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Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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einmal auf grundlegende Fragen zu konzentrieren. Bald würden er und Teresa Kurs auf die Erdoberfläche nehmen und sich anderen anschließen, die von den Problemen dieser neuen Welt fasziniert waren. Stan Goldman würde dort sein, wie er sich freute zu hören. Und George Hutton und Auntie Kapur. Jeder hatte einen Platz bei den informellen beratenden Gremien verdient, die zusammentraten, um all das Warum, Wie und Wofür zu erörtern.
    Vielleicht würden er und Teresa zwischen Besprechungen auch etwas lang erwartete Zeit finden, um allein zu sein und herauszufinden, wie viel weiter sie die Dinge treiben würden und nicht nur einfach das tiefste gegenseitige Vertrauen zu teilen, das beide je gekannt hatten.
    Das lag alles in der Zukunft. Aber ehe sie zur Erde aufbrachen, mußte Manella sich noch um eine unerledigte Angelegenheit kümmern.
    »Hallo, Lustig!« sagte Pedro in freundlichem Ton.
    »Manella!« nickte Alex. »Ich dachte, daß ich Sie hier finden würde.«
    »Wirklich? Nun, was kann ich für Sie tun?«
    Alex stand eine Zeitlang still und genoß den Anschein von Schwere, den die Zentrifugalkraft der rotierenden Station schuf – ein beruhigendes Gefühl, obwohl es jetzt andere Möglichkeiten gab, diesen Effekt zu erzielen. Wege, die noch vor einem Jahr unvorstellbar gewesen waren, die aber heute die Basis neuer Technologien, Möglichkeiten und Gelegenheiten bildeten.
    Methoden, die beinahe auch ein totales Ende herbeigeführt hätten.
    »Erzählen Sie mir zunächst einmal, wer, zum Teufel, Sie sind!« sagte Alex in einem plötzlichen Ausbruch, unfähig, ein nervöses Vibrieren in seiner Stimme zu unterdrücken. »Sie können mir sagen, weshalb Sie mit unserer Welt herumgespielt haben.«
    Alex behielt die Hände auf dem Geländer und beobachtete die geschäftigen Raumhöfe. Aber er war sich unangenehm der großen Figur neben ihm bewußt, die sich jetzt ihm zuwandte. Zu seiner Überraschung tat Manella nicht einmal so, als ob er nicht wüßte, worüber er sprach.
    »Wer außer Ihnen hat noch Verdacht?«
    »Nur ich. Es war eine zu bizarre Idee, um es auch nur Teresa oder Stan zu sagen.«
    Das schützte wenigstens die, welche er liebte. Falls Manella fähig war zu töten, um sein Geheimnis zu bewahren, dann möge es hier enden. Das heißt, falls es überhaupt ein Geheimnis gab…
    Der große Mann schien Alexens Gedanken zu lesen, die auf seinem Gesicht erkennbar gewesen sein mußten. »Keine Sorge, Lustig. Ich würde Ihnen nichts antun. Jedenfalls ist es durchaus nicht klar, ob ich es könnte. Der Übergeist dieser Welt ist Ihnen zugetan, mein Junge.«
    Alex schluckte. »Dann ist Ihr Job hier…«
    »…beendet?« Pedro wischte seinen Schnurrbart. »Wenn ich das direkt beantworten würde, müßte ich zugeben, daß Sie mit Ihrer wilden, unsinnigen Vermutung recht hätten. So wie es ist, trödle ich nur mit einem amüsanten Spiel des ›wie wenn‹ dahin, das mein Freund Dr. Alex erfunden hat.«
    »Aber…«, sprudelte Alex verwirrt heraus, »…Sie haben eben gerade eingestanden…«
    »…daß ich weiß, wessen Sie mich verdächtigen. Eine große Sache. Ich habe die Art und Weise beobachtet, wie Sie mich in den letzten Tagen beobachtet haben… und Erkundigungen eingezogen haben. Ich habe auch über Sie eine Untersuchung angestellt. Glauben Sie nicht, daß ich sagen kann, was Sie denken?«
    »Aber bitte, sagen Sie es mir! Ich bin höchst interessiert.«
    Alex stellte fest, daß er keine Haltung bewahren konnte, wenn er Manella direkt anschaute. Er wandte sich wieder dem Fenster zu.
    »Es hat so viele Koinzidenzen gegeben. Und zu viele davon drehen sich um Sie, Manella. Oder Ereignisse unter ihrer Kontrolle. Solange es hektisch drunter und drüber ging, hatte ich keine Zeit, mir alles zusammenzureimen. Aber in den letzten Wochen habe ich das bohrende Gefühl bekommen, daß alles zu sehr wie am Schnürchen ging.«
    »Was denn?«
    »Zum Beispiel die Art, wie ich von jenen Generälen angeheuert wurde, die mir carte blanche gaben, mit cavitronischen Singularitäten zu experimentieren, obwohl nur vage Hoffnung bestand, ihnen das zu geben, was sie insgeheim wollten.«
    »Beschuldigen Sie mich, Generäle zu Ihrem Vorteil manipuliert zu haben?«
    Alex zuckte die Achseln. »Es klingt lächerlich. Aber in Anbetracht des Restes der Geschichte würde es mich nicht überraschen. Unwiderlegbar ist bestimmt Ihre Rolle bei dem, was folgte – dafür zu sorgen, daß meine Alpha-Singularität genau dann stürzte, als ich in der alten

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