Erbspione vogelfrei
auf. »Wenn Sie starten, um den Versuch zu unternehmen, reguläre Truppen zu alarmieren, jage ich den gesamten Bau in die Luft. Ist das verstanden worden? Ich verfüge über kleine aber erstklassige Atomwaffen. Hier verläßt keiner die Festung, bis ich es erlaube. Oder glauben Sie, ich ließe mich durch Ihre edelmütige Selbstopferung und zerknirschten Wahrheitseingeständnisse im letzten Augenblick erschießen? Maykoft, überzeugen Sie den alten Narren vom Ernst meiner Worte. Ich spaße nicht! Außerdem, Maykoft, wenn Sie die Kommunikationsverbindungen unterbrechen, sterben dreißig Ihrer Wachsoldaten. Noch sind sie am Leben. Hier, sehen Sie …«
Das Bild blendete um. Etwa dreißig uniformierte Männer aus Maykofts Wachtruppe erschienen. Man hatte sie mit Stricken brutal zusammengeschnürt. Die Gefesselten mußten erhebliche Schmerzen ausstehen.
Es waren auch vier Frauen darunter. Sie gehörten zum Nachrichtenpersonal.
Das breitflächige Gesicht des Kongokillers verzog sich zu einem satanischen Grinsen.
»Alles gesehen? Dann schließen Sie jetzt die Hangartore. Die Piloten sollen aussteigen. Tempo, ich warte nicht lange!«
Maykoft war die Beherrschung in Person. Er gab die entsprechenden Anweisungen. Ich nickte ihm aus dem Hintergrund zu. Die Aufnahmekameras konnte Hannibal und mich nicht erfassen.
Ali Ben Hafid, unser neuernannter Verbindungsmann zu Maykoft, stand weiter links. Ich zögerte nicht länger und gab ihm das verabredete Zeichen. Der General war sicher ein kluger Mann, aber mit den Maßnahmen der GWA war er nicht im geringsten vertraut. Gegen uns war er ein Stümper.
Dr. Ben Hafid winkte.
Plötzlich sprang er nach vorn, mitten hinein in den Bildbereich der Hallenkameras.
»Vorsicht«, schrie er gellend. »Nang-Tai und Robbens sind ausgebrochen. Sie sind auf dem Weg zu den Hangars.«
Wir handelten. Hoffentlich schaute Wotkmaba aufmerksam zu.
Wir schritten nahezu gemächlich auf den Flugschrauber zu. Etwa zwanzig Männer aus Maykofts Truppe gingen blitzartig in Deckung, rissen ihre Maschinenkarabiner hoch und zogen durch.
Unsere voll aktivierten Schutzschirme wurden von einem Stahlhagel überschüttet, aber die Geschosse prallten ab und explodierten irgendwo in der Luft oder an den Wandungen.
Wir gingen weiter. Das Feuer kümmerte uns nicht, bis Hannibal, seiner Rolle entsprechend, anscheinend die Nerven verlor.
Er ließ den normalen Maschinenkarabiner in die Armbeuge gleiten und eröffnete das Feuer.
Etwa fünfzehn Maykoft-Wächter brachen so stilecht zusammen, daß mich Angst beschlich. Die »Leichen« zerquetschten die unter der Kleidung hängenden Beutel mit rotem Farbstoff und übergossen sich mit »Blut«.
Echter konnte es nicht geschauspielert werden.
Ich schielte zu dem Bildschirm hinüber. General Wotkmaba war nicht nur überrascht – er tobte vor Begeisterung. Ich weiß nicht mehr, was er an anerkennenden Worten schrie. Nur die Schlußsätze verstand ich gut:
»… muß ich haben, Doktor! Sie sind mein Mann. Ich helfe Ihnen hier heraus. Sie bekommen alles, was Sie brauchen. Die Weltraumzwerge habe ich bereits in meiner Gewalt, ihr Raumschiff ebenfalls. Damit bringe ich Sie nach Zonta. Doc, machen Sie mit?«
Ich drehte mich um. Das Feuer war verstummt.
»Deshalb bin ich hier, General. Schicken Sie mir einen Wagen. Ich kenne mich in der Festung nicht aus. Diesen Flugschrauber werde ich zerstören. Es könnte sonst geschehen, daß jemand, der sich für einen Märtyrer hält, doch noch damit startet; gleichgültig, ob Sie das Bollwerk sprengen oder nicht. Glauben Sie einem erfahrenen Psychologen, General – solche Typen sind überall und zu allen Zeiten zu
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