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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Alliierten begannen, gegen das Dritte Reich zu kämpfen. Seitdem habe ich nie wieder etwas von ihm gehört.“
    Woher nahm sie nur die ganze Kraft, immer so zu strahlen? Mit dieser Vergangenheit würden sich andere heulend in ihrem Zimmer verkriechen. Allein. Vielleicht noch mit einem großen Hass auf die Welt.
    „Jetzt kannst du vielleicht verstehen, warum ich oft anders denke als die übrigen Ratsmitglieder. Mein Leben verlief anders und daher habe ich oft nicht dieselben Prioritäten.“ Ich nickte nur. Mich machte es immer noch sehr traurig, was ich da eben gehört habe.
    „Du brauchst nicht traurig sein. Ich bin es auch nicht – nicht mehr. Sofia ist meine Familie. Sie ist besser als vieles, was andere Mondkinder kennen. Ich sehe jeden Tag die Schicksale von vielen davon. Nachts haben sie ihr Leben hier, jedoch tagsüber leben sie in einer Art Gefängnis oder in der puren Hölle. Eines der Mädchen aus dem letzten Ausbildungsjahr wurde Tag für Tag von ihrem Vater misshandelt. Als ich den Rat um Erlaubnis bat, sie da heraus zu holen, bin ich abgeblitzt. Ebenso bei der Bitte, dass sie trotz des Zauberverbotes vor dem Ruf die Erlaubnis habe, sich zumindest zu wehren. Du glaubst gar nicht, wieschwer es mir fiel, sie nach dem Jahr gehen zu lassen. Allein zu lassen. Ohne jeglichen Ansprechpartner. Ich beobachte sie immer noch, kann aber nichts gegen ihr Schicksal unternehmen.“ Aurelia sah mich tief betroffen an und seufzte. „Ich denke, jetzt verstehst du auch besser, warum ich nicht immer mit den Entscheidungen des Rates einverstanden war und auch heute noch sehr skeptisch auf unser gesamtes Regelwerk zu sprechen bin.“
    Ich konnte wieder nur nicken. Auch die Geschichte des Mädchens hatte mich zutiefst berührt. Und Aurelias Reaktion. Ich hatte anfangs vermutet, dass sie durch ihre Jugend etwas aufmüpfiger war als die älteren, aber daran lag es nicht. Es war ihr andersartiger Lebenslauf, der sie zu diesem Umdenken gebracht hatte.
    „Jetzt aber genug von den alten Zeiten. Wir haben schließlich etwas vorzubereiten.“ Sie stand auf, fuhr kurz mit der Hand über den Titel des roten Buches und zeigte es mir. „Das ist, neben dem Buch, in dessen Besitz du bist, eines der mächtigsten Bücher gegen die dunkle Magie. Es wird seit Jahrhunderten weitervererbt. Jedes Mondkind trägt seine Kampfmethoden und Zauber dazu. Es wird uns sicher weiterhelfen.“
    „Ist es eigentlich immer so wie bei uns zuhause?“, platzte es aus mir heraus. „Ich meine, dass man nur so wenig über all das alles hier“, ich deutete auf das Buch „über all das Böse, das existiert, gesagt bekommt? Wir in unserem Hause leben in die Nacht hinein, als wäre alles nur supertoll undsuperfreundlich. Noch kein Ton über Hexen oder die dunkle Seite.“
    „Das darf jede Leiterin selbst bestimmen, inwieweit sie die Neulinge auf die Welt da draußen vorbereitet. Meine Neulinge wissen vieles. Nicht alles, aber vieles. Zumindest wissen sie, was alles existiert. Ich habe natürlich nicht die Verschwörungs- und Unterwanderungstheorien der Hexenzirkel erläutert, aber ich habe ihnen erzählt, dass die dunkle Seite mächtig ist. Sehr mächtig. Und nicht zu unterschätzen. Meine Neulinge sollen ja nicht aus Unwissenheit auf einen Zirkel hereinfallen.“
    Das klang einleuchtend. „Hast du eigentlich einen Schützling?“ Das hatte ich mich schon die ganze Zeit gefragt.
    Aurelia verneinte. „Leider nicht. Es gibt nicht viele Telepathen. Seit ich zur Leiterin ernannt wurde, war nur ein einziges Mal ein junger Mann dabei, der aber leider nur ein so schwach ausgeprägtes Talent besaß, dass er auch mit jedem anderen erwachsenen Mondkind üben konnte. So etwas wie dich hatte ich leider noch nicht. Ich wäre Stolz darauf gewesen, deine Mentorin zu sein.“
    Ein Rot stieg meine Wangen hinauf. Ich hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt, außergewöhnlich zu sein. Ich war nie Durchschnitt, aber auch nie so, dass ich aus der Menge herausragen konnte. Ich lächelte Aurelia schüchtern an.
    „Wenn sich Darians Verdacht bewahrheiten sollte, werde ich mich um deine weitere Ausbildung kümmern.“ Sie blickte dabei beinahe verträumt in die Zukunft. Aber welchen Verdacht meinte sie denn?
    „Hat Darian es dir nicht erzählt? Ich habe es nur einmal kurz in seinen Gedanken gelesen. Er vermutet, dass eure Selena eine Hexe ist. Er kann es nicht beweisen, deshalb behält er es für sich, aber er konnte nie einen einwandfreien Blick auf ihre Kette werfen.“
    Ich

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