Erde
Zahlen. Gestatten Sie!« Der Mann tippte sachkundig die korrekte Datenseite ein. »Dies wurde von einem Aufklärungsluftschiff aus großer Höhe über unserer Marinestation Diego Garcia im Indischen Ozean aufgenommen.«
Jetzt war vor Logan eine tropische Landschaft bei Mondschein abgebildet. Ruhige Wasser glitzerten unter stiller Tropenluft.
Plötzlich wurde die Meeresoberfläche an acht Stellen flach. Trotz schrägen Blickwinkels und perspektivischer Verkürzung konnte Logan erkennen, daß die Dellen ein regelmäßiges Achteck bildeten.
So schnell sie erschienen, dehnten sie sich nach außen aus. Zu ihnen kam jetzt ein äußerer Ring aus kleineren Buckeln, insgesamt zwanzig. Maßstabsangaben liefen am Rande des Schirms herunter, und Logan stieß einen Pfiff aus.
Die Buckel brachen wieder zusammen – viel schneller, als normale Schwerkraft sie hätte hinunterziehen können. Diesmal traten neunundvierzig Vertiefungen an ihre Stelle. Die acht im Zentrum waren jetzt zu tief, um von der Kamera gemessen zu werden.
Dann explodierte der Schirm plötzlich mit Licht. Schneller, als Logan folgen konnte, stieß eine Handvoll heller Speere empor, rechtwinklig zum Ozean. Sie waren in einem Augenblick verschwunden und hinterließen nur ein Beugungsmuster kreisförmiger Wellen, die sich ausbreiteten und schließlich verschwanden, bis alles wieder ruhig war.
»Das ist das beste Beispiel«, erklärte Spivey. »Es wurde von seismischer Aktivität begleitet, die eine gewisse Ähnlichkeit mit den spanischen Beben hatte.«
»Wohin…«, fragte Logan mit rauher Stimme. »Wohin ist das Wasser gegangen?«
Das Lächeln des Obersten war distanziert und geheimnisvoll. »Hat knapp den Mond verfehlt, um weniger als drei Durchmesser. Natürlich war es an dieser Stelle schon ziemlich diffus… Ist Ihnen auch wohl, Mr. Eng?« Echte Besorgnis lief über Colonel Spiveys Gesicht, als er sich vorbeugte. »Möchten Sie einen Drink?«
Logan nickte. »Ja… danke! Ich glaube, ich habe einen sehr nötig.«
Für eine kleine Weile fand er es trotz des Flüsterns der Klimaanlage ziemlich schwierig, Luft zu holen.
¤ Net Vol. A69802-11 04/06/38 14:34:12UT.
User G-654-11 -7257-Aab AP News Alert: 7+:
Schlüsselwahl: ›Erhaltung‹, ›Tierrechte‹, ›Konflikt‹:
Bei der fortlaufenden und bisweilen heftigen Konfrontation zwischen der Internationalen Fisch-und-Vogel-Gesellschaft – IFVG – und der als Kein-Fleisch bekannten Gruppe für Rechte der Tiere ist heute eine überraschende Entwicklung eingetreten. Zum Erstaunen vieler hat das Herd-Conclave der Nordamerikanischen Kirche Gaias zugunsten der größten Weltorganisation von Entenjägern interveniert.
Laut der Hochwürdigsten Elaine Greenspan, Leiterin des Staates Washington und Enclave-Sprecherin für diesen Monat:
»Wir haben alle Beweismittel geprüft und entschieden, daß in diesem Fall weder die Jagd noch der Verzehr von Tiergewebe Unsere Mutter verletzt. Vielmehr sind die Aktivitäten der IFVG offenkundig wohltätig und verdienstvoll.«
Im Lichte der schon lange bestehenden Verwerfung des Schlachtens warmblütiger Tiere erklärte Greenspan:
»Unsere Position gegenüber rotem Fleisch wurde oft mißverstanden. Es handelt sich nicht um eine moralische Ablehnung von Fleischessen per se. Das Verzehren oder Verzehrtwerden ist nichts an sich Böses, denn es ist klarerweise ein Teil von Gaias Plan. Menschliche Wesen haben sich mit Fleisch als einem Teil ihrer Diät entwickelt.
Unsere Kampagne wurde geführt, weil große Herden von weidendem Groß- und Kleinvieh viel von der Erde zerstörten. Große Mengen benötigten Getreides wurden als Futter vergeudet. Und modifizierte Speisetiere wie Mastochsen sind Greuel, beraubt der höchsten Würde wilder Geschöpfe, eine Chance für Flucht und Freiheit zu haben und um das Überleben zu kämpfen.
Nach Anhörung der Argumente von IFVG-Vertretern finden wir, daß keiner dieser Einwände auf sie zutrifft.
Ähnlich hatte sich unsere weite Ablehnung der Jagd auf die Seltenheit von Wildleben gegründet im Vergleich mit dem Beutemacher, dem Menschen. Aber dies trifft dort nicht zu, wo Jäger wenig zahlreich, verantwortungsbewußt und sportlich sind, und wo die gejagte Art sich erneuert.
Entgegen unseren anfänglichen Erwartungen haben wir bestimmt, daß Entenjäger der IFVG zu den glühendsten Unterstützern der Bewahrung zählen, indem sie Millionen ausgeben, um Feuchtgebiete aufzukaufen und zu erhalten, Umweltverschmutzer und Wilddiebe
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