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Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Mitglieder der Weltweiten Speziellen Interessengruppe zur Diskussion Langfristiger Lösungen [¤ SIG AeR, WLRS 253787690.546]. Wir als Leitkomitee, empfehlen dieses kleine Juwel eines unserer Mitglieder [¤ Jane P. Gloumer QrT JN 253-54-2203 aa], gefunden in einem Roman des späten zwanzigsten Jahrhunderts. Sie nennt es den ›Offut-Lyon-Plan‹. Ms. Gloumer gibt die folgende Darstellung:
    »Unser Problem ist nicht die Überbevölkerung an sich. Aber wir haben gerade jetzt zu viele. Wir verbrauchen Hilfsquellen in wildem Tempo gerade dann, wenn die letzten Reserven der Erde gebraucht würden, um echte, dauernde Quellen des Wohlstandes zu schaffen. Projekte wie Wiederaufforstung oder orbitale Sonnenenergie oder [¤ Liste anderer Vorschläge in der Anlage mit entsprechenden Verweisen] schreiten nicht voran, weil unsere knappen Ressourcen nur gebraucht werden, um so viele Menschen zu ernähren und zu behausen.
    Oh, gewiß hat sich das Tempo des Bevölkerungszuwachses verlangsamt. In hundert Jahren könnten die Gesamtzahlen wirklich abnehmen. Aber leider zu spät, um uns zu retten.
    Jetzt haben einige gefühllose Mitglieder eben dieser Gruppe vorgeschlagen, man könnte dieses Problem dadurch lösen, daß man die Hälfte sterben ließe. Eine schaurige Malthusianische Lösung und meines Erachtens verdammt blöde. Jene fünf Milliarden würden sich nicht einfach ruhig dem Gemeinwohl opfern lassen! Sie würden kämpfen und alle andern mitnehmen!
    Müssen Milliarden aber wirklich sterben, um die Welt zu retten? Wie wenn diese Milliarden überredet werden könnten, uns nur zeitweilig zu verlassen?
    Neuere Arbeiten an der Universität von Beijing zeigen, daß wir nur noch eine Dekade von perfekter Kryosuspension entfernt sind… dem sicheren Einfrieren menschlicher Wesen, wie solcher mit tödlichen Krankheiten, um sie später zuverlässig wieder zu beleben. Zunächst klingt das wie eine neue technische Kalamität, indem man den Stöpsel des Abflusses herauszieht und sich die Wanne mit Menschen noch höher füllen läßt. Aber das sind kleinliche Gedanken. Es gibt einen Weg, wie dieser Durchbruch sich tatsächlich als unsere Rettung erweisen könnte.
    Hier ist der Plan. Man lasse jeden zu, der Lust hat, sich bis ins vierundzwanzigste Jahrhundert einfrieren zu lassen. Die UN garantieren, daß die Ersparnisse mit 1% über der Inflationsrate oder zum günstigsten Satz der Staatspapiere angesammelt werden – je nachdem, was höher liegt. Den Freiwilligen ist Reichtum sicher, wenn sie am anderen Ende herauskommen.
    Als Gegenleistung willigen sie ein, aus dem Weg zu gehen und uns übrigen den Ellbogenraum zu geben, den wir brauchen. Wenn nur die Hälfte der Bevölkerung ernährt werden muß, könnten wir Problemlöser uns die Ärmel hochkrempeln und den verbleibenden Überschuß benutzen, um die Lage in Ordnung zu bringen.
    Natürlich sind da einige Probleme auszubügeln – wie die Logistik des sicheren Einfrierens von Milliarden Menschen; aber dazu sind unsere Diskussionsgruppen ja auch da, daß sie Ideen vorbringen und Schwierigkeiten überwinden!«
     
    In der Tat! Janes herausfordernder Vorschlag raubte uns den Atem. Wir erwarten hierauf mehr als eine Million Antworten. Versuchen Sie also bitte originell zu sein; oder warten Sie auf die zweite Welle, um zu sehen, ob ihr Punkt schon von jemand anderem vorgebracht wurde. Der Kürze halber wird die erste Runde auf einfachen Sprachtext von acht Giga, mit nur einem Unterverweis, beschränkt. Bitte keine Animation oder Holographie! Nun wollen wir mit unseren Seniormitgliedern in China beginnen…

 
• LITHOSPHÄRE •
     
    Es war wirklich ein Wetter ›für verrückte Hunde und Engländer‹. Claire trug natürlich ihre Sonnenbrille und war mit Hautcreme eingerieben. Dennoch überlegte Logan Eng, ob er seine Tochter wirklich nicht aus diesem sengenden Sonnenschein herausbekommen könnte.
    Nicht daß allem Anschein nach irgend etwas dieser Kreatur da schaden könnte, mit der Figur eines Mädchens, die sich aber über die streifige Gesteinsfläche wie eine Bergziege bewegte. Logan kam nie auf die Idee, daß Claire abstürzen könnte, etwa hier auf einem Hang des nur vierten Grades. Sein rotköpfiger Nachwuchs schlenderte dahin, als ob sie über einen Rasen ginge und nicht ein Gefälle von vierzig Grad. Sie verschwand hinter der nächsten Ecke im Canyon mit einem letzten Aufblitzen broncierter Beine.
    Logan schnaufte und mußte sich widerwillig eingestehen, warum er sie fast

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