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Erdbeermond: Roman (German Edition)

Erdbeermond: Roman (German Edition)

Titel: Erdbeermond: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Ich bin es leid, es langweilt mich, ich will aufhören.
    Er: Sie können nicht aufhören. Ich will, dass Sie bleiben.
    Ich: Und ich will aufhören.
    Er: Sie mögen doch Ihre Mutter sehr gern, oder?
    Ich (überrascht) : Nein.
    Woher hatte er bloß diese Idee?
    Ich: Wollen Sie mir drohen?
    Er: Ja.
    Ich: Also, da müssen Sie sich ein bisschen mehr anstrengen. Mit meiner Mutter kommen Sie da nicht weit.
    Er: Wen mögen Sie denn?
    Ich: Niemanden.
    Er: Sie müssen doch jemanden mögen.
    Ich: Nein, wenn ich es doch sage. Meine Schwester Rachel meint, dass mir etwas fehlt, irgendein Teil.
    Er: Ist das die, die Therapeutin ist?
    Ich: Ja. (Ich weiß, dass sie keine richtige Therapeutin ist und nur so tut.)
    Er: Dann kennt sie sich aus. Mist.
    Er stützte den Kopf in die Hände. Zeichen, dass er nachdachte. Er sah auf: Ich brauche bessere Beweise. Ich brauche Beweise, dass sie zusammen waren, falls Sie mich verstehen.
    Ich: Sie meinen, dass sie miteinander vögeln?
    Er (windet sich) : Früher hatten die Frauen mehr Schicklichkeit. Ich verdopple Ihr Honorar. Wie finden Sie das?
    Ich (verzweifelt) : Es geht nicht ums Geld. Hören Sie, Harry, die Arbeit muss interessanter werden. Ich verliere meinen Lebenswillen.
    Er: Nennen Sie mich nicht immer Harry. Ein bisschen mehr Respekt.
    Ich: Da fällt mir ein, Harry. Ich habe über die Sache mit Mr. Big nachgedacht. Ein Versuch in Um-die-Ecke-Denken. Statt auf die Größe abzuheben, könnten wir etwas anderes versuchen.
    Er: Was zum Beispiel?
    Ich: Wie finden Sie Mr. Fear?
    Er (nickt bedächtig): Das gefällt mir.
    Ich: Sollen wir das mal eine Weile versuchen? Mal sehen, ob es sich durchsetzt?
    Er: Okay.
    Er (zu Colin): Hast du gehört? Wir bringen mal Mr. Fear in Umlauf. Verbreite das unter den Jungs.
    Weil ich unbedingt mit diesem Job aufhören möchte, sagte ich: Harry, Sie haben hier die Beweise, dass sich Ihre Frau mit einem anderen Verbrecherbaron trifft. Warum sollten sie sich treffen, wenn sie nicht etwas im Schilde führen?
    Er: Viele Gründe. Raceys Mammy, Tessie O’Grady, war eine gute Freundin von Dettas Dad, Chinner Skinner. Detta hat ihm vielleicht nur einen Freundschaftsbesuch abgestattet.
    Ich: Detta und Racey sind also alte Freunde! Und warum beschatte ich alte Freunde?
    Ich glaube, er hat eine Schraube locker. Außerdem ist er verrückt. Und dazu übergeschnappt.
    Er: Sie sind keine alten Freunde. Seine Ma und ihr Dad waren alte Freunde.
    Ich: Trotzdem ein sehr unschuldiger Grund, sich zu treffen.
    Er (schüttelt den Kopf): Nein. Denn es gab böses Blut wegen einer Waffenlieferung aus dem Nahen Osten, und Chinner Skinner wurde umgelegt.
    Colin: So wie der größte Teil der Crème de la Crème der Verbrecherszene Dublins.
    Harry (mit einem sehr bösen Blick auf Colin): Wenn ich deine Meinung hören will, frage ich dich schon.
    Er wandte sich mir zu: Ja, die meisten der großen Stars – Bennie die Klinge. Rasher McRazor. Der Knochenmann. Bügelbrett-Jim – alle innerhalb von vierzehn Tagen kaltgemacht.
    Er seufzte: Die Besten der Besten. Aber der größte Schock war das mit Chinner Skinner. Mit dem legte sich keiner an, aber dann erzählte man sich, dass Tessie O’Grady ihn umgenietet hat. Niemand konnte das beweisen, aber nur Tessie O’Grady hatte den Mumm, so was zu tun.
    Ich: Wie lange ist das her?
    Er: Eine Ewigkeit. Zwölf Jahre? Fünfzehn?
    Er sah Colin an.
    Colin: Vierzehn Jahre diesen Sommer.
    Ich: Detta und Racey sind also alte Freunde, die zu Feinden wurden und wieder Freunde geworden sind?
    Herr im Himmel!
    Piss: Habe das nicht so gemeint, dass ich niemanden mag. Mag dich recht gern.
    Pissss: Das sage ich nicht nur, weil dein Mann gestorben ist.

EINUNDVIERZIG
    Mir fiel nichts ein für die Präsentation von Formel Zwölf. Zum ersten Mal in meinem Leben ließ mich meine Inspiration komplett im Stich.
    Franklin fragte mich, wie ich vorankam.
    »Gut«, sagte ich.
    »Lass hören.«
    »Lieber nicht«, erwiderte ich. »Wenn du nichts dagegen hast. Es ist noch nicht fertig durchdacht, und ich möchte es dir nicht in einem halbgaren Zustand zeigen.«
    In einem plötzlichen Zornesausbruch schrie er: »Willst du mich verarschen?«
    »Nein, Franklin, wirklich. Vertrau mir, ich werde dich nicht blamieren.«
    »Mit dir bin ich nämlich bei Ariella ein Risiko eingegangen.«
    »Ich weiß. Ich bin dir dankbar. Du wirst es nicht bereuen.«
    Aber wer weiß.
    Am Sonntag war ich immer noch nicht weiter, und als ich bei Liesl war, bat ich die Bande halb im Scherz um

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