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Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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verifizieren, Mr. Eng!«
    Logan mußte lachen. Teils aus Erleichterung, daß es sich nicht um einen Raubüberfall handelte, und teilweise wegen der Ungereimtheit. Als ob jemand wirklich eine so auffällige Sache vortäuschen wollte!
    »Ich glaube Ihnen sicher…«
    Aber der Mann bestand darauf. »Es wäre mir wirklich lieber, wenn Sie es nachprüfen würden, Sir.«
    »He, was soll das alles? Ich werde erwartet…«
    »Das weiß ich. Es wird nicht lange dauern. Wir können reden, sobald Sie meine Aufrichtigkeit verifiziert haben. Es ist um Ihrer Sicherheit willen, Sir.«
    In den Augen des Fremden erkannte Logan eine Hartnäckigkeit, die die seine weit übertraf.
    »Na schön!« Er holte seine Tafel aus der Tasche und zielte mit ihrer Linse erst auf Spivey und dann den leuchtenden Ausweis des Mannes. Er tastete schnell seinen privaten Sicherheitsdienst ein, den er für solche Zwecke benutzte, und drückte den Daumen auf die Identifizierungsplatte. Nach drei Sekunden ließ der kleine Bildschirm eine klare Bestätigung aufleuchten.
    Also gut, der Kerl war der, der er zu sein behauptete. Logan wäre ein Räuber vielleicht lieber gewesen.
    »Wollen wir nun einen kleinen Spaziergang machen?« Spivey winkte mit Arm.
    »Ich bin gerade ein Stück gelaufen. Können wir uns nicht hinsetzen? Ich habe wirklich nur einen Moment…«
    Sein Protest ebbte ab, als der Offizier ihn zu einem langen schwarzen Wagen führte, der an der Bordschwelle geparkt war. Ein Blick verriet Logan, daß das Ding völlig aus Stahl hergestellt war und mit Benzin hoher Oktanzahl lief.
    Erstaunlich! Arbeitsvehikel waren eine Sache für sich. Draußen auf dem Feld brauchten Motore diese Art Energie. Aber was war sie hier in einer Stadt nütze? Dieser Umstand sagte ihm mehr, als er durch Spiveys Ausweis erfahren hatte.
    Logan fühlte sich wie ein Entweiher, als er seine Arbeitshose in die Plüschpolster drückte. Als die Tür sich leise zischend schloß, entschwand sofort jeder Laut von der schrillen, mißtönenden Straße. »Dies ist ein Sicherheitsfahrzeug«, sagte Spivey ihm. Und das glaubte er auch.
    »All right, Colonel. Um was geht dies alles?«
    Spivey hielt eine Hand hoch. »Erst muß ich Ihnen sagen, Mr. Eng, daß das, worüber wir uns unterhalten werden, der höchsten Geheimhaltungsstufe unterliegt. Top secret.«
    Logan blinzelte. »Ich verlange mein Anwaltsprogramm.«
    Der Offizier lächelte besänftigend. »Ich versichere Ihnen, daß alles legal ist. Sie müssen bedenken, daß gewisse Regierungsstellen von den Vorschriften der Rio-Verträge über freien Zugang ausgenommen sind.«
    Das wußte Logan. Mit der Abrüstung hatten nicht alle Bedrohungen der Friedens oder der nationalen Sicherheit aufgehört. Die Nationen standen immer noch im Wettstreit und erkannten im Prinzip die Notwendigkeit von Geheimdiensten an. Aber dennoch war ihm dieser Gedanke höchst zuwider.
    Spivey fuhr fort: »Aber wenn Sie es wünschen, können wir unsere Unterhaltung aufzeichnen, und Sie können eine Kopie bei einem angesehenen Registrationsdienst deponieren. Welchen benutzen Sie geschäftlich? Ich bin sicher, daß Sie oft Eigentumssachen für Wochen oder Monate sequestrieren, ehe Sie Patente beantragen.«
    Logan entspannte sich etwas. Eine Konversation zu sequestrieren, sie für eine kurze Zeitspanne vertraulich zu lassen, war eine ganz andere Angelegenheit… so lange eine legale Aufzeichnung an einer sicheren Stelle aufbewahrt wurde. In diesem Falle wunderte er sich, weshalb Spivey überhaupt von ›geheim‹ sprach.
    »Ich deponiere bei Palmer Privacy, aber…«
    Spivey nickte. »Palmer wird genügen. Weil wir aber Dinge der nationalen Sicherheit besprechen, die eine mögliche Bedrohung des öffentlichen Wohlergehens sind, muß ich um eine zehnjährige Sequestrierung ersuchen, auf höchstem Niveau.«
    Auf diesem Niveau konnte nur ein Bundesgericht die Aufzeichnung vor Ablauf der Frist eröffnen. Logan schluckte. Es war ihm, als ob er in einen schlechten zweidimensionalen Film des zwanzigsten Jahrhundert geraten wäre, der in Daisy McClennons Verstärkungslabor übertrieben realistisch gemacht war.
    Spivey fügte hinzu: »Natürlich wird meine Behörde die Extrakosten erstatten, wenn das ein Problem ist.«
    Nach kurzen Zögern nickte Logan. »Okay!« Seine Stimme klang sehr trocken.
    Spivey nahm zwei Aufzeichnungswürfel heraus, schwarz, mit fälschungssicheren Siegeln, und steckte sie in einen Recorder. Gemeinsam gingen sie das Ritual durch und notierten Namen und

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