Erbspione vogelfrei
verlaufendes Gestein.
Gnure Wotkmaba war in eine lebende Fackel verwandelt worden. Sein Körper verkohlte, bevor er zu Boden stürzen konnte. Die Munition seiner Guerillas war explodiert.
Hannibal und ich spürten nichts von der grauenhaften Hitze, die die riesige Halle durchfauchte.
Ich rannte zu den Fremden hinüber, aber es war zu spät.
Die völlig unverhofft erschienenen Mörder hatten schnell und vor allem mit viel zu wirkungsvollen Hitzewaffen geschossen.
Verzweifelt kniete ich nieder und versuchte, einen der nahezu veraschten Körper anzuheben. Er zerstäubte unter meinen Händen.
Es war vorbei! Wir waren um einige Stunden zu spät gekommen.
Draußen tobte die Vernichtungsschlacht zwischen den mittlerweile eingedrungenen Kampfeinheiten der afrikanischen Luftlandearmee und der militärischen GWA. Die Guerillas wurden bis zum letzten Mann aufgerieben. Sie hatten ohnehin keine Überlebenschance mehr gehabt. Jedes afrikanische Gericht hätte sie zum Tode verurteilt.
Hannibal zerschoß mit seinem Marsstrahler die schwere Stahltür, hinter der die Atombomben lagern sollten.
Wir wiesen unsere herbeieilenden GWA-Wissenschaftler auf die Gefahr hin, aber sie fanden nicht einen nuklearen Sprengkörper.
Der Kongokiller hatte geblufft! Niemals hatte er eine nukleare Bombe besessen.
*
Drei Stunden später saßen wir in den guttemperierten Hallen der oberen Räume.
Reling musterte seinen ehemaligen Schatten NN-17 mit gemischten Gefühlen.
»Darüber reden wir später, Maykoft. Sie kehren mit uns zurück ins HQ-Washington. Dort werden wir feststellen, wie sauber oder verwerflich Ihre Haltung war. So – und was haben Sie mir nun zu sagen, Herr Brigadegeneral?«
Er schaute mich so bulldoggenhaft bissig an, wie er es überhaupt zustande bringen konnte.
Ich stellte mein Glas zur Seite.
»Tun Sie nicht so scheinheilig, Chef. Ihre Gefühle gleichen den meinen. Mein Gott – die armen, kleinen Fremdintelligenzen sind zwei Meter von mir entfernt gestorben. Wer, frage ich, hat sie erschossen? Wer? Woher sind die Attentäter überhaupt so unvermittelt gekommen?«
»Marstransmitter, Spezialausführung«, erklärte Professor Scheuning. »Tja, dann fangen Sie mal an, nach den Leuten zu suchen, die mit solchen Geräten umgehen können. Sie entschuldigen mich, meine Herren. Ich muß unbedingt einige Ideen überprüfen.«
Er winkte geistesabwesend und zog sich zurück.
General Reling erhob sich ebenfalls. Als er sprach, wandte er uns den Rücken zu.
»HC-9 und MA-23, ich erwarte Sie in einigen Stunden im HQ. Ich bedaure es außerordentlich, Sie auf die falsche Spur angesetzt zu haben. Das passiert mir nicht noch einmal, verlassen Sie sich darauf.«
Ich wechselte mit Graham einen Blick. Er nickte sinnend.
»Ich sehe harte Zeiten auf Sie zukommen, Sir. Wenn Sie mich brauchen können – ich stehe zu Ihrer Verfügung.«
Anschließend ging er. Zurück blieb nur ein alter, afrikanischer Wissenschaftler, der uns eigentlich viel früher hätte verraten sollen, daß er Funkkontakt zu einem nichtirdischen Intelligenzvolk aufgenommen hatte.
Das war sein einziger Fehler gewesen.
ENDE
Als ZBV-Taschenbuch Nr. 29 erscheint:
MARSREVOLTE PROBLEMATISCH
von K. H. Scheer
Das Erbe der Marsianer verweigert den Dienst! Ste hen Außerirdische hinter dem Chaos in der Marsmaschinerie? Die »Geheime-Wissenschaftliche-Abwehr« schickt ihre Sonderagenten Thor Konnat und Hannibal Utan in eine Verzweiflungsaktion: Sie gehen in den Untergrund und versuchen den vermuteten Gegner aus der Reserve zu locken. Aber es sieht aus, als hätte man sich
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