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Erdbeermond: Roman (German Edition)

Erdbeermond: Roman (German Edition)

Titel: Erdbeermond: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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undankbares Kind zu haben ist so, als hätte man eine Schlange an seinem Busen genährt. Sie behauptet, die Frau, die sie überwacht, die Ehefrau eines »Verbrecherbarons«, ist für eine ältere Frau schön gekleidet. Kann das sein? Und dass ihr Haus sehr sauber ist? Und dass sie selbst putzt?
    Kann das wirklich sein, oder sagt Helen das nur, um mich »sauer« zu machen?
    Ich habe versucht, ihren Fotoapparat zu benutzen, aber es ist eine Digitalkamera, und weder ich noch dein Vater haben herausgekriegt, wie sie funktioniert. Wie sollen wir die alte Frau »auf frischer Tat« ertappen? Am Montag war sie wieder da, das Gleiche wie immer. Wenn du mit Helen sprichst, könntest du sie bitten, uns zu helfen? Ich weiß, du bist »in Trauer«, aber vielleicht hört sie auf dich.
    Deine dich liebende Mutter
    Mum

SECHZEHN
    Beim Anblick der Farbe Rot war ich überrascht. Blut. Meine Periode. Die erste seit dem Unfall.
    Es war mir kaum aufgefallen, dass sie nicht jeden Monat kam, und ich hatte mir keine Sorgen gemacht, weil ich irgendwo gewusst hatte, dass es wegen des Schocks und all der schrecklichen Sachen war. Ich hatte nicht eine Minute lang angenommen, ich sei schwanger, doch jetzt dachte ich in einem Aufwallen von Trauer: Ich werde nie ein Kind von dir haben. Wir hätten nicht warten sollen, wir hätten gleich eins machen sollen. Aber wie hätten wir das wissen können?
    Wir hatten sogar darüber gesprochen. Eines Morgens, kurz nachdem wir geheiratet hatten, zog ich mich an, und Aidan lag im Bett, mit nacktem Oberkörper, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. »Anna«, fing er an, »etwas Komisches ist passiert.«
    »Was denn? Aliens auf dem Dach des Nachbarhauses?«
    »Nein. Es ist nur … seit ich drei Jahre alt bin, sind die Boston Red Sox die Liebe meines Lebens. Das sind sie jetzt nicht mehr. Das bist jetzt du, natürlich. Ich mag sie immer noch, wahrscheinlich liebe ich sie auch noch, aber ich bin nicht mehr verliebt in sie.« Das erzählte er mir vom Bett aus, mit ernster, nachdenklicher Stimme, und starrte dabei an die Decke. »In all den Jahren wollte ich nie Kinder haben. Jetzt doch. Mit dir. Ich möchte gerne eine Miniaturversion von dir.«
    »Und ich möchte eine Miniaturversion von dir. Aber Aidan, wir dürfen nicht vergessen, ich habe eine verrückte Familie, irgendein freilaufendes gestörtes Gen könnte sich jederzeit durchsetzen.«
    »Na und, das könnte doch Spaß machen. Außerdem müssen wir an Dogly denken. Dogly braucht ein Kind um sich.« Er stützte sich auf die Ellbogen. »Ich meine das ernst.«
    »Das mit Dogly?«
    »Nein, dass wir ein Kind haben sollten. So bald wie möglich. Was meinst du?«
    Ich sagte, ich hätte sehr gern eins. »Aber nicht gleich. Bald. Demnächst. Vielleicht in ein, zwei Jahren. Wenn wir eine richtige Wohnung haben.«

    An: [email protected]
    Von: [email protected]
    Thema: So kann es nicht weitergehen!

    Liebe Anna,
    ich hoffe es geht dir gut. Ich weiß nicht, ob es dir hilft oder eher nicht, wenn du erfährst, dass es bei uns nicht zum Besten steht. Heute Morgen war schon wieder Hundekacke an unserem Tor. Es kommt mir vor, als wäre dies eine »Belagerung«. Zum Glück ist dein Vater diesmal nicht reingetreten, aber dafür der Milchmann, und er war sehr verärgert, und das, wo unsere »Beziehung« schon angespannt genug ist, seit damals, als wir alle Milchprodukte abbestellt hatten, weil Helen diese dumme Diät machen wollte, bis ihr aufging, dass Eis auch unter Milchprodukte fällt. Damals war es schon schwer genug, ihn zu überreden, dass er uns wieder belieferte.
    Deine dich liebende Mutter
    Mum

SIEBZEHN
    Die ganze Woche wartete ich gespannt, dass dieser Mitch anrufen und mir die Nummer von Neris Hemming geben würde, doch die Tage zogen vorbei, und nichts passierte. Deshalb machte ich mir einen Plan: Wenn er bis Sonntag nicht angerufen hatte, würde ich wieder zu den Spiritualisten gehen. Auf diese Weise fühlte ich mich nicht so machtlos und panisch.
    In der Agentur hatte ich eine schlechte Woche hinter mir. Ich war die ganze Zeit übel gelaunt, und obwohl es meinem Knie eigentlich besser ging, war ich sehr ungeschickt, als wäre die eine Seite meines Körpers schwerer als die andere. Dauernd rempelte ich etwas an: Ich hatte eine Tasse Kaffee in Lauryns Schreibtischschublade gekippt und bei einem Briefing ein Flipchart umgestoßen, das Franklin auf die Eier fiel. Es hatte sie nur gestreift, dennoch machte er ein schreckliches Theater deswegen.
    Doch

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