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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ein­ver­stan­den. Ab­schlie­ßend darf ich Pro­fes­sor Nohrms Aus­sa­ge be­stä­ti­gen. Die heim­lich ge­lan­de­ten Frem­den sind harm­los, nicht ein­mal be­waff­net. Sie wis­sen nicht, was ei­ne Waf­fe ist, doch da­für sind sie her­vor­ra­gen­de Wis­sen­schaft­ler. Die An­ti­tron­hel­me tra­gen wir des­halb, um von ge­wis­sen Te­le­pa­then der GWA nicht ent­deckt zu wer­den. Der Ab­sor­ber­schirm des Klein­raum­schif­fes, es ist nur ein Bei­boot, kann näm­lich nicht die ge­sam­te Fes­tung ab­schir­men. Und noch et­was, Dok­tor: die­ser Raum ist ab­hör­si­cher! Wotkma­ba kann auf kei­nen Fall hö­ren, was hier ge­spro­chen wird.«
    Han­ni­bal warf mir einen Blick zu, in dem all sei­ne see­li­sche Not er­kenn­bar wur­de. Ich da­ge­gen schal­te­te blitz­ar­tig um. Ich war be­reit, al­les auf ei­ne Kar­te zu set­zen. Ich glaub­te den Aus­sa­gen.
    »Cap­tain Gra­ham G. May­koft, GWA-Schat­ten au­ßer Dienst, Ko­de­num­mer NN-17, letz­ter Be­fehls­ha­ber des GWA- Stütz­punk­tes ›Mor­gen­son­ne‹, neh­men Sie Ih­ren An­ti­tron­helm ab und ent­span­nen Sie sich.«
    Der un­ter­setz­te, mus­ku­lö­se Mann be­gann zu zit­tern. Ich durf­te nicht in sei­ne plötz­lich feucht wer­den­den Au­gen se­hen, um nicht den Rest mei­ner Fas­sung zu ver­lie­ren. Er hat­te er­faßt, daß ich ihm so­eben volls­tes Ver­trau­en ent­ge­gen­ge­bracht hat­te.
    Er riß sich den Helm vom Kopf, nahm Hal­tung an und ent­spann­te sich; aber er lä­chel­te im­mer noch.
    Ich griff mit al­ler Kraft nach sei­nem Be­wußt­seins­in­halt. Er stöhn­te qual­voll auf und ver­färb­te sich – aber er dach­te nicht dar­an, sei­ne re­spekt­vol­le Hal­tung auf­zu­ge­ben.
    Ich drang bis in den letz­ten Win­kel sei­nes Un­ter­be­wußt­seins vor.
    Ja, er hat­te die Wahr­heit ge­spro­chen! Er war auch kein ech­tes Tom­baal-Mit­glied, son­dern nach be­währ­ter GWA-Tak­tik als Spi­on ein­ge­si­ckert. Zu­erst hat­te er die mensch­lich an­stän­di­gen Or­ga­ni­sa­ti­ons­mit­glie­der aus­ge­siebt, sie mo­ra­lisch um­ge­polt und an­schlie­ßend die Bes­tie vom Kon­go ver­nich­tend ge­schla­gen.
    Ich gab ihn frei. Auf­stöh­nend tau­mel­te er zu­rück.
    »Ih­re Be­feh­le, Sir?« stam­mel­te er.
    Pro­fes­sor Bar­ghe Nohrms Ge­sicht war bleich ge­wor­den.
    »Wer – wer sind Sie?« frag­te er sto­ckend.
    »Bri­ga­de­ge­ne­ral HC-9, GWA-Schat­ten ›Zur Be­son­de­ren Ver­wen­dung‹. Ich ver­pflich­te Sie und Ih­re Mit­ar­bei­ter ab so­fort als Hilf­s­trup­pen mei­ner Or­ga­ni­sa­ti­on. Sie un­ter­ste­hen mei­nem Be­fehl. Das ist Ma­jor MA-23. Wir tra­gen Mas­ken. Selbst­ver­ständ­lich ha­ben wir ZON­TA nie­mals be­ein­flußt, aber wir wol­len wis­sen, wer da­für ver­ant­wort­lich ist. Sie sind es auf kei­nen Fall. Kann ich mich dar­auf ver­las­sen, daß Ih­re Welt­raum­freun­de zu­ver­läs­sig und fried­fer­tig sind?«
    Der al­te Mann wein­te. Es be­rühr­te mich tief. Ich kann äl­te­re Men­schen mit so her­vor­ra­gen­den Idea­len nicht wei­nen se­hen.
    Er nick­te nur. Spre­chen konn­te er nicht. Ei­ne kur­ze Be­wußt­seins­über­prü­fung über­zeug­te mich da­von, daß er und sei­ne Mit­glie­der die vol­le Wahr­heit spra­chen.
    Mich be­weg­te noch ei­ne Fra­ge. Sie quäl­te mich schon lan­ge.
    »Sie ha­ben mir an­fäng­lich nicht miß­traut, son­dern mich für einen ver­bre­che­ri­schen Wis­sen­schaft­ler ge­hal­ten. Wes­halb faß­ten Sie den Ent­schluß, mich den­noch aus dem Stütz­punkt zu be­frei­en?«
    »Un­se­re Freun­de aus dem All ba­ten dar­um. Sie hoff­ten, sich mit Ih­nen ei­ni­gen zu kön­nen und wa­ren be­reit, Ih­nen das an­geb­lich noch feh­len­de Ge­rät zu be­sor­gen. Ich ver­hin­der­te ei­ne so­for­ti­ge Kon­takt­auf­nah­me, denn ich war arg­wöh­nisch ge­wor­den! Die To­ten in dem ab­ge­schos­se­nen Jagd­bom­ber paß­ten zu gut in ei­ne GWA-Pla­nung. Au­ßer­dem ließ man Sie zu lan­ge in Ru­he. Ei­ni­ge Din­ge har­mo­nier­ten nicht, Sir.«
    »Wir glaub­ten ihm nicht«, warf der Neu­ro­lo­ge ein. »Wenn es nach mir ge­gan­gen wä­re, be­fän­den wir uns be­reits auf dem Mond. Un­se­re Welt­raum­part­ner sind über den

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