Hexenmachenschaften geht.“ Der Ton der Alten klang, als würde sie an Aurelias Verstand zweifeln.
    „Dann scheint es mir wohl, dass er diese Informationen aus erster Hand hat, teuerste Sofia“, gab diese barsch zurück. „Er ist noch nicht lange einer von ihnen, aber er gehört definitiv dazu. Frag ihn doch einfach selber.“
    Sofia wandte sich an Ronaldo und musterte ihn lange Zeit. Dann setzte sie eine Miene auf, die den Verhörton, den sie anschlug, nur unterstrich. „Ronaldo, Gesandter aus Italien, was sagst du zu den Vorwürfen?“ Sie blickte ihn mit ihren silberblauen Augen an, als wäre die Antwort auf seine Stirn geschrieben. Er zögerte und sie sprach weiter. „Bevor du mir antwortest möchte ich dir nur noch einmal erzählen, wen du vor dir hast, sofern es dir entfallen sein sollte. Ich bin Sofia, Wächterin des Lichts und – so werde ich zumindest genannt – der menschliche Lügendetektor. Ich bevorzuge ja die Bezeichnung Polygraf, aber die scheint sich nicht durchzusetzen. Egal welche Lüge deine Worte enthalten, ich werde sie sehen. Also hüte dich, meinen Zorn auf dich zu ziehen und antworte mir. Jetzt.“ Sie sah Ronaldo weiterhin hypnotisch an. Dieser

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