Erbspione vogelfrei
Verlust ihres Mutterschiffes verzweifelt. Außerdem mußten wir ihnen eingestehen, daß der in der Galaxis offenbar sehr bekannt gewordene Tumadschin Khan eine Scheinfigur war. Wir brauchen selbst Hilfe. Das warf unsere Freunde moralisch nieder. Sie können vielleicht helfen.«
»Vielleicht. Ich besitze tatsächlich über fünfzig Neu-Orbton, und mein Kodator ist echt.«
»Das haben wir durch Fernmessungen festgestellt, Sir«, gab er mir mit einem feinen Lächeln zu verstehen. »Wissen Sie, Sir, wir sind keine Kämpfer mit der Waffe, aber wir können unseren Verstand einsetzen.«
»Ihre Befehle, Sir!« warf der wesentlich praktischer veranlagte Maykoft ein. »Die Sache wird ernst. Der General muß über ein gewaltiges Waffenarsenal verfügen. Ich schätze, daß er Sie bald anrufen wird.«
»Das glaube ich auch. Für ihn sind wir nach wie vor die Mondgangster mit Gerätschaften, die ihn von der Weltherrschaft träumen lassen dürfen. Okay, Captain, hören Sie gut zu. Dies ist eine GWA-Planung. Wenn ein Rädchen versagt, fliegen wir hier in die Luft. Ich muß vor allem Nachrichten nach draußen geben. Wo endet der Störbereich des fremden Antifeldes?«
Er lachte grimmig auf.
»Da haben wir es, Sir. Genau dort, wo Wotkmabas ausgebrochene Truppen Stellung bezogen haben.«
»Also müssen MA-23 und ich hin. Okay, das werden wir mit Ihrer Hilfe arrangieren. Merken Sie sich jede Einzelheit. Ich bin darauf angewiesen, im entscheidenden Augenblick auf exakt reagierende Mitarbeiter zurückgreifen zu können. Versagen sie, können wir aufgeben. Wotkmaba sieht zwar wie ein Gorilla aus, aber er ist intelligent – und mißtrauisch. Also zuhören …«
10.
Wir luden die Maschinenkarabiner durch und entsicherten sie. Hannibal und ich trugen moderne Visiphon-Armbandgeräte. Sie stammten aus den Vorräten der Tombaal-Mitglieder.
Maykoft, der hier alles organisiert hatte, war jetzt rückhaltlos offen. Ich hatte ihn gebeten, die Weltraumlander zur sofortigen Abschaltung des Antiortungsschirmes zu bewegen. Sie hatten es verweigert, anscheinend in panischer Angst vor den Ereignissen.
Unsere Versuche, sie telepathisch zu sondieren, waren fehlgeschlagen, obwohl sie keine Antitronhelme trugen.
Sie schienen, ebenso wie viele andere galaktische Völker, parapsychisch unempfindlich zu sein. Das erschwerte die Durchführung unserer improvisierten Einsatzplanung erheblich.
Das Antifeld überlagerte weite Teile der Festung, allerdings nicht mehr jene tiefliegenden Sektoren, in die Professor Barghe Nohrm die überraschend entwaffneten Guerillakämpfer des Kongogenerals eingesperrt hatte.
Nohrm, der weltfremde und von hohen Idealen erfüllte Wissenschaftler, hatte sich geweigert, Maykofts sachgerechte Vorschläge zu akzeptieren.
Wir wußten unterdessen, daß unser ehemaliger Kollege keine Sekunde gezögert hatte, die Banditengruppe unter Wotkmabas Führung entweder unter gebotenen Sicherheitsmaßnahmen den Zentralafrikanischen Regierungsbehörden auszuliefern, oder sie zum Tode durch Erschießen zu verurteilen.
Professor Nohrm war über solche Ansichten entsetzt gewesen. Er hatte sich eingebildet, diese gewissenlosen Männer, die nie etwas anderes getan hatten, als zu erobern, zu töten und zu foltern, durch psychologische Aufklärung wieder zu verantwortungsbewußten, wertvollen Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft machen zu können.
Das war die Situation!
Maykoft hatte es nicht riskieren können, der GWA einen Wink zu geben. Diese Maßnahme hätte zweifellos den Verlust der
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