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Erbin des Gluecks

Erbin des Gluecks

Titel: Erbin des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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hätte am liebsten um sich geschlagen. „Gramps liebte Francey nicht. Die meiste Zeit hat er sie gar nicht beachtet.“
    „Vielleicht wusste er Dinge über dich, die ihm diese Entscheidung nahelegten“, mischte sich Charles ein.
    „Das ist das Schlimme mit dir, Dad …“
    Wieder legte Bryn eine Hand auf Carinas Schulter. „Wir haben noch nicht alles gehört, Carrie“, erinnerte er sie. „Warum lässt du Douglas nicht weiterlesen?“
    „Das würde ich sehr gern tun.“ Der Anwalt fixierte Carina über den Rand seiner Brille hinweg. „Wie Sir Francis häufig betont hat, bedauerte er das Zerwürfnis mit Francescas Vater zutiefst. Er mag das nicht immer gezeigt haben, aber mir hat er oft sein Herz ausgeschüttet. Er vertraute mir als Freund und Ratgeber … besonders nach dem Verlust seines langjährigen Freundes Sir Theodore.“ Douglas verneigte sich respektvoll in Bryns Richtung. „Sir Theodores Enkel ist heute hier anwesend und wurde ebenfalls in dem Testament bedacht. Ich möchte noch darauf hinweisen, dass Francesca ihr Jurastudium mit Auszeichnung abgeschlossen hat, bevor sie sich einer anderen Karriere zuwandte. Einer sehr erfolgreichen übrigens, wie ich hinzufügen muss.“
    „Seit wann sind Sie für das Zeug zuständig, mit dem sich Francey abgibt?“, fragte Carina so laut, als wollte sie dem Anwalt die Anschaffung eines Hörgeräts nahelegen. „Dieser ganze ‚Dreamtime‘-Quatsch!“
    Bryn sah sie drohend an. „Vorsicht bei Urteilen über die ‚Dreamtime‘, Carrie“, warnte er sie. „Das könnte gefährlich werden. Außerdem ist Douglas ein angesehener Kunstkenner mit einer erstklassigen Privatsammlung.“
    „Für die Gramps bezahlt hat“, spottete Carina. „Das gilt allerdings nicht für Franceys jämmerliche Klecksereien.“
    „Dein Urteil beweist uns, wie gut sie sind“, erwiderte Bryn ruhig und brachte Carina damit vorübergehend zum Schweigen.
    Douglas McFadden konnte fortfahren. „Durch Gespräche mit Francesca – die übrigens nach ihm genannt wurde – konnte Sir Francis feststellen, wie intelligent sie ist. Er respektierte ihre Meinung und war überzeugt, dass sie den Geschäftssinn ihres Vaters und Großvaters geerbt hat.“
    „Erwarten Sie vielleicht, dass wir das glauben?“, meldete sich Carina wieder zu Wort. „Francey soll Verstand haben … und ich nicht?“
    „Natürlich haben Sie das auch, Carina“, versuchte Douglas sie zu beschwichtigen. „Es ist nur … Sie haben nie großes Interesse an geschäftlichen Dingen gezeigt.“ Sogar der redegewandte Anwalt geriet ins Stocken. Die zornbebende Carina war kein schöner Anblick. Niemand hatte erwartet, dass sie sich so über alle Schranken hinwegsetzen würde.
    Wie zum Beweis, schlug sie eine noch schrillere Tonart an. „Gramps hielt nichts von Frauen im Geschäftsleben, Douglas. Das wissen Sie genau. Sag es ihm, Bryn.“ Sie drehte sich zu ihm um. „Sitz nicht einfach so da, als würdest du dich über uns lustig machen. Gramps war stolz auf mich … so, wie ich bin. Ich bin die am meisten fotografierte Frau in Australien. Ich sehe am besten aus und ziehe mich mit Abstand am besten an. Und jetzt dies! Warum soll eine Person alles kontrollieren? Ausgerechnet Francesca! Dazu hat sie kein Recht.“ Sie warf ihrer Cousine einen Blick zu, der sie als Verräterin brandmarkte, die heimlich mit ihrem Großvater konspiriert hatte.
    „Sie ist eine Forsyth“, warf Bryn ein.
    Das brachte das Fass zum Überlaufen. „O Bryn!“, schrie Carina. „Du auch?“
    „Das Ganze ist ein Schock für Sie“, ergriff der Anwalt wieder das Wort. „Ich verstehe das, aber Sir Francis hat sich alles genau überlegt. Wie Ihr Vater und Bryn bereits angedeutet haben, sind Sie jetzt Besitzerin eines beachtlichen Vermögens, das Sie völlig unabhängig macht. Eine Zeit lang spielte Sir Francis mit dem Gedanken, Ihnen die Führung des Forsyth-Konzerns zu übertragen, aber am Ende entschied er sich doch für Francesca. Er war zu der Überzeugung gelangt, dass das riesige Familienvermögen bei ihr am besten aufgehoben sein würde. Sie ist begabt und kann gut mit Menschen umgehen. Sie vertritt strenge Prinzipien, weiß, was Pflicht bedeutet, und sieht die Verantwortung, die mit dem Reichtum verbunden ist. Ihr Großvater war davon überzeugt, dass sie auf Berater hören und die zahllosen Bittgesuche, die das Unternehmen jährlich erreichen, richtig beurteilen würde. Sir Francis mag zu seinen Lebzeiten kein großer Wohltäter gewesen sein

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