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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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was er sich davon verspricht, etwa den Zwergpudel zu erwischen!«
    »Die Vavas haben keine allzugroßen Kenntnisse von den Machtverhältnissen auf der Erdoberfläche«, erinnerte Superhirn. »Sie halten den Professor für den Weltherrscher, und sie meinen aus irgendeinem Grund, er sei ihr Feind. Sie haben seine Stationen bisher mit Unguts- oder Unmutsstrahlen beschossen, bösen, verwirrenden Gedanken, um die Besatzungen übellaunig oder gar tobsüchtig zu machen. Der Ragamuffin hat aber auch schon mit eisigen und mit durchbohrenden Hirnwellen gearbeitet. Und schließlich haben wir unseren Schiffbruch mit der Erdrakete Giganto noch in den Knochen: Ob wir da in einen innerirdischen Minengürtel besonders brisanter Ragamuffin-Batterien geraten sind, ob er das Erdschiff durch Fernzündung verschiedener Gedankenspeicher vernichtet hat, werden wir niemals rauskriegen.«
    »Aber was hat das mit den Tierstimmen in dieser Südpol-Station zu tun?« drängte Tati.
    »Etwas, das sich logisch aus allem Erlebten folgern läßt«, erwiderte Superhirn. Henris Augen weiteten sich. »Du meinst – die Tierstimmen kommen per Hirnwellen-Beschuß aus der Erde? Und sie dringen sogar durch Charivaris zigfache Strahlen-Abschirmung?«
    »Genau das meine ich. Der Ragamuffin arbeitet seit heute mit akustischen Halluzinationen. Deshalb waren die Männer so aufgeregt. Denn wohin das führen kann, ist nicht auszudenken. Anders gesagt: Es ist nur zu gut denkbar. Denn wenn einer den anderen krähen hört, der dritte den vierten bellen, der fünfte den sechsten miauen und so weiter – dann gibt es Tumult und am Ende Mord und Totschlag!«
    »Aber – aber woher kommt es, daß ich den Papagei gehört habe und du nicht?« fragte Tati.
    »ja!« nickte Superhirn. »Und weshalb hörte nur Herr Groebenzell das Miauen – und wir nicht? Meiner Meinung nach liegt das an der nicht steuerbaren Aufnahmebereitschaft des Unterbewußtseins. Der eine hat überhaupt keine Antenne für so was, der zweite ist ständig empfangsbereit; die große Masse empfängt nur Sekundenbruchteile lang, und dann nur unter nicht erklärbaren Bedingungen. Die Papageienstimme funkt wahrscheinlich noch immer, ohne daß sie jemand aufnimmt. Und der Pudel am Freßnapf hat bereitwillig ein fremdes Hundegebell oder ein Katzenmiauen erhört; denn ein Hund, der frißt, öffnet sein Unterbewußtsein instinktiv für ein Annäherungszeichen seiner Feinde.« Er unterbrach sich, denn das Telefon summte.
    Rasch nahm er den Hörer ab.
    »Hier Gästehaus, Appartement V«, meldete er sich. Er vernahm die Stimme Charivaris.
    »Superhirn? Seid ihr alle zusammen? Schön. Haltet euch bereit. Die Zerstörung der Werftstadt hat begonnen. Drei Sektoren sind bereits ausgefallen. Der Kampf aller gegen alle nähert sich dem Konferenzhaus. Ich werde versuchen, euch in meinem neuen Giganto hinauszubringen.«
    »Gut. Verstanden. Wir warten«, erwiderte der junge.
    Er hängte den Hörer ein und drehte sich um.
    »Der Professor kommt ...«, wollte er sagen. Doch das Wort blieb ihm im Halse stecken. Tati und die Jungen waren nicht mehr da ...
Überfall der Tiere
    Nein – Tati, die Jungen und den Pudel Loulou sah Superhirn nicht mehr. Dafür aber ...
    Der Junge griff sich an den Kopf und stieß einen gellenden Schrei aus: Ein ekelhaft grinsendes Krokodil kroch über den Fußboden, öffnete die zahnbewehrten Kiefer und ließ sie blitzschnell zusammenklappen. Woher kam denn dieses Reptil? Und was hatte es da auf dem Fußboden des Appartements erwischt? Superhirn sah etwas zappeln. Nun öffnete das Krokodil seinen Rachen, und der junge sah das zappelnde Etwas wieder. Ein Huhn ...
    »Hilfe!« schrie Superhirn.
    Er griff nach dem Telefonhörer: »Vermittlung!« keuchte er. »Vermittlung! Bitte Chefhaus, Professor Charivari!«
    »Was ist denn?« meldete sich der Professor ungehalten. »Ich hatte doch gesagt, ich hole euch!«
    »Aber die anderen sind nicht mehr da!« rief der Junge. »Hier kriecht ein Krokodil herum. Hilfe! Seine Schnauze berührt mein Bein! Es hat ein Huhn gefressen ...«
    »Unsinn«, unterbrach Professor Charivari. »Nimm dich zusammen, Superhirn. Das sind alles Hirngespinste, verstehst du? Hirngespinste!«
    »Ja«, stöhnte Superhirn, sich den Schweiß von der Stirn wischend.
    »Ich komme jetzt mit dem neuen Giganto«, sagte Charivari. »Du mußt unbedingt die Nerven behalten. Versprich mir das: Muh, muuuh, muuuhumuuuuuh ...« Der Professor brüllte wie ein verletztes Rind. Superhirn ließ den Hörer

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