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Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Angebot gehört hattet? Ich sollte ein paar Worte einflechten, die mein Kontakt dort abhören würde…«
    »Was? Willst du sagen, daß Spivey nicht dein wahrer Chef ist?«
    Junes Augen zuckten beiseite, ehe sie wieder den seinen begegneten. »Was meinst du?« fragte sie etwas zu schnell. »Natürlich ist er…«
    »Warten Sie!« unterbrach Pedro Manella. »Sie haben recht, Alex. Da stinkt etwas.« Er rückte näher an June heran. »Was haben Sie gemeint, als Sie sagten: ›Ihr habt keine Ahnung, mit wem ihr es zu tun habt‹? Sie haben doch nicht gerade bildlich gesprochen? Ich denke, Sie haben es ganz wörtlich gemeint.«
    June versuchte, sich unbekümmert zu geben. »Habe ich das?«
    Pedro rieb sich die Hände. »Ich habe in London zwei Monate lang diesen sadistischen Kidnapper befragt. Sie wissen, denjenigen, der sich als ›Beichtvater von Knightsbridge‹ bezeichnet hat. Ich habe eine Menge an Überredungstechniken gelernt, als ich dieses Buch schrieb. Hat jemand von Ihnen Bambusstengel zur Hand? Oder wir behelfen uns mit dem, das sich in der Küche befindet.«
    June lachte verächtlich. »Das würden Sie nicht wagen.« Aber ihre Unsicherheit wurde deutlich, als sie Manellas Augen begegnete.
    »Was meinen Sie, Pedro?« fragte Teresa. »Sie denken, daß Spivey die Wahrheit gesprochen hat? Daß er ebenso ein Trottel gewesen ist, wie… wie wir es waren?«
    Alex schätzte ihren Gebrauch der Mehrzahl. Er hätte natürlich als der Haupttrottel erscheinen müssen.
    »Sie sind Astronautin, Captain«, antwortete Manella. »Hat die vorgebrachte Leidenschaft des Obersten für neue Startsysteme Sinn ergeben? In Anbetracht dessen, was Sie über ihn wissen?«
    Teresa nickte mißmutig. »Ja-a-a. Natürlich wünsche ich wohl, das zu glauben. Es macht Jasons Werk edler. Es bedeutet, daß unsere Führer keine nationalistischen Hundsfötter im Stile des zwanzigsten Jahrhunderts sind, sondern – wenn auch mißgeleitet – einen Plan versucht haben…« Sie schüttelte den Kopf. »Glenn hat aufrichtig geklungen. Aber ich kann es einfach nicht sagen.«
    »Nun, da gibt es etwas erheblich weniger Subjektives, nämlich die Frage des Warum. Welche Motive konnten Spivey und seine Oberen gehabt haben, diese Stelle aus dem Verkehr zu ziehen, wenn ohnehin alles unter internationale Jurisdiktion kommt?«
    »Da gibt es nur einen einzigen möglichen Grund«, sagte Alex. »Wenn unsere Ausschaltung Teil eines Planes war, diese Kontrollen zu stoppen. Spivey hat eingeräumt, daß er sie nicht wünschte.«
    Teresa schüttelte wieder den Kopf. »Nein! Er hat gesagt, daß er sie verzögert wünschte, bis Starts in den Weltraum per Gazer erprobt wären. Aber erinnert euch, er hat das Prinzip langfristiger Überwachung akzeptiert.« Sie runzelte die Stirn. »Alex, nichts davon ergibt Sinn!«
    Er stimmte zu. »Was könnte jemand gewinnen, wenn er jetzt Unruhe stiftete? Wenn die Rede des Präsidenten nicht alles offenlegt, wird das Netz explodieren.«
    »Nicht nur das Netz«, ergänzte Manella. »Es wird ein Chaos geben, Streiks… und ein Wettrüsten auf Basis von Gravitationslasern. Arme Nationen und größere Firmen werden Häuserblöcke aus den Hauptstädten ihrer Rivalen heraus explodieren lassen oder Erdbeben auslösen von…« Er schüttelte den Kopf. »Wer auf der Erde könnte von einer solcher Situation profitieren?«
    »Nicht Glenn Spivey«, bestätigte Teresa, jetzt völlig sicher.
    »Auch keine der Raumfahrtmächte«, warf Alex ein.
    Ein Techniker fragte: »Wer bleibt dann übrig?« Sie blickten June Morgan an, die den Kreis nervöser Gesichter überblickte und seufzte. »Ihr seid alle so raffiniert, so modern. Ihr habt eure Infotafeln und Computer und kleinen lokalen Spürprogramme, um euch Daten zu ergattern. Aber was für eine Information? Nur, was im Netz ist, meine Lieben.«
    Alex runzelte die Stirn. »Wovon sprichst du?«
    Sie schaute nervös auf ihre Uhr. »Schau, ich hätte mich schon längst melden sollen. In jedem Moment werden meine… Herren… wissen, daß ich versagt habe und anfangen, die Dinge auf dramatischere Art anzugehen. Bitte, Alex, laß mich meine Aufgabe beenden und sie anrufen…«
    Sie wurde durch einen plötzlichen schmetternden Alarm von einer Konsole unterbrochen. Ein Techniker rannte hin, um sein Display zu konsultieren. »Ich bekomme Suchresonanz von zwei – nein, drei – großen Klopfern… in der Sahara, in Kanada und irgendwo in Sibirien!«
    June stand auf und zog, als ein Wächter ihren Arm packte. »Zu

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