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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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habe ich auch gesehen. Dieser Moment war eine sehr wichtige Entscheidung für dich. Und du hast dich für die rasende Wut in dir entschieden und ihr freien Lauf gelassen.“
    „Hätte ich sie einfach machen lassen sollen. Dann wäre Darians Tod umsonst gewesen!“ Ich schrie beinahe.
    „Beruhig dich bitte. Es war ja nur eine Vision. Eine Entscheidung. Das musst du dir immer vor Augen halten. Es muss nicht so kommen. Warum hat Darian dich beschützen müssen? Wurdest du angegriffen?“
    „Ja. Und aus irgendeinem Grund war mein Schutzbann gebrochen und ich stand nackt vor den Gegnern.“
    „Dann müssen wir dir im Training wohl genau das besonders gut beibringen. Wie du dich selber schützen kannst – dann muss Darian es in genau diesem einen Moment nicht tun und er kann sich selbst verteidigen.“
    Ich schniefte noch einmal, kam aber langsam zur Ruhe. „Du hast recht. Ich möchte nicht, dass Darian etwas passiert. Und ich möchte nicht wie die andere Victoria werden. Sie war gruselig. Monsterhaft. Wie in einem schlechten Computerspiel.“
    Nun musste Aurelia sogar grinsen. Ich spürte ihren Stolz zu mir überschwappen und das pushte mich so sehr, dass ich mich wieder aufrichtete und beruhigt ein- und ausatmen konnte. Dann wanderte mein Blick auf die große Wanduhr. Es war schon kurz nach sieben Uhr. Himmel, war ich lange unterwegs gewesen.
    „Wie gesagt, es ist viel Training nötig, um die Zeitspirale unter Kontrolle zu bekommen. Aber das verschieben wir lieber auf später. Du hast jetzt andere Prioritäten.“
    Ich nickte. Leider. Ich würde lieber alles auf einmal lernen. Aber soviel Vernunft musste sein. Ich musste mir ein Ziel nach dem anderen abstecken. Und Zeitspiralen gehörten nun zu den letzten Dingen, die ich akut lernen sollte.
    „Wenn du möchtest, könnten wir noch kurz etwas Essen. Die Präkognition hat sehr viel Kraft gekostet und du solltest noch genug Energie haben, um die Portation zum Hotel zu schaffen. Hast du dein Gepäck bereits dabei?“
    Als ich verneinte, bot sie mir an, es in ihr Büro bringen zu lassen, solange wir in der Cafeteria wären. Ich stimmte zu und wir machten uns auf den Weg. In meiner Tasche piepte mein Handy. Eine SMS von Darian:
    wir sind eben gelandet. ich habe etwas gespürt. ich glaube, es kam von dir. völlig wirre emotionen. angst, wut… ich konnte es nicht genau sagen. es hat mich völlig überrumpelt. alles okay bei dir?
    Er konnte mich spüren? Über die Entfernung? Fragend sah ich Aurelia an.
    „Dein Freund hat einen Sechsten Sinn. Man hört so einiges davon, auch dass sie die Gefühle eines Nahestehenden spüren können, obwohl sie ihn nicht sehen. Aber dass es auf diese Entfernung funktioniert, höre ich zum ersten Mal. Mir scheint, als hättest du deinen Seelenverwandten gefunden.“Sie strahlte mich so sehr an, dass sie beinahe leuchtete.
    Ich musste ihr zustimmen. In Darian hatte ich etwas gefunden, was ich noch nie zuvor gehabt hatte und auch nicht zu suchen imstande war.
    Wir saßen in der Cafeteria und genossen herrliche Pasta und tranken dazu ein kühles Glas Weißweinschorle. Es war eine so entspannte Situation, dass kein Außenstehender uns hätte ansehen können, dass wir in weniger als einer Stunde ein altes Schloss in Deutschland beziehen würden und uns auf einen Kampf vorbereiten sollten, der die Welt verändern könnte. Für alle sah es nur so aus, als würde die Leiterin Aurelia mit der Debütantin Victoria gemütlich zu Abend essen.
    Kurz vor acht Uhr gingen wir in Aurelias Wohnzimmer und bereiteten uns auf die Teleportation vor. Unser Gepäck mussten wir in der Hand halten, weil es ansonsten natürlich hier bleiben würde. Ich war so aufgeregt, mein Magen fühlte sich an wie ein Bienenstock.
    „Das wird schon, keine Sorge“, machte Aurelia mir Mut. „Du musst dich nur auf das Ziel konzentrieren. Halte den Schlüssel fest zwischen Daumen und Zeigefinger, so wie ich es dir erklärt habe. Dann fokussierst du das Ziel und schon bist du da. Willst du zuerst oder soll ich?“
    „Bitte geh du zuerst.“ Meine Bienen im Bauch summten immer heftiger. Ich versuchte, ganz ruhig zu atmen.
    „Alles klar. Ach noch etwas: stell dir am besten vor, wie du vor dem Gebäude stehst. Sonst müssen wirdich nachher überall suchen.“ Mit diesem Satz war sie schon verschwunden und ich stand allein da.
    Ich nahm also meinen Koffer in die linke Hand, überprüfte noch einmal, ob ich meine Handtasche um hatte und griff dann nach dem Portationsschlüssel an

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