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Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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ein Gläubiger wie sie. Offenbar reichte die Ansteckung bis in die höchsten Zinnen der Macht.
    »Unsere Vorschauen sagen, daß die Erschöpfung der Ressourcen die menschliche Zivilisation tödlicher treffen wird als ein Trikeratops-Saurier – so schlimm sind die Gaben dieses armen Planeten verschleudert worden. Aber das ändert sich alles, wenn man den Weltraum hinzunimmt! Wenn man einen der Millionen kleiner Planetoiden da draußen einschmilzt, bekommt man den ganzen Stahlbedarf der Erde für eine ganze Dekade und außerdem genug Gold, Silber und Platin, um den Wiederaufbau eines Dutzend Städte zu finanzieren.
    Das gibt es alles da draußen, Lustig, aber wir kleben hier auf dem Boden der Gravitationssenke der Erde. Es ist so aufwendig, die Werkzeuge hinauszuhieven, die nötig sind, um mit der Nutzbarmachung dieser Guthaben zu beginnen…
    Und dann kam unser Gazerding… Mein Gott, Lustig, haben Sie eine Ahnung, was Sie gestern angerichtet haben? Megatonnen von Eis auf den Mond zu schleudern?« In Spiveys Schläfe pulsierte eine Ader. »Wenn Sie diesen Berg nur zehn Prozent langsamer gelandet hätten, wäre genug Wasser dagewesen, um eine Kolonie von Hunderten zu speisen, baden und produktiv werden zu lassen! Wir könnten anfangen, binnen Jahresfrist Titan und Helium-3 auf dem Mond abzubauen. Wir könnten…«
    Spivey machte eine Atempause.
    »Vor einigen Jahren habe ich einige Weltraummächte dazu überredet, Cavitron-Forschung im Orbit zu betreiben, um nach etwas zu suchen, das Sie durch einen verdammten Zufall gefunden haben! Aber wir dachten in millionenfach zu kleinen Abmessungen. Bitte, entschuldigen Sie meine offene Eifersucht…«
    Hinter Alex murmelte jemand: »Jesus Christus!« Er wandte sich um und sah Teresa Tikhana hinter sich stehen. Ihr Gesicht war bleich, und Alex glaubte zu wissen, warum. Also hatte ihr Gatte doch gar nicht Waffenforschung getrieben. Er hatte nur auf seine Weise versucht mitzuhelfen, die Welt zu retten.
    Darin würde für sie eine bittere Genugtuung liegen, und die Erinnerung daran, daß sie sich nicht im Harmonie getrennt hatten. Alex griff nach hinten und nahm ihre Hand, die zitterte und dann die seine in Erwiderung fest drückte.
    »…Ich muß Sie wohl bitten, ihren Einfluß beim Tribunal geltend zu machen – und der wird beträchtlich sein –, weiterhin einige Bemühungen in die Startsysteme zu stecken. Sie mindestens zu veranlassen, mehr Eis auszuschleudern!«
    Spivey beugte sich noch näher zur Kamera.
    »Es genügt schließlich nicht, irgendein verfluchtes Berserkergerät wahnsinniger Aliens zu neutralisieren. Worauf kommt es an, wenn sowieso alles total vergiftet wird?
    Aber dieses Ding sollte der Schlüssel sein, um alles zu retten, die Ökologie…«
    Alex war hingerissen, hypnotisiert durch die unerwartete Intensität des Mannes, und er empfand auch durchaus Teresas Gemütsbewegung. Darum zuckten sie beide überrascht zusammen, als hinter ihnen jemand einen Schrei ausstieß, der das Blut in den Adern erstarren ließ.
    »Gib das zurück!«
    Alle drehten sich um, und Alex sah verblüfft, wie June Morgan einen ungleichen Kampf mit… Petro Manella führte. Die blonde Frau zerrte an ihrer Aktentasche, die der Aztlan-Reporter in einer fleischigen Hand hielt, während er sie mit der anderen abwehrte. Als sie ihm einen Tritt gab, zuckte Pedro, gab aber nicht nach. Inzwischen tönte Oberst Spivey weiter.
    »… den echten Reichtum schaffen, der Edelmut fördert und beiläufig die Sterne schenkt.«
    Alex stand auf. »Manella, was machen Sie?«
    »Er stiehlt meine Tasche!« kreischte June. »Er will meine Daten, um die Rede des Präsidenten heute abend als Knüller zuerst herauszubringen.«
    Alex seufzte. Das sah Manella ähnlich. »Pedro«, fing er an, »Sie haben schon eine Insidergeschichte, für die jeder Reporter sein Leben geben würde…«
    Manella unterbrach ihn. »Lustig, Sie sollten lieber…« Er hielt inne, als June sich scharf herumdrehte und ihm heftig den Ellbogen aufs Brustbein stieß. Dann trat sie ihm auf den Fuß und schnappte sich im Schwung die Aktenmappe. Aber dann drehte sie sich wieder um und rannte weg, anstatt sich wieder zu den anderen zu begeben.
    »H-haltet sie an!« keuchte Pedro. Irgendwas in seiner alarmierten Stimme ließ Alexens Herz erschauern. June hielt die Tasche vor sich und sprintete zu dem aufragenden Resonator. »Eine Bombe?« schrie Teresa, während Alex dachte: Sie haben doch auf Bomben kontrolliert!
    Andererseits konnte er einfach

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