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Erdbeermond: Roman (German Edition)

Erdbeermond: Roman (German Edition)

Titel: Erdbeermond: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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konnten, dachte ich, nicht, damit kein anderer reinkam.
    »Setzt euch, setzt euch«, sagte Ariella von der Stirnseite des Tisches. »Bitte, bringt mir das Staunen bei.«
    Wendell trat als Erste auf, und was sie vorstellte, war keine große Überraschung. Sie wollte den Brasilien-Aspekt an Formel Zwölf hervorheben, indem sie zwölf handverlesene Beauty-Redakteurinnen zum Mardi Gras nach Rio einlud. »Eine ganz besondere Reise. Wir chartern einen Privatjet.« Hab ich’s doch gewusst ! Ein Privatjet! Ich hab’s gewusst ! Sie zeigte ihre erste Schautafel, ein Foto von einem kleinen Düsenjet.
    »In einem ähnlichen Flugzeug würden wir sie nach Rio fliegen«, sagte sie. »Jede Beauty-Redakteurin bekommt eine Suite in einem Fünf-Sterne-Hotel – die Auswahl da ist ja riesig.«
    Sie hielt ihre zweite Schautafel hoch – ein Foto vom Rio Hilton. Das dritte Bild zeigte ein großes Hotelzimmer. Das vierte ebenfalls. »Dies ist ein Beispiel für das Hotel, in dem wir sie unterbringen würden. Dann bekommen sie von uns fantastische Karnevalskostüme.«
    Weitere Schautafeln wurden präsentiert. Bilder von wendigen, sonnengebräunten Frauen in knappen Bikinis und mit ausladendem Federkopfschmuck.
    »Lass mich raten«, sagte Ariella. »Das sind Vorschläge für die Kostüme, die sie tragen würden.«
    Wendell zuckte nicht mit der Wimper. »Genau! Es wird eine unvergessliche Reise. Die Würdigung in der Presse wird alles übertreffen.«
    Ich lächelte ermutigend und fand, es wäre gemein, zu erwähnen, dass Rio Tausende von Meilen vom Amazonasgebiet entfernt war und dass es noch sechs Monate bis Mardi Gras waren.
    Dann kam Lois an die Reihe, und wie ich vermutet hatte, war ihre Präsentation eher verhalten. Sie schlug vor, die Beauty-Redakteurinnen – auch sie hatte sich, wie Wendell, für zwölf entschieden – zusammen mit Professor Redfern zu den Eingeborenen zu bringen, die Formel Zwölf erfunden hatten. »Wir fliegen nach Rio und nehmen von dort ein kleines Flugzeug, mit dem wir in den Dschungel fliegen.« Sie zeigte ihre erste Schautafel: ein Foto von einem Flugzeug. Es sah dem Flugzeug, das Wendell gezeigt hatte, ziemlich ähnlich. Wahrscheinlich war es dasselbe Foto, das beide von derselben Website runtergeladen hatten.
    »Wenn wir im Dschungel ankommen …« – ein Foto von dichtem Urwald wurde hochgehalten – »… gehen wir zu Fuß weiter. Die Redakteurinnen erleben die Pflanzen, aus denen das Produkt gemacht wird, in ihrer natürlichen Umgebung.« Wir bekamen das Bild einer Pflanze zu sehen.
    »Durch den Dschungel stapfen?«, sagte Ariella. »Ich weiß nicht, wie ich das finden soll. Und wenn jemand von einer Anakonda gebissen wird? Dann haben wir einen Prozess am Hals!«
    »Blutegel, ich finde Blutegel so eklig«, sagte Franklin, mehr zu sich selbst. »Und Fledermäuse. Die verfangen sich bei dir im Haar.« Er schüttelte sich.
    »Wir gehen mit Führern«, sagte Lois und zog rasch das Bild eines halbnackten, lächelnden Mannes mit strahlend weißen Zähnen hervor.
    »Nicht schlecht«, murmelte Franklin.
    »Jeder bekommt die passende Kleidung. So wie das hier.« Lois deutete auf ihre Weste. »Es ist völlig gefahrlos. Es ist ein großartiges Abenteuer. Diese Frauen sind von Glanz und Luxus so verwöhnt, dass sie davon nicht mehr zu beeindrucken sind.«
    Ich stimmte ihr zu.
    »Sie werden stolz sein, dass sie ihr Urwaldabenteuer überstanden haben – wir machen ein großes Aufheben darum und sagen, anfangs seien wir uns nicht sicher gewesen, ob sie robust genug dafür wären –, und sie werden sich freuen, eine andere Kultur kennen gelernt zu haben.«
    Es war gut. In gewisser Weise besser als Wendells, obwohl das von Wendell weniger riskant war.
    Und dann war ich an der Reihe. Ich atmete tief ein und hielt das kleine Döschen mit Daumen und Zeigefinger hoch.
    »Formel Zwölf.« Ich drehte mich hierhin und dorthin, sodass jeder das Döschen sehen konnte. »Der revolutionärste Fortschritt in der Hautpflege seit Crème de la Mer. Wie soll man dafür werben? Ich sage es Ihnen.« Ich hörte auf zu sprechen, sah alle um den Tisch Sitzenden der Reihe nach an und sagte: »Wir machen … gar nichts.«
    Ich hatte ihre Aufmerksamkeit: Jetzt wussten sie, dass ich durchgeknallt war. Komplett durchgeknallt. Entsetzen zeichnete sich auf Franklins Gesicht ab: Er hatte mir erlaubt, meine Präsentation bis zu diesem Moment geheim zu halten. Ariella würde ihn fertig machen. Und Wendell und Lois waren natürlich hocherfreut –

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